Verfolgt und vergessen
„Sie werden im Glauben geprüft, wir werden in der Liebe geprüft.“
Pater Werenfried van Straaten, Gründer von KIRCHE IN NOT
Christ sein war noch nie so gefährlich wie heute. Nie zuvor sind so viele Christen diskriminiert, bedroht und verfolgt worden. Mehr als 200 Millionen Christen sind betroffen und die Tendenz ist steigend. Christen verschiedener Konfessionen sind zwar nicht die einzige Religionsgruppe, die wegen ihres Glaubens benachteiligt wird; weltweit leiden sie aber am meisten unter religiöser Diskriminierung oder Verfolgung.
Obwohl das Recht auf Religionsfreiheit seit Jahrzehnten als grundlegendes Menschenrecht international anerkannt ist, wird es in der Praxis in zahlreichen Regionen der Erde bis heute auf vielfache Weise missachtet. In rund 50 Staaten werden Menschen in ihrer Religionsausübung behindert und in etlichen davon kommt es zu schweren Verletzungen der Religionsfreiheit. Betroffen sind Länder wie Nordkorea, Saudi- Arabien, Irak, Iran, Pakistan, Eritrea, Sudan, Nigeria, Ägypten, Indien, Laos, Vietnam, China, Türkei…
Dieses weit verbreitete Unrecht darf nicht verschwiegen werden, und es muss alles Mögliche getan werden, um es zu beseitigen. In Österreich und anderen westlichen Ländern wird viel zu wenig Notiz davon genommen.
Bericht „Verfolgt und vergessen?“ von KIRCHE IN NOT:
Alle zwei Jahre veröffentlicht KIRCHE IN NOT den Bericht „Verfolgt und vergessen?“ über Christen, die ihres Glaubens wegen unterdrückt, bedroht oder verfolgt werden.
Die wichtigsten Ergebnisse aus unserem aktuellen Bericht in den untersuchten Ländern:
In 75 Prozent der untersuchten Länder hat die Unterdrückung oder Verfolgung von Christen zugenommen.
IN AFRIKA hat sich die Lage der Christen in allen untersuchten Ländern verschlechtert. Es gibt Hinweise auf einen starken Anstieg der Gewalt militanter nicht staatlicher Akteure, einschließlich Dschihadisten.
IM NAHEN OSTEN hat die anhaltende Migration die Krise verschärft, die das Überleben von drei der ältesten und bedeutendsten christlichen Gemeinschaften der Welt im Irak, in Syrien und den Palästinensischen Gebieten bedroht.
IN ASIEN sind autoritäre und totalitäre Regierungsformen die maßgebliche Ursache für die zunehmende Unterdrückung von Christen in Myanmar, China, Vietnam und anderswo. In den schlimmsten Fällen wird die Religions- und Gewissensfreiheit im Keim erstickt, wie in Nordkorea.
In anderen asiatischen Ländern hat religiöser Nationalismus zu einer zunehmenden Diskriminierung und Verfolgung von Christen geführt, so unter anderem in Afghanistan, Indien und Pakistan.
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Bericht „Religionsfreiheit weltweit“ von KIRCHE IN NOT:
Obwohl das Recht auf Religionsfreiheit seit Jahrzehnten als grundlegendes Menschenrecht international anerkannt ist, wird es in der Praxis in zahlreichen Regionen der Erde bis heute auf vielfache Weise missachtet. Millionen von Menschen erleiden noch immer Diskriminierung, Unterdrückung und Verfolgung aufgrund ihres religiösen Bekenntnisses.
Dieses weit verbreitete Unrecht darf nicht verschwiegen werden, und es muss alles Mögliche getan werden, um es zu beseitigen. Mit diesem Bericht stellt das internationale katholische Hilfswerk KIRCHE IN NOT ein umfassendes Kompendium von Länderberichten bereit. Es dokumentiert damit den Grad der Religionsfreiheit in 196 Ländern der Welt.
Indem wir auf die Notlage verschiedener religiöser Minderheiten hinweisen, hoffen wir, denjenigen Trost und Unterstützung zu bringen, die unterdrückt werden. Wir möchten sie im Bewusstsein lebendig halten und dadurch eine Verbesserung herbeiführen.
Den Bericht und weitere Infos finden Sie
auf der Webseite: www.religionsfreiheit-weltweit.at
Papst Franziskus über Christenverfolgung
„Es ist nicht erforderlich, in die Katakomben oder ins Kolosseum zu gehen, um die Märtyrer zu finden: die Märtyrer leben jetzt, in zahlreichen Ländern. Die Christen werden ihres Glaubens wegen verfolgt. In einigen Ländern ist es ihnen untersagt, ein Kreuz zu tragen: sie werden bestraft, wenn sie es doch tun. Heute, im 21. Jahrhundert, ist unsere Kirche eine Kirche der Märtyrer.“
„Die verfolgten Christen sind eine Sorge, die mir als Hirte sehr nahe geht. Ich weiß sehr viel über Verfolgungen, kann aber aus Vorsicht nicht darüber sprechen, um niemanden vor den Kopf zu stoßen. Aber es gibt Orte, an denen es verboten ist, eine Bibel zu besitzen oder den Katechismus zu lehren oder ein Kreuz zu tragen.“
em. Papst BENEDIKT XVI. über Religionsfreiheit
Aus der Botschaft zur Feier des Weltfriedenstages „Religionsfreiheit, ein Weg für den Frieden“,
1. Januar 2011
„Wenn die Religionsfreiheit verweigert wird, wenn versucht wird zu verbieten, daß man die eigene Religion oder den eigenen Glauben bekennt und ihnen gemäß lebt, wird die Würde des Menschen beleidigt, und mit ihr werden die Gerechtigkeit und der Frieden bedroht, die auf jener rechten, im Licht des höchsten Wahren und Guten aufgebauten gesellschaftlichen Ordnung basieren.
In diesem Sinne ist die Religionsfreiheit auch eine Errungenschaft politischer und rechtlicher Kultur. Sie ist ein wesentliches Gut: Jeder Mensch muß frei das Recht wahrnehmen können, seine Religion oder seinen Glauben als einzelner oder gemeinschaftlich zu bekennen und auszudrücken, sowohl öffentlich als auch privat, im Unterricht, in Bräuchen, in Veröffentlichungen, im Kult und in der Befolgung der Riten. Er dürfte nicht auf Hindernisse stoßen, falls er sich eventuell einer anderen Religion anschließen oder gar keine Religion bekennen wollte. In diesem Bereich erweist sich die internationale Ordnung als bedeutungsvoll und ist ein wesentlicher Bezugspunkt für die Staaten, da sie keinerlei Ausnahme von der Religionsfreiheit gestattet, außer dem legitimen Bedürfnis der öffentlichen Ordnung, die auf der Gerechtigkeit beruht. Auf diese Weise erkennt die internationale Ordnung den Rechten religiöser Natur den gleichen Status zu wie dem Recht auf Leben und auf persönliche Freiheit, womit sie deren Zugehörigkeit zum wesentlichen Kern der Menschenrechte beweist, zu jenen universalen und natürlichen Rechten, die das menschliche Gesetz niemals verweigern darf.“