IS entführt Christ auf der Sinai-Halbinsel



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Am 17. Jänner wurde der 55-jährige Christ Adeeb Nakhla Yassa von islamischen Extremisten auf dem Weg nach El-Arish entführt. Aus der Stadt auf der Sinai-Halbinsel sind in der Vergangenheit zahlreiche Christen vor dem IS geflohen. Einige von ihnen sind erst kürzlich in die Stadt zurückgekehrt, überlegen aber nun, wieder zu fliehen.

Eine der gefährlichsten Städte für Christen

Ein auf einer IS-Website veröffentlichtes Foto dokumentiert offenbar den Vorfall und versetzte viele Christen in große Sorge, angefangen bei Yassas Familie. Auf dem Bild ist ein freundlich aussehender Mann zu erkennen, der seinen Personalausweis in der Hand hält und mit einem Mann in Tarnkleidung diskutiert. Yassa war auf dem Weg in die Stadt El-Arish, wo der IS seit Jahren versucht, die Macht zu übernehmen. Die Stadt gilt als eine der gefährlichsten Städte für Christen in Ägypten. Im Januar und Februar 2017 töteten islamische Extremisten hier innerhalb von drei Wochen sieben christliche Männer. Die meisten Christen sind inzwischen aus El-Arish geflohen, aber in den letzten Monaten sind einige von ihnen zurückgekehrt; darunter auch zwei Neffen des Entführten.

Örtlicher Priester: „Die Christen sind in der Stadt gefangen“

Etwa 20 christliche Familien leben noch in Dahia, dem Stadtviertel von El-Arish mit der einzigen noch genutzten Kirche. Die Bedrohung durch islamische Extremisten ist so groß, dass Polizei und Militär die Nachbarschaft rund um die Uhr schützen müssen. Die Behörden haben für die Stadt ein Ein- und Ausreiseverbot für Christen verhängt. Youssef Sobhy, Priester der Kirche von El-Arish, sagt: „Sie sind in der Stadt gefangen. Die Situation wird hier wirklich schlimm.“

Unterdessen ist das Schicksal von Yassa noch immer unbekannt. Es gab weder Anrufe noch Lösegeldforderungen von den Entführern. „Wir haben Angst, dass sie ihn getötet haben“, sagt sein Neffe Mina. „Wir bitten alle, für ihn zu beten.“ (Quelle: Open Doors, Bild: Eric Gaba/wikipedia)