Al-Shabaab töteten gezielt Christen



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Die somalische Terrormiliz Al Shabaab (Die Jugend) hat bei einem Überfall auf eine Universität im Nordosten Kenias gezielt Christen umgebracht. Die radikal-islamischen Kämpfer stürmten am Morgen des 2. April die sechs Schlafsäle der Universität von Garissa und fragten, wer Christ sei. Wer sich dazu bekannte, sei sofort erschossen worden, berichtete der stellvertretende Vorsitzende der dortigen Studentenvereinigung, Collins Wetangula. Er hatte sich mit drei Studenten in einem Zimmer verbarrikadiert. Nach ersten Berichten wurden 147 Personen getötet – darunter zwei Polizisten – und 79 verletzt. 587 Studenten wurden durch kenianische Sicherheitskräfte gerettet. Augenzeugen berichteten von stundenlangen Schusswechseln und Detonationen. Al Shabaab bekannte sich zu dem Überfall. Ein Sprecher sagte, man habe Studenten als Geiseln genommen und die Muslime wieder freigelassen. An der Universität studieren knapp 900 Frauen und Männer.

Ziel: Das Land von Christen „säubern“

Die schätzungsweise 7.000 Kämpfer zählende Miliz, die zum Terrornetzwerk El Kaida gehört, will Somalia von Christen „säubern“ und verübt auch Anschläge in ostafrikanischen Ländern wie Kenia. Unter anderem überfiel sie am 21. September 2013 ein Einkaufszentrum in der Hauptstadt Nairobi; dabei wurden 67 Menschen getötet und 175 verletzt. Kenia hat Truppen zur Bekämpfung von Al Shabaab ins Nachbarland Somalia entsandt. Von den etwa 44 Millionen Einwohnern Kenias sind 83 Prozent Christen, acht Prozent Muslime und sieben Prozent Anhänger von Naturreligionen. Der Rest gehört anderen Religionen an. Von den 10,5 Millionen Einwohnern Somalias sind 99,7 Prozent Muslime und 0,3 Prozent Christen, die sich im Untergrund versammeln. (Quelle: idea, Bild: TUBS)