Christen werden auch verfolgt



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Alle Weltnachrichten sind auf die Muslime in Myanmar gerichtet. Es konzentriert sich alles um Myanmars Rohingya-Muslime. Werden die Christen in diesem Land nicht mehr verfolgt? Die Christen leiden schreckliche Verfolgung und Gewalt in den Händen der Militärs, aber im Gegensatz zu den Rohingya werden sie von der Weltpresse weitgehend ignoriert.

Vor einigen Monaten hat die US-Kommission für Internationale Religionsfreiheit einen Bericht über die Verfolgung von Christen in Myanmar in Auftrag gegeben. Christliche Minderheiten in Myanmar: Es ist schockierend zu lesen. Es gibt große Gewalt und Einschüchterung der Christen durch die Armee. Um nur einen kurzen Abschnitt dieses Berichts zu zitieren: „Das Militär nimmt routinemäßig Kirchen ein und ruft ganze Gemeinden zum Verhör auf. Die Tatmadal, so nennt man die burmesische Armee, entweihten, beschädigten und zerstörten Kirchen. Es geschehen bis heute schwere Menschenrechtsverletzungen mit nahezu völliger Straflosigkeit, einschließlich sexueller Gewalt in Verbindungen mit Folter. Betroffen sind hauptsächlich Pastoren, Kirchenangestellte und Zivilisten. Bis heute sind etwa 120.000 Menschen gezwungen worden zu fliehen.

Die überwiegend christlichen Volksgruppen sind die Karen-Leute, die vorwiegend im Osten an der Grenze zu Thailand leben, dann sind es die Kachin und Naga, die hauptsächlich im Norden leben, und die Kinn, die vor allem im Südwesten leben.

Doch jetzt entsteht eine neue Bedrohung für Christen als direkte Folge der Rohingya-Krise. Im vergangenen Oktober starteten islamische Militanten aus einer neu gegründeten Aufstandsgruppe namens Harakah al Yaqin eine Reihe von Angriffen auf Polizeiposten im Rakhine-Staat. Harakah al Yaqin wurde von einer Gruppe von Rohingya-Emigranten mit Sitz in Saudi-Arabien gegründet und stellt daher eine gefährliche Neuentwicklung dar. Die Armee antwortete dementsprechend so dass Zehntausende der Rohingya nach Bangladesch flohen. Am 25. August koordinierte Harakah al Yaqin Angriffe auf eine Armee-Basis und einen Polizeiposten im Norden von Myanmars Rakhine-Staat. Als Reaktion darauf startete die Myanmar-Armee, was sie als „Clearance-Operationen“ gegen Rohingya nennt Vergeltung für ihre schrecklichen Gräueltaten.

Nun fordert Al Qaida die Dschihadisten auf, in die Region zu dringen, um für die Rohingya-Muslime zu kämpfen. Das ist kein passiver Vorschlag. Es ist in der Tat fast genau das, was vor ein paar Monaten in den südlichen Philippinen geschah, als der islamische Staat (IS) – Dschihadisten aus ganz Südostasien in die Stadt Marawi eindrangen und töteten wobei auch Christen getötet wurden.

Als die IS die Militärkontrolle in Syrien und im Irak verliert, so die Aussage von Barnabasfund, sieht sich Al Qaida als Chance, seinen Anspruch, in der globalen Dschihadisten-Bewegung zu führen bzw. wiederzuerlangen. Deshalb hat Al Qaida vor einigen Tagen eine Erklärung abgegeben, die Dschihadisten im benachbarten Bangladesch und Indien sowie Pakistan und den Philippinen verbreitet, dass sie eine „Scharia-Verpflichtung“ hätten, nach Myanmar zu gehen und für die Rohingya zu kämpfen.

Wie wirkt sich das auf die Christen in Myanmar aus, die bereits schreckliche Verfolgung und Gewalt aus dem militärisch buddhistischen Staat erleiden? Die Angriffe, die die islamischen Militanten aus Harakah al Yaqin vor drei Wochen durchführten, waren aus dem Norden des Rakine-Staates. Dieser liegt direkt neben dem Kinn-Staat. Einer dieser Angriffe in der Stadt Maungdaw war nur etwa 30 Meilen entfernt. Wenn, wie es jetzt scheint, ausländische Dschihadisten ankommen und einen örtlichen muslimischen Aufstand in einen Al-Qaida-Kampf verknüpften und in einen Dschihad-Kampf verwandeln, wie es in den Philippinen gerade geschehen ist, gibt es eine sehr reale Gefahr, dass die Dschihadisten den Kinn-Staat angreifen werden.

Wenn sie das tun, wird das für die Christen eine unmögliche gefährliche Situation bedeuten und sie werden schreckliche Gewalt in den Händen der Myanmar-Armee erleiden und von Dschihadisten angegriffen werden. Mit anderen Worten, es gibt die sehr wirkliche Aussicht auf Christen in diesem Teil von Myanmar mit einer humanitären Katastrophe, die noch schlimmer sein wird als die schreckliche Gewalt, die derzeit von Rohingya Muslimen erlitten wird. (Quelle: Barnabasfund, Bild: TUBS)