Mehr als 35 Tote bei Fulani-Angriff am Karfreitag



Fulani Christenverfolgung Nigeria

Bei einem bewaffneten Überfall im nigerianischen Bundesstaat Benue sind am Karfreitag mindestens 35 Menschen ermordet und zahlreiche Menschen verletzt worden. Das berichtete ein Projektpartner des weltweiten katholischen Hilfswerks „Kirche in Not“, Remigius Ihyula aus der Diözese Makurdi.

Ihm zufolge ereignete sich das Massaker in der Nähe der Ortschaft Ngban, die zwischen den Städten Makurdi und Lafia im Südosten Nigerias liegt. Bewaffnete Fulani-Nomaden hätten die dortige Grundschule angegriffen, wo sich zu diesem Zeitpunkt überwiegend christliche Bauern aufhielten, berichtete Ihyula: „Das Schulgelände ist ein Zufluchtsort für Menschen aus den umliegenden Dörfern. Sie kommen von Zeit zu Zeit dorthin, wenn es in ihren Orten zu unsicher ist.“ Bei dem Angriff seien auch Kinder ums Leben gekommen. Die Schule befände sich nahe eines Polizeikontrollpunkts.

In Flüchtlingscamps geht die Angst um

„Die Fulani kamen, um diese unschuldigen Seelen zu töten. Das war ein schwarzer Karfreitag für uns“, berichtete der Priester. In den Flüchtlingscamps der Region herrsche nun helle Aufregung. Auf dem Gebiet der Diözese Makurdi halten sich rund zwei Millionen Vertriebene in sieben Lagern auf. „Kirche in Not“ unterstützt die Flüchtlingsarbeit und weitere Einrichtungen des Bistums.

Der sogenannte „Middle Belt“, die Zentralregion Nigerias, wird seit Jahrzehnten von Konflikten zwischen mehrheitlich muslimischen Fulani-Nomaden und christlichen Bauern erschüttert. Ursprünglich standen Land- und ethnische Konflikte im Vordergrund. Projektpartner von „Kirche in Not“ betonen, dass die Gewalt auch immer mehr eine religiöse Dimension hat. Es gibt Hinweise, wonach Fulani-Gruppen in Kontakt mit der dschihadistischen Terrormiliz „Boko Haram“ stehen. Auch hat sich die Gewalt verstärkt, als nach dem Zusammenbruch des Gaddafi-Regimes in Libyen ab 2011 Waffen die Schwarzmärkte überschwemmten.

Gezielte Angriffe auf Christen

Die katholischen Bischöfe der Region betonten immer wieder, dass die Gewalt von Gruppen geschürt werde, das Gebiet von Christen säubern wollen. So sagte der Bischof von Makurdi, Wilfred Chikpa Anagbe, bei einem Besuch bei „Kirche in Not“ im Herbst 2022: „Die Regierung bezeichnet diese Übergriffe gerne als Konflikte zwischen Bauern und Hirten. Aber das stimmt nicht. Unaufhörliche Angriffe (…) deuten auf einen Dschihad hin, der auf die Islamisierung Nigerias abzielt. Ob es einem gefällt oder nicht: Die Wahrheit muss gesagt werden.“


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