77-jährige Christin nach Taufe verprügelt



bangladesch

Immer wieder nehmen in Bangladesch Muslime oder Hindus den christlichen Glauben an – teilweise mit dramatischen Folgen innerhalb ihrer eigenen Gemeinschaft. Wird auf diese Weise „Schande über das Dorf gebracht“, so verlieren grundlegende Regeln des Zusammenlebens plötzlich ihre Gültigkeit. Übrig bleiben oft nur noch Wut, Grausamkeit und Hass auf die Christen. So wie jetzt im Fall der 77-jährigen Ayesha und ihres Sohnes Manik.

Sie konnten sich nicht schützen

Die 77-jährige Ayesha Begum und ihr Sohn Manik Miah (45) leben in ländlicher Umgebung und ließen sich am 14. Dezember 2022 zusammen mit vier weiteren ehemaligen Muslimen öffentlich taufen. Viele muslimische Dorfbewohner waren bei der Feier anwesend, einige Neugierige machten Fotos. Später wurde ein Foto der Taufe von einer Gruppe extremistischer Muslime auf Facebook gepostet und fand sehr schnell Verbreitung.

Seitdem wurden die neuen Gläubigen von der örtlichen muslimischen Bevölkerung offen bedroht. Sie lebten in großer Angst vor Verfolgung, sahen jedoch keine Möglichkeit, sich davor zu schützen. Ihre schwierige wirtschaftliche Lage zwang sie dazu, jeden Tag zur Arbeit aufs Feld zu gehen – wohl wissend, dass sie dadurch zu einem leichten Ziel für Angriffe werden könnten. Die Logik für Tagelöhner wie sie ist sehr einfach: ohne Arbeit kein Verdienst, ohne Verdienst nichts zu essen.

Als Manik Miah am 3. Januar mit der Feldarbeit begann, überfiel ihn plötzlich eine Gruppe von etwa 10 bis 15 Muslimen. Seine Mutter Ayesha hörte die Schreie und eilte sofort herbei, weil sie in den Schreien die Stimme ihres eigenen Sohnes erkannte. Sie versuchte, die Täter mit Worten zu beruhigen in der Hoffnung, dass sie von Manik ablassen würden. Doch die Männer ignorierten die alte Frau. Dann versuchten sie, Manik und seine Mutter zu töten. Mit Bambusstöcken und Holzknüppeln schlugen sie wahllos auf die beiden hilflosen Christen ein. Schließlich ließen sie von ihren Opfern ab in der Erwartung, dass Mutter und Sohn nicht überleben würden.

Gemeinde umsorgt schwer verletzte Christen

Kurz nach dem Vorfall hörten die anderen Christen in dem Dorf davon, was mit Ayesha und Manik passiert war. Sie liefen umgehend zum Tatort und brachten die Verletzten in ein örtliches Krankenhaus. Beide erlitten schwere Prellungen. Auch die örtliche Polizei wurde über den Vorfall informiert; doch bislang haben die Beamten nichts unternommen, weder um die Täter ausfindig zu machen noch um zu verhindern, dass sich so etwas wiederholt.

Der örtliche Pastor äußerte sich besorgt über Ayeshas Zustand. Sie kann ihre Beine nicht bewegen und hat Schmerzen in der Brust. Die bisherige Behandlung wird vermutlich nicht ausreichen, um ihre Gesundheit wiederherzustellen – die Kosten dafür könnten die Christen vor Ort jedoch nicht bewältigen. (Quelle: Open Doors)