16 Christen sterben bei Angriff



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Mit großer Trauer hat KIRCHE IN NOT  erfahren, dass Pater Albert Toungoumalé-Baba und 15 weitere Mitglieder der Pfarrgemeinde Unserer Lieben Frau von Fatima in der zentralafrikanischen Haupttadt Bangui am 1. Mai bei einem bewaffneten Angriff getötet wurden. Bei einer früheren Begegnung hatte Pater Albert KIRCHE IN NOT darum gebeten, unermüdlich für den Frieden in seinem Land zu beten.

Am 1. Mai kam es in der Zentralafrikanischen Republik zum wiederholten Mal zu einem Gewaltausbruch. In der Hauptstadt Bangui griff eine Gruppe bewaffneter Männer die Pfarre Unserer Lieben Frau von Fatima an. Bei dem Anschlag kamen 16 Menschen ums Leben, darunter auch Pater Albert Toungoumalé-Baba. Rund einhundert Menschen wurden verletzt. Die Kämpfe setzten sich nachmittags fort, forderten zwei weitere zentralafrikanische Todesopfer und führten zum Brand einer Moschee.

Der Erzbischof von Bangui, Kardinal Dieudonné Nzapalainga, musste heute in aller Eile in die Zentralafrikanische Republik zurückkehren, um sich zu dem Anschlag zu äußern. Die Bevölkerung leidet noch immer unter den Folgen der vergangenen von Konflikten geprägten Jahre, und befürchtet, dass es nun zu einem neuen Kreislauf der Gewalt kommen wird.

Die G5+-Mitglieder (Vereinte Nationen, Afrikanische Union, Zentralafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft, Europäische Union, Frankreich und Vereinigte Staaten) verurteilen laut einer am 1. Mai von der Minusca (Multidimensionale Integrierte Stabilisierungsmission der Vereinten Nationen in der Zentralafrikanischen Republik) herausgegebenen Mitteilung „die Angriffe auf die Kirche Unserer Lieben Frau von Fatima und die Moschee von Lakounga aufs Schärfste“, und erinnern daran, dass „die Manipulation der Religion im Dienste der Interessen krimineller Gruppen nicht akzeptabel ist“. Sie fordern die Zentralafrikaner auf, „diesen Manipulationen zu widerstehen, deren Ziel es ist, das Land erneut in die Falle der Gewalt und der Rache zu treiben.“

Würdigung von Pater Albert als „einem Mann des Friedens“

KIRCHE IN NOT möchte das Lebenswerk von Pater Albert Toungoumalé-Baba, Priester der St.-Joseph Mukasa-Gemeinde in Bangui, würdigen. Pater Albert arbeitete unermüdlich für den Frieden in seinem Land und nahm Tausende Flüchtlinge in seiner Pfarre auf. 2016 erklärte er gegenüber KIRCHE IN NOT: „Seit Dezember 2012 ist unser Land ein geschundenes und notleidendes Land. Es ist den Waffen bisher noch nicht gelungen, den Krieg zu beenden, doch sie ertönen weiterhin (…)Es ist bislang niemandem gelungen, Frieden zu bringen. Doch beten Sie, beten Sie unermüdlich für uns, so wie Jesus es uns gelehrt hat. Wir dürfen nicht verzweifeln. Möge diese Botschaft von allen gehört werden, die den Frieden lieben.“