Steyler Missionarin erschossen



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Eine katholische Missionarin aus der Slowakei ist im Südsudan angeschossen worden und ihren Verletzungen erlegen. Das teilten die Steyler Missionare in Sankt Augustin bei Bonn mit, für die die Ordensschwester tätig war. Die 58-jährige Ärztin Veronika Racková hatte am Pfingstmontag (16. Mai) eine schwerkranke Patientin mit einem Ambulanzwagen in ein Krankenhaus gefahren und dort erstversorgt. Auf dem Rückweg wurde sie von einem Soldaten unter bisher ungeklärten Umständen angeschossen. Aufgrund der schweren Verletzungen wurde sie noch am Pfingstmontag nach Nairobi (Kenia) ausgeflogen und dort auf einer Intensivstation behandelt. Nach einem mehrtägigen Kampf um ihr Leben starb sie am 20. Mai. Die Ordensschwester war medizinische Leiterin des St.-Bakhita-Krankenhauses in der südsudanesischen Diözese Yei. Ende 2013, als der Bürgerkrieg im Südsudan erneut ausbrach, antwortete die Missionarin auf die Frage, warum sie im Land bleibe: „Weil Jesus seinen Weg konsequent gegangen ist. Er hat nicht aufgegeben, als es schwierig wurde. Als Jüngerin Jesu folge ich ihm in der Kraft des Heilgen Geistes. Ich kann die Menschen im Südsudan nicht verlassen, weil ich sie liebe.“ Der Informationsminister des Bundesstaates Yei, Stephen Lodu Onesimo, verurteilte die Tat als barbarisch. Drei Soldaten, die Zivilisten bei Nacht schützen sollten, wurden verhaftet und angeklagt. Der seit 2011 unabhängige Südsudan gehört zu den ärmsten Ländern der Erde. Über fünf Millionen Menschen sind laut den Vereinten Nationen von Hunger bedroht, 2,3 Millionen vor Kämpfen geflohen. (Quelle und Foto: SSpS)