Islamisierung bedroht Christen



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Bischof berichtet von Radikalisierung der muslimischen Bevölkerung. „In letzter Zeit ist es wiederholt zu christenfeindlichen Übergriffen bei uns gekommen. Wir beobachten eine zunehmende Radikalisierung der muslimischen Bevölkerung.“ Das berichtete Bischof Montfort Stima gegenüber dem weltweiten katholischen Hilfswerk „Kirche in Not“. Der 58-Jährige leitet seit zwei Jahren die Diözese Mangochi im Süden Malawis.

„Eigentlich leben wir hier friedlich mit den Muslimen zusammen“, sagte Stima. Es gäbe gute Kontakte zwischen Religionsführern auf beiden Seiten. So sei zum Beispiel ein christlich-muslimisches Komitee gegründet worden. Dort würden Probleme im Zusammenleben offen angesprochen.

„Aber jetzt kommen zunehmend Imame aus dem Sudan nach Malawi. Sie predigen einen radikalen Islam“, so der Bischof. Vor allem nach den Freitagsgebeten komme es immer wieder zu Gewalt. Er habe islamische Religionsführer nach der Ursache gefragt. „Sie sagten mir: Ihr müsst für diese Imame beten, denn sie sind schlecht ausgebildet.“ Auch sei es schwierig, die Prediger zu kontrollieren. „Jeder, der das nötige Geld hat, kann eine Moschee bauen. Und wer die Moschee baut, kontrolliert auch den Imam.“ Teilweise gebe es in Dörfern mehrere muslimische Gotteshäuser – traditionelle, die einen moderaten Islam predigen, und radikale. Auch die Jugend würde zunehmend infiltriert, so der Bischof. Immer mehr erhielten Stipendien für einen Studienaufenthalt im Sudan oder in Saudi-Arabien und kämen von dort radikalisiert zurück.

„Ein weiteres Problem ist die Polygamie“, erklärte Stima. Manche muslimische Familien hätten so viele Kinder, dass sie ihnen keinen regulären Schulbesuch ermöglichen könnten, sondern auf Koranschulen schickten. Auch spiele die Vielehe eine wichtige Rolle bei der Missionierung von Anhängern traditioneller afrikanischer Religionen. Während die katholische Kirche Polygamie strikt ablehne, könnten Menschen bei einer Konversion zum Islam diese Lebensform beibehalten. Auch würden Imame ihre Gläubigen dazu anhalten, Christinnen zu heiraten. „Denn selbst wenn diese nicht konvertieren, sind die Kinder automatisch Muslime“, erklärte der Bischof. Die Folge all dieser Entwicklungen: Der muslimische Bevölkerungsanteil in seiner Diözese steige immer mehr. Während in Malawi gut 80 Prozent der Einwohner Christen und 13 Prozent Muslime sind, beträgt der Anteil der Muslime in der Diözese Mangochi zwischen 50 und 90 Prozent, je nach Region.

„Für manche Gläubige ist es eine große Verlockung zum Islam überzutreten – vor allem dann, wenn die einzige Schule vor Ort muslimisch ist“, sagte Stima. Die Menschen bräuchten Ermutigung und Hilfe. „Wir fordern die Priester auf, den Menschen nahe zu sein, die Sakristei zu verlassen, wie Papst Franziskus sagt.“

„Kirche in Not“ steht der Kirche in Malawi solidarisch bei. Das Hilfswerk fördert unter anderem die Priesterausbildung und die Weiterbildung von Seelsorgern. Darüber hinaus unterstützt das Hilfswerk auch Projekte, die das friedliche Zusammenleben von Christen und Muslimen fördern. (Bild: TUBS)