1,3 Mio. Christen mussten fliehen



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Zwischen 2006 und 2014 wurden im Norden Nigerias rund 11.500 Christen getötet, rund 1,3 Millionen mussten fliehen und insgesamt 13.000 Kirchen und kirchliche Einrichtungen wurden verwüstet oder sind verwaist. Dies teilt Joseph Bagobiri von Kafanchan in einem Bericht zu den Auswirkungen der Gewalt auf die katholische Kirche im Norden Nigerias, den er beim Hauptsitz der Vereinten Nationen in New York vorlegte.

Von der Gewalt der islamistischen Boko-Haram-Sekte sind die Staaten Adamawa, Borno, Kano und Yobe am meisten betroffen. Unterdessen suchten aus dem Norden geflohene Christen Zuflucht in dem vorwiegend von Christen bewohnten “Middle Belt“, der die Staaten Plateau, Nassarawa, Benue, Taraba und Teile von Kaduna umfasst.

In diesen Gebieten verübten jedoch in den vergangenen Monaten Fulani-Nomaden Gewalt. “Christliche Gemeinden in den Staaten des Middle Belt sind am meisten von den Übergriffen der muslimischen Fulani-Nomaden betroffen. Es handelt sich um eine ganz offensichtliche Invasion in die seit jeher von Christen und anderen Minderheiten bewohnten Gebiete”, so Bischof Bagobiri, “In dieser Region terrorisieren die Fulani-Nomaden die Gemeinden und verwüsteten dabei ganze Dörfer wie Agatu im Staat Benue und Gwantu in Manchok. Diese Übergriffe haben das Ausmaß eines Völkermordes angenommen: in einer einzigen Nacht werden zwischen 150-300 Menschen getötet“.

Deshalb appelliert Bischof Bagobiri in einem Appell an die internationale Staatengemeinschaft mit der Bitte um Druckausübung auf die nigerianischen Behörden, die Religionsfreiheit für Christen und andere Minderheiten im Norden garantieren und der humanitären Notlage der Flüchtlinge entgegenwirken soll. (Quelle: fidesdienst)