Anschlag auf Brot- vermehrungskirche



brotvermehrungskirche

Jüdische Extremisten haben am 18. Juni einen Brandanschlag auf die Brotvermehrungskirche im nordisraelischen Tabgha am See Genezareth verübt. Dabei erlitten eine ehrenamtliche Mitarbeiterin aus Deutschland und ein ebenfalls aus Deutschland stammender Benediktiner, die sich in dem Gebäude befanden, eine leichte Rauchvergiftung. Die Kirche wurde schwer beschädigt. Nach Angaben der Rettungskräfte hatte der Brand seinen Ursprung im Innern der Kirche. An die Mauern des vom Benediktinerorden geführten Gotteshauses sprühten die Täter die Botschaft „Die falschen Götter werden ausgerottet“. Sie stammt aus dem jüdischen Aleinu-Gebet.

Die Polizei nimmt Verdächtige vorläufig fest

Zwischenzeitlich nahm die Polizei 16 Verdächtige fest. Bei den meisten handelt es sich um Minderjährige aus der jüdischen Siedlung Yitzhar bei Nablus im Westjordanland. Mittlerweile sind alle Festgenommenen wieder auf freiem Fuß. Die israelische Regierung verurteilte den Anschlag scharf. Innenminister Silvan Shalom (Likud-Partei) sagte: „Ich entschuldige mich persönlich und im Namen des Staates Israel für diesen extremistischen Angriff.“ Die geschäftsführende Außenministerin Tzipi Hotovely (Likud) äußerte sich ähnlich: „Israel respektiert Religionsfreiheit für alle und ist abgestoßen von solchen Taten.“ Der Sprecher der Benediktinerabtei, Pater Nikodemus, sagte tagesschau.de: „Jetzt sind die staatlichen Stellen gefordert, für die Minderheiten hier im Land einen Schutz zu bieten, gerade auch für die Christen.“

Ort der wundersamen Brotvermehrung

In der Vergangenheit hatten jüdische Extremisten immer wieder Anschläge auf christliche Stätten und arabische Häuser verübt. Der Überlieferung nach soll Jesus Christus auf dem Stein, der sich unter dem Altar der Brotvermehrungskirche befindet, fünf Brote und zwei Fische so vermehrt haben, dass 5.000 Pilger davon satt wurden (Matthäus 14, 19). Die in den 80er Jahren errichtete Kirche befindet sich unweit der archäologischen Ausgrabungsstätte von Kapernaum, wo sich das Haus des Apostels Petrus befand. (Quelle: idea)