Christl. Flüchtlingen droht der Tod



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Christlichen Flüchtlingen in Syrien droht bei der Rückkehr in ihre Heimat der Tod. Aufständische der Al Nusra-Front hätten sie vor die Wahl gestellt: Entweder sie konvertierten zum Islam oder sie würden umgebracht. Das berichtet der assyrische Informationsdienst AINA. Al Nusra steht in Verbindung mit dem Terrornetzwerk Al Kaida. Die bedrohten Christen stammen aus dem 70.000 Einwohner zählenden Al Thaura und arbeiteten zusammen mit Muslimen an der Tabqa-Talsperre. Bereits im Februar brachten Aufständische die Stadt und die Sperrmauer unter ihre Kontrolle. Während sunnitische Muslime in Al Thaura bleiben durften, wurden die syrisch-orthodoxen Christen vertrieben. Ihre Häuser wurden besetzt, ihr Besitz beschlagnahmt und auf dem Schwarzen Markt verkauft. Mit dem Erlös erwarben die Aufständischen Waffen und Munition.

Über vier Millionen Syrer auf der Flucht

Christen, die unter der Herrschaft des Machthabers Baschir al Assad relative Glaubensfreiheit genossen, werden von den Rebellen als seine Verbündeten verfolgt. Mehrfach ist es zu Entführungen gekommen. So wurden am 22. April in Aleppo der syrisch-orthodoxe Erzbischof Mor Gregorios Yohanna Ibrahim und sein griechisch-orthodoxer Amtskollege Boulos Yazigi in einem von Rebellen kontrollierten Gebiet verschleppt. Von beiden fehlt jede Spur. Nach Schätzungen sollen im syrischen Bürgerkrieg in zweieinhalb Jahren mindestens 100.000 Menschen umgekommen sein. 1,3 Millionen sind ins Ausland geflohen; etwa 4,2 Millionen sind innerhalb des Landes auf der Flucht. Von den 21 Millionen Einwohnern des Landes waren vor dem Bürgerkrieg 90 Prozent Muslime und 6,3 Prozent Christen, davon jeweils drei Prozent Katholiken und Orthodoxe plus kleine Gruppen von Protestanten. Die übrige Bevölkerung bestand aus Nichtreligiösen oder Anhängern anderer Religionen. (Quelle: idea)