Jeden Tag werden 2 Kirchen geschändet



frankreich

Katholischer Priester: Wir spüren eine Welle von Christianophobie. In Frankreich werden jeden Tag zwei Kirchen geschändet. Doch kaum jemand spricht über die Angriffe auf christliche Gotteshäuser im Land. Das berichtet die Wochenzeitung „Welt am Sonntag“ (Ausgabe vom 24. März). Es gebe Einschusslöcher in Kirchenfenstern, Brandspuren auf dem Altar, liturgische Gegenstände würden geraubt und Jesusfiguren geköpft. In Nîmes sei in der Église Notre-Dame-des-Enfants der Tabernakel aufgebrochen worden, Hostien seien in ein Kreuz gedrückt, das aus Kot an die Wand gemalt worden war. Im Vorjahr seien 1.063 „antichristliche Attacken“ in Frankreich registriert worden (2017: 878). Im Vergleich dazu seien rund 100 Synagogen und Moscheen geschändet worden. Der Bischofsvikar von Straßburg, Didier Muntzinger, sagte: „Wir spüren im Elsass eine starke Welle von Antisemitismus, Rassismus und Christianophobie.“ In der dortigen Kirche Église Saint-Louis sei etwa der Inhalt von Feuerlöschern auf den Kirchenbänken geleert worden, Wachs auf dem Sandsteinboden vergossen und eine hölzerne Josephs-Figur umgestoßen wurde. Zudem habe er Schüler in der Kirche erwischt, die rauchten und hinter den Altar pinkelten. Als er ihnen ankündigte, die Polizei zu holen, hätten sie ihn beiseite geschubst. Die Jugendlichen hätten sich in der Kirche „ausgetobt wie auf dem Spielplatz“, so der Priester. Diese Gewalt sei „Ausdruck des Unbehagens einer Gesellschaft und einer Generation. Wie so oft braucht es einen Sündenbock.“ Seit mehr als drei Monaten dauerten zudem die Proteste der sogenannten Gelbwesten an. Die Jugendlichen sähen quasi täglich im Fernsehen, „was man alles kaputt machen kann, ohne erwischt und dafür bestraft zu werden“. (Quelle: idea)