Christl. Flüchtlinge leben in Angst



tuerkei

In der Türkei leben viele christliche Flüchtlinge aus Syrien und dem Irak in Angst. Vor allem in kleineren Orten sind sie gezwungen, ihren Glauben zu verheimlichen, um nicht Ziel von Übergriffen durch Muslime zu werden. Das berichtet die Online-Ausgabe der türkischen Tageszeitung Hürriyet. In der Öffentlichkeit gäben sie vor, Muslime zu sein, sagte Anonis Alis Salciyan, eine aus dem Irak in die Türkei geflohene Armenierin, der Zeitung. „Mein Mann und ich sind vor einem Jahr mit unseren beiden Kindern und etwa 20 anderen Familien geflohen. Im Irak standen wir unter großem Druck.“ Aber auch in der Türkei würden Christen von der muslimischen Mehrheit vielfach diskriminiert. Ihr Mann, der im Irak ein Juweliergeschäft betrieb, sei jetzt arbeitslos: „Wir haben Verwandte in Europa. Nur dank ihrer Unterstützung schlagen wir uns durch. Unsere Kinder können hier nicht zur Schule gehen, denn sie sprechen kein Türkisch.“ Auch die aus dem Irak geflohene Linda Markaryan berichtet, es sei schwierig, seinen Glauben in der Türkei offen zu leben, wenn man kein Moslem sei: „Wir müssen unsere Gebete zu Hause abhalten.“ Zusammen mit ihrem Ehemann und den beiden Kindern flüchtete sie in die Türkei, nachdem die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) Bagdad eingenommen und auch ihr Haus überfallen hatte. „Meine sieben Jahre alte Tochter Nusik hörte an jenem Tag auf zu sprechen“, zitiert Hürriyet die Christin. Viele christliche Flüchtlinge versuchen dem Bericht zufolge, nun in Ländern wie den USA, Kanada oder Österreich Asyl zu beantragen. Die Türkei hat offiziell bisher 1,9 Millionen Flüchtlinge aus dem Nachbarland Syrien aufgenommen. (Quelle: idea)