Hetze gegen Christen endet mit Freispruch



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Ustadz Abdul Somad ist der wohl populärste islamische Prediger Indonesiens. Bei einem öffentlichen Auftritt vor Muslimen sagte er, christliche Kreuze seien von bösen Geistern bewohnt. Der nationale Rat der Islamgelehrten sprach ihn nach einer Anklage jedoch vom Vorwurf der Blasphemie frei und stärkte ihm den Rücken.

Der islamische Prediger Ustadz Abdul Somad hat behauptet, dass christliche Kreuze vom Teufel besessen seien. Laut Frankfurter Allgemeiner Zeitung gehört Somad als einer der prominentesten Vertreter zu einer „moderaten Massenorganisation“ der Muslime. Von dem Auftritt kursiere ein Video im Internet. Es erhitze vor allem die Gemüter der Christen. Sie hatten Somad demnach wegen Blasphemie angezeigt, denn in Indonesien existiert ein Gesetz, das alle staatlich anerkannten Religionen vor Blasphemie schützt.

Somad wies den Vorwurf zurück. Er habe keine Christen beleidigt, weil im Publikum gar keine Christen gesessen hätten. Mit dem Fall hat sich der nationale Rat der Islamgelehrten (MUI) befasst. Er habe sich hinter Somad gestellt und dessen Kritiker aufgefordert, „Ruhe zu geben“, schreibt die FAZ.

Hassreden „quasioffiziell abgesegnet“

Aus Sicht der Zeitung könnte dieses Urteil fatale Konsequenzen für das Zusammenleben der Religionen haben. Hassreden gegen Christen und andere Minderheiten gebe es sowohl im Internet als auch in den Moscheen. Die Absolution eines Predigers, der das Christentum dämonisiere, stelle nun die nächste Stufe dar, da sie Hassreden „quasioffiziell absegnet“. (Quelle: Christliches Medienmagazin pro, Bild: TUBS/wikipedia)