Chora-Erlöserkirche wird zur Moschee



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Auch die frühere Chora-Erlöserkirche in Istanbul wird in eine Moschee umgewandelt. Einen entsprechenden Erlass veröffentlichte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan nach einem Bericht der Nachrichtenagentur „AsiaNews“ am 21. August.

Im Juli hatte Erdogan bereits die Umwandlung der im 6. Jahrhundert erbauten früheren orthodoxen Kirche Hagia Sophia in eine Moschee durchgesetzt.

Die Chora-Erlöserkirche gilt mit ihren Fresken und Mosaiken als eines der bedeutendsten Beispiele christlicher byzantinischer Kunst.

Sie wurde im Jahr 534 als Klosterkirche errichtet und im 11. Jahrhundert umgebaut. Nach der Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen (1453) wurde die Kirche – wie auch die Hagia Sophia – als Moschee genutzt. 1945 wandelte der türkische Staat das Gebäude in ein Museum um. Die übertünchten christlichen Fresken und Mosaike wurden 1958 durch aufwändige Restaurierungsarbeiten wieder freigelegt.

Durch Erdogans Erlass fällt die frühere Kirche nun unter die Kontrolle der Religionsbehörde Diyanet.

Türkei will Christentum aus seiner Geschichte auslöschen

Die Regionalbeauftragte für den Mittleren Osten des christlichen Hilfswerks International Christian Concern (Internationale Christliche Anliegen; ICC/Washington), Claire Evans, erklärte in einer Stellungnahme, die Umwandlung historischer Kirchen in Moscheen in der Türkei sei ein alarmierendes Zeichen für die Missachtung der Religionsfreiheit durch die Behörden. „Sie sind die Folge des Versuchs der Türkei, das Christentum aus der Geschichte des Landes auszulöschen“, so Evans. (Quelle: AsiaNews, ICC, idea; Bild: wikipedia)