Boko Haram verübt Massaker
Im Norden Nigerias setzt die radikal-islamische Terrororganisation Boko Haram (Westliche Bildung ist Sünde) ihre Angriffe auf die christliche Minderheit mit unverminderter Brutalität fort. Am 15. Februar wurden im Dorf Izghe (Bundesstaat Borno) Medienberichten zufolge mindestens 106 Personen umgebracht, darunter Frauen und Kinder. Gleichzeitig bemühen sich vereinzelt christliche und muslimische Prediger um Aussöhnung zwischen Anhängern der beiden Religionen. Ein Beispiel schildert das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ (Hamburg). Boko Haram will im überwiegend muslimisch besiedelten Norden des westafrikanischen Landes mit Gewalt einen islamischen Gottesstaat durchsetzen, in dem sich alle Bürger das Religionsgesetz, der Scharia, unterwerfen müssen. In den vergangenen drei Jahren sind bei Gewalttaten der Terrororganisation mindestens 5.000 Menschen ums Leben gekommen. Nach Angaben der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) sind die meisten Opfer Christen, aber auch gemäßigte Muslime und Einrichtungen der Zentralregierung – etwa Polizeistationen und Schulen – würden angegriffen.
Massaker und Plünderungen
Am Abend des 15. Februar überfielen etwa 200 bewaffnete und uniformierte Boko-Haram-Kämpfer das überwiegend von Christen bewohnte Dorf Izghe. Sie trieben vor allem Männer auf dem Dorfplatz zusammen und verübten ein Massaker an ihnen. Aus Angst vor bevorstehenden Angriffen in der Region waren schon Hunderte Christen in den Ort geflohen. Die Kämpfer plünderten auch Geschäfte und Lebensmittelläden und transportierten ihren Raub in Fahrzeugen der einheimischen Christen ab. Die Zentralregierung hatte im Mai den Ausnahmezustand über Borno und andere Bundesstaaten im Norden verhängt, um Boko Haram wirksamer bekämpfen zu können.