45 Christen in Sadad getötet



kreuz_im_blut

In zwei Massengräbern wurden dreißig christliche Zivilisten, darunter auch Frauen und Kinder gefunden, die von islamistischen Milizen in Sadad ermordet wurden. Insgesamt wurden in der zwischen Homs und Damaskus gelegenen Stadt 45 ermordete Christen gefunden. Dies teilt das syrisch-orthodoxe Partiarchat in Damakus mit. Die vorwiegend von Christen bewohnte Stadt Sadad, wurde am 21. Oktober von Islamisten eingenommen und in den vergangenen Tagen von der syrischen Armee wieder zurückerobert. Vertreter des Patriarchats und Angehörige der Opfer machten bei ihrer Rückkehr die schreckliche Entdeckung der beiden, wo sie die Leichen ihrer Verwandten und Freunde fanden. Der Beisetzungsfeier für die dreißig Christen stand der syrisch-orthodoxe Patriarch Selwanos Boutros Alnemeh von Homs e Hama und Hama vor.

Wie Augenzeugen berichten, wurden viele Zivilisten von den “Al- Nusra”- und den “Daash”- Banden am Tag der Invasion auf der Flucht ermordet. Die Milizen hinterließen eine völlig verwüstete und ausgeplünderte Stadt. Die Milizionäre verschanzten sich unter anderem auch in der syrisch-orthodoxen St. Theodor-Kirche. Die Ursprünge der Stadt Sadad mit ihren zahlreichen Kirchen, Tempeln und archäologischen Ausgrabungsstätten gehen auf das Jahr 2000 vor Christus zurück.

Erzbischof Alnemeh: “In Sadad hat das bisher größte Massaker an Christen stattgefunden”

„Was in Sadad stattgefunden hat ist das größte Massaker an Christen, das es in Syrien seit zweieinhalb Jahren gegeben hat”, so der syrisch-orthodoxe Erzbischof Selwanos Boutros Alnemeh Homs und Hama zu der tragischen Bilanz der Opfer der Invasion islamistischer Milizen in der nun von der syrischen Armee zurückeroberten Stadt. “Insgesamt 45 unschuldige christliche Zivilisten, darunter auch Frauen und Kinder, wurden grundlos ermordet und in Massengräber geschmissen. Andere Zivilisten wurden bedroht und in Angst und Schrecken versetzt. 30 Menschen wurden verletzt und 10 werden vermisst. Eine Woche lang wurden 1.500 Familien praktisch in Geiselhaft gehalten, darunter Kinder, Frauen, Jugendliche und alte Menschen. Einige versuchten zu Fuß zu fliehen und die 8 km lange Strecke nach Al-Hafer zurückzulegen, um dort Zuflucht zu finden. Rund 2.500 Familien, die aus Sadad flohen leben nun als Binnenflüchtlinge in Damaskus, Homs, Fayrouza, Zaydal, Maskane und Al-Fhayle”.

“In der Stadt gibt es heute weder Strom, noch Wasser oder Telefon. Alle Wohnungen wurden geplündert und ausgeraubt. Die Kirchen verwüstet und geschändet. Antike Bücher und wertvolle Gegenständen wurden mitgenommen und die Wände mit antichristlichen Schriften beschmiert. Schulen und öffentliche Gebäude wurden verwüstet, darunter auch das Postamt, das Krankenhaus und eine Klinik. Die Kinder von Sadad wurden ihrer Zukunft beraubt”, so der Bischof weiter. “Das Massaker von Sadad”, betont der syrisch-orthodoxe Erzbischof, “ist das zweitgrößte Massaker an Christen im ganzen Nahen Osten nach dem Massaker in der Kirche von unserer lieben Frau von der Erlösung im Irak im Jahr 2010”.

“Wir haben verzweifelt um Hilfe gebeten, doch niemand hat uns gehört. Wo bleibt das Gewissen der Christen? Wo bleibt das Gewissen der Menschheit? Wo sind unsere Brüder und Schwestern? Wenn ich an die vielen Menschen denke, die heute trauern oder Not leiden: schnürt sich mir die Kehle zu, weil dies alles in meiner Erzdiözese geschehen konnte. Wie sieht unsere Zukunft aus? Wir bitten alle um ihr Gebet für uns”, so Erzbischof Selwanos Boutros Alnemeh abschließend. (Quelle: Fidesdienst)