Entführte Christinnen zwangsverheiratet



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Die von der radikal-islamischen Gruppe Boko Haram (Westliche Bildung ist Sünde) entführten 219 nigerianischen Schülerinnen sind angeblich verheiratet worden. Sie befinden sich seit April in der Gewalt der Terroristen. Am 18. Oktober wurden 60 weitere Mädchen verschleppt. Wie Boko-Haram-Chef Abubakar Shekau in einer Videobotschaft mitteilt, „gehört das Thema Mädchen schon lange der Vergangenheit an, weil ich sie längst verheiratet habe“. Ehemänner seien Milizionäre. Mitte Oktober hatte das nigerianische Militär über ein Waffenstillstandsabkommen mit Boko Haram berichtet. Es sehe auch die Freilassung der überwiegend aus christlichen Familien stammenden Mädchen vor. Dazu sagte Shekau, er kenne nicht den als Verhandlungsführer benannten Danladi Adamu.

Ziel: Ein islamisches Kalifat errichten

Boko Haram will ein „Kalifat“ im Norden Nigerias errichten, in dem das islamische Religionsgesetz, die Scharia, mit brutaler Härte durchgesetzt wird. Seit fünf Jahren verübt die Gruppe mit Verbindungen zum Terrornetzwerk El Kaida Anschläge vor allem auf Schulen und Kirchen, die rund 10.000 Menschenleben gefordert haben. Von den 169 Millionen Einwohnern Nigerias sind etwa 50 Prozent Muslime und 48 Prozent Kirchenmitglieder. Die übrigen sind Anhänger von Naturreligionen. (Quelle: EAD, Bild: TUBS)