„Sie schlachten uns ab wie Hühner“



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Christen flüchten aus dem Sinai. El-Arisch, ist der größte Ort im Nordsinai, aus dem hauptsächlich die christlichen Familien geflohen sind. Dort herrscht seit Jahren ein Konflikt zwischen den militanten Dschihadisten des IS und dem ägyptischen Militär, dem bereits Hunderte zum Opfer gefallen sind. Medien berichteten nur spärlich darüber.

Vor zwei Wochen kamen Nachrichten aus Kairo, die dem Konflikt eine neue Dimension verliehen. Es begann eine  Mordserie gegen Christen. Anders als das Militär, sind diese im Nordsinai lebenden christlich-koptischen Familien für die Militanten ein leichtes Angriffsziel, schreibt „Quantara“.  Weiter heißt es: Das Muster war immer das gleiche. Ein paar maskierte Männer suchten Christen an ihrem Arbeitsplatz oder zu Hause auf und richteten sie kaltblütig hin. Propagandistisch untermalt wurde das Ganze in Form eines neuen IS-Videos. Der Schlatruf lautete: „Kampagne gegen Christen und Kreuzfahrer“ in Ägypten.

Medien berichten vom koptischen Gemüsehändler Adel Munir, der mit seiner Frau im Kirchenhof sitzt und vor drei Tagen nach Ismailia geflohen ist. „Sie haben uns wie Hühner abgeschlachtet. Was sollen wir da noch in El-Arisch? Sie tauchen auf einmal in deinem Haus auf, davor wartet ihr Wagen mit laufendem Motor, und dann wirst du hingerichtet“, beschreibt er die Vorgehensweise, die in den letzten Tagen zu einer regelrechten Panik unter den Christen im Nordsinai geführt hatte. Seitdem hat ein christlicher Exodus aus dem Nordsinai eingesetzt. (Quelle: Quantara, Foto: Open Doors)