2 Christen erschossen und erschlagen



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In Indien sind zwei Christen ermordet worden. Das berichten die indische christliche Menschenrechtsorganisation „Verfolgung“ (Bangalore) und der christliche Informationsdienst World Watch Monitor. Beide Verbrechen ereigneten sich bereits im Oktober und November, wurden aber erst jetzt bekannt. Die Opfer sollen als Angehörige einer religiösen Minderheit den anderen Dorfbewohnern ein Dorn im Auge gewesen sein. Den Angaben zufolge wurde der 23-jährige Hilfsarbeiter Jeyram Khoskla am frühen Morgen des 20. Novembers von sieben Bewohnern den Dorfes Bhitarkota im Bundesstaat Odisha (früher Orissa) aus dem Schlaf geklingelt und mitgenommen. Gegen 13 Uhr wurde seine Leiche rund vier Kilometer von seinem Wohnort entfernt erschossen gefunden. Der missionarisch stark aktive Christ habe immer wieder den „Jesus-Film“ gezeigt und Bibeln verteilt. Durch sein Engagement seien etwa 50 Familien in dem Dorf Christen geworden. Wiederholt seien er und andere Christen von Dorfbewohnern bedroht worden. Khoskla hinterlässt eine Frau und drei Kinder. Ob die Täter ermittelt wurden, ist nicht bekannt.

Sohn fand einen Beutel mit der Kleidung seiner Mutter

Bereits am 16. Oktober wurde die 55-jährige Samari Kasabi getötet. Nach Angaben von World Watch Monitor wurde sie von Nachbarn aus ihrem Haus in dem Dorf Dokawaya im Bundesstaat Chhattisgarh gezerrt, ausgezogen, erschlagen und ihre Leiche verbrannt. Als ihr Sohn Sukura (35) am nächsten Tag nach Hause kam, fand er nur einen Beutel mit der Kleidung seiner Mutter. Er stellte Strafanzeige bei der Polizei. Vier Dorfbewohner seien verhaftet worden, bisher habe es aber keine Gerichtsverhandlung gegeben, berichtete World Watch Monitor am 9. Dezember. Die mutmaßlichen Täter hätten aber angegeben, dass die Frau „den Frieden im Dorf gestört“ habe. In dem Ort gebe es kein Telefon und die nächste Hauptstraße liege 45 Kilometer entfernt, so dass die Tat erst jetzt bekannt worden sei.

In sechs Bundesstaaten gelten Antibekehrungsgesetze

In den Bundesstaaten Chhattisgarh und Odisha gelten – wie in vier weiteren der insgesamt 29 Bundesstaaten Indiens – Antibekehrungsgesetze. Religionswechsel sind dort nur mit vorheriger Genehmigung der Behörden erlaubt. Missionierung wird bestraft. Gerade in diesen Bundesstaaten komme es immer häufiger zu Übergriffen auf Christen, so World Watch Monitor. Von den 1,2 Milliarden Einwohner Indiens sind 80,5 Prozent Hindus, 13,4 Prozent Muslime, 2,3 Prozent Christen und 1,9 Prozent Sikhs. (Quelle: idea)