IS zeigt Massenmord an Christen



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Die Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) hat in einem Propaganda-Video den Massenmord an etwa 30 äthiopischen Christen gezeigt. Gleichzeitig drohen die Terroristen allen „Anbetern des Kreuzes“ mit dem Tod, die nicht zum Islam wechseln oder sich weigern, eine Kopfsteuer zu zahlen. Die mit IS verbündete Gruppe Boko Haram (Westliche Bildung ist Sünde) hat unterdessen in Nigeria zwölf Menschen die Kehlen durchgeschnitten. 

„Ihr werdet selbst in euren Träumen nicht sicher sein“

Die Medienorganisation von IS, Al Furkan, veröffentlichte am 19. April im Internet ein Video, das zeigt, wie mit Handschellen gefesselte äthiopisch-orthodoxe Christen von hinten erschossen werden. Weitere Christen werden an einem libyschen Strand enthauptet. Außerdem wird die Zerstörung von Kirchen und christlichen Einrichtungen im Irak dokumentiert. Ferner stellt das Video einen Arzt und einen Handwerker vor, die die Kopfsteuer zahlen und in Syrien unter dem Schutz des IS leben. „Wer zum Islam konvertiert, ist sicher. Wer sich weigert, für den haben wir nichts anderes als das Schwert“, droht ein IS-Sprecher. „Ihr werdet selbst in euren Träumen nicht sicher sein, bis ihr euch zum Islam bekehrt“, sagt ein Englisch sprechender vermummter IS-Kämpfer. IS kämpfe eine „Schlacht gegen Gotteslästerung“. Bisher ist die Echtheit des 29 Minuten langen Videos noch nicht bestätigt. Es erinnert an einen Film, mit dem IS am 16. Februar die Enthauptung von 21 ägyptischen Christen in Libyen zeigte. Das nordafrikanische Land, in dem Gastarbeiter aus Ägypten und Äthiopien tätig sind, befindet sich seit dem Sturz und der Ermordung des Diktators Muammar al-Gaddafi (1942-2011) im Chaos und im Bürgerkrieg.

Boko Haram missbraucht Kinder

Die mit IS verbündete Terrorgruppe Boko Haram hat im Nordosten Nigerias zwölf Menschen die Kehlen durchgeschnitten, während das Militär versuchte, Menschen aus umkämpften Gebieten zu evakuieren. Wie IS hat auch Boko Haram ein Kalifat ausgerufen, in dem es das islamische Religionsgesetz Scharia mit äußerster Brutalität durchsetzt. Schätzungen zufolge haben die Extremisten seit 2009 rund 15.000 Menschen umgebracht, meist Christen und gemäßigte Muslime. Rund 800.000 Kinder sind vor dem Terror der Miliz auf der Flucht, berichtet das Kinderhilfswerk UNICEF der Vereinten Nationen. Mädchen und Jungen würden getötet, entführt, zwangsverheiratet, als Kämpfer rekrutiert oder gezwungen, sich als Selbstmordattentäter in die Luft zu sprengen. Vor gut einem Jahr verschleppten Boko Haram-Kämpfer in Chibok (Bundesstaat Borno) 276 Mädchen; 57 konnten entkommen, von den übrigen fehlt jede Spur. Sie wurden nach Berichten von Entflohenen fast täglich vergewaltigt oder als Sex-Sklavinnen an Muslime verkauft. (Quelle: idea)