Angriffe auf Christen weiter ungestraft



Bischof Rehmat Jaranwala Pakistan

Knapp acht Monate nach den verheerenden Angriffen auf Christen in der nordpakistanischen Stadt Jaranwala, bei denen mehr als 20 Kirchen in Brand gesteckt und über 100 Häuser zerstört worden waren, sieht der katholische Bischof von Faisalabad, Indrias Rehmat, keine Anzeichen für eine Aufarbeitung oder Wiedergutmachung seitens des Staates.

Täter werden nach und nach freigelassen

Im Gespräch mit KIRCHE IN NOT sagte Rehmat: „Mehr als 300 mutmaßliche Täter wurden verhaftet, aber es ist unwahrscheinlich, dass sie vor Gericht gestellt werden. Nach und nach werden sie wieder freigelassen. Niemand wurde angeklagt.“ Der Bischof fügte hinzu: „Wir wollen Gerechtigkeit. Die Schuldigen müssen zur Rechenschaft gezogen werden, damit dies eine Lehre für andere ist.“

„Ich konnte sogar noch den Rauch riechen“

Der Bischof kritisierte außerdem die mangelhaften Instandsetzungsarbeiten seitens der Regierung an drei ausgebrannten Kirchen. Die Kirchengebäude könnten bis heute nicht ohne Gefahr betreten werden. Rehmat berichtete: „Ich habe mir die Reparaturarbeiten der Regierung an beschädigten Gebäuden angesehen, und habe sie dann gebeten, die Arbeiten einzustellen. Sie wollten den Medien zeigen, dass alles in Ordnung sei, aber sie haben nur die Wände getüncht. Ich konnte sogar noch den Rauch riechen. Es ist nicht ratsam, unter diesen Dächern zu beten.“

Nicht-staatliche Hilfen kommen an

Positiv bewertete Bischof Rehmat hingegen die Fortschritte der von KIRCHE IN NOT unterstützten Renovierungsarbeiten an 150 von Christen bewohnten Häusern in Jaranwala. In einem weiteren Hilfspaket werden von der Gewalt betroffene Familien zudem Motorräder und Autorikschas erhalten, damit sie einer Arbeit als Taxifahrer oder Kuriere nachgehen können. Bis zu 400 Kinder werden außerdem mit Schulbüchern und Schultaschen ausgestattet.

Der Bischof dankte allen Spendern von KIRCHE IN NOT für Ihre Hilfe: „Wir sind sehr dankbar für diese großartige Unterstützung. Wir alle beten für ‚Kirche in Not‘ und alle Wohltäter.“

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