Keine Spur von entführten Bischöfen



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Von entführten syrischen Bischöfen fehlt jede Spur. Auch über sechs Wochen nach der Entführung zweier syrischer Bischöfe Ende April fehlt noch immer jedes Lebenszeichen von ihnen. Das sagte Razek Siriani, ein Vertreter der syrisch-orthodoxen Erzdiözese von Aleppo, am Donnerstag auf Anfrage des internationalen katholischen Hilfswerks „Kirche in Not“. „Seit ihrer Entführung haben wir keine Informationen darüber bekommen, wer die beiden Bischöfe entführt hat, wo sie sich aufhalten, noch, wie es ihnen geht“, so Siriani. Die beiden Aleppiner Oberhirten, Erzbischof Mor Gregorius Yohanna Ibrahim von der syrisch-orthodoxen Kirche und Bischof Boulos Yazigi von der griechisch-orthodoxen Kirche, waren am 22. April in Aleppo von bewaffnete Männern entführt worden.

Siriani betonte, dass die betroffenen Diözesen viel Solidarität seit der Entführung erfahren hätten. „Viele muslimische und andere Organisationen aus Syrien und der ganzen Welt haben uns ihrer Anteilnahme versichert.“ Auch ausländische Staaten hätten sich für die beiden Bischöfe eingesetzt. „Bisher haben die diplomatischen Interventionen vieler Außenminister aber auch nicht geholfen, eine Freilassung unserer Bischöfe zu erreichen.“

Besorgt äußerte sich Siriani über die Auswirkungen der Entführung auf die christliche Gemeinschaft Syriens. „Es handelt sich hier natürlich nicht um eine gewöhnliche Entführung, sondern um eine symbolische. Wenn Kirchenführer verschleppt werden hat natürlich negative psychologische Folgen für die Christen in Syrien insgesamt.“ Positiv hob Siriani indes hervor, dass die Kirchen des Landes angesichts der Bedrohung ökumenisch näher zusammengerückt seien. „Die betroffenen Kirchen treffen sich jeden Tag, um sich zu besprechen. Wir erfahren aber auch viel Anteilnahme von den anderen Christen Syriens.“ Ausdrücklich rief er zum Gebet für die entführten Bischöfe auf.