Brutaler Mord an drei Christen



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Nach Angaben des Bischofs von Nacala im Nordosten Mosambiks, Alberto Vera Aréjula, haben Terrorkämpfer in der Provinz Nampula drei Christen auf grausame Weise ermordet. Dies berichtete der Bischof gegenüber dem weltweiten katholischen Hilfswerk „Kirche in Not“ (ACN). Terroristen hätten in einem nicht näher benannten Ort die Bewohner versammelt, erzählte Bischof Vera Aréjula: „Sie sagten ihnen, sie seien hier, um sie zu retten. Dann haben sie gefragt, wer Muslim und wer Christ sei. Wer sich als Christ zu erkennen gab, wurde gefesselt. Dann haben sie drei von ihnen die Kehlen durchgeschnitten. Einem Christen gelang die Flucht. Er hat mir die Geschichte erzählt.“

Die Tat habe sich nur einen Tag nach dem Mord an der 83-jährigen italienischstämmigen Ordensfrau Maria de Coppi am 6. September ereignet. Terroristen hatten damals eine Missionsstation in Chipene angegriffen. An beiden Tagen seien insgesamt elf Menschen ermordet wurden, sagte Vera Aréjula. „Die Terroristen hinterließen eine Spur der Angst und Verwüstung.“

„Wie eine Mutter“

Der Bischof teilte mit, er werde eine Untersuchung einleiten, um zu überprüfen, ob die Schwester Maria de Coppi den Märtyrertod starb: „Sie arbeitete als Krankenschwester und versorgte unterernährte Kinder. Sie war wie eine Mutter und hat wirklich jedem mit Liebe und Demut geholfen.“ Der Betrieb der Missionsstation in Chipene könne aktuell aus Sicherheitsgründen noch nicht wiederaufgenommen werden.

Trotz der Morde an Christen betonte Bischof Vera Aréjula, dass es sich bei den seit Jahren anhaltenden Kämpfen im Norden Mosambiks nicht um einen religiösen Konflikt im eigentlichen Sinn handle. „Diejenigen, die eine islamistische Agenda verfolgen, kommen in der Regel aus dem Ausland. Sie bauen Moscheen und stiften Verwirrung. Die einheimischen Muslime hier fühlen sich mit den Christen vereint und leben Seite an Seite mit ihnen.“

Der Norden Mosambiks wird seit 2017 von islamistischen Truppen überrannt. Sie gelten als Splittergruppen der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS). Ihr Vorgehen dürfte auch von wirtschaftlichen und politischen Zielen motiviert sein: Vor der Küste im Norden Mosambiks sind große Erdöl-Bohrungen in Vorbereitung – eines der größten Investitionsprojekte in Subsahara-Afrika. In jüngster Zeit gewinnt jedoch auch die religiöse Komponente eine immer stärkere Bedeutung. (Bild: TUBS/wikipedia)