Kirchen werden mit Waffen bewacht

Kopten müssen zum Gottesdienst auf Kirchen in der Umgebung ausweichen. „Im Moment beten wir in Ezbeth Raflah, das ist rund sechs Kilometer entfernt.“ Doch auch da seien sie nicht willkommen. Eines Tages haben radikale Islamisten die Straße blockiert und uns zum Umkehren gezwungen.“ Dann sind sie nach Ezbeth Raflah gefahren und dort wurden die Muslime gewarnt, wir würden ihre Erde beschmutzen, wenn wir dort beten. So schreibt es Quantara und schildert die jetzige Situation der Kopten. Weiter heißt es: „Die kleine Kirche in Ezbeth Raflah wird von zwei bewaffneten Sicherheitsleuten bewacht. Überall sind Überwachungskameras angebracht. „Reine Vorsichtsmaßnahmen“, nennt der Priester das. Er ist neu in der Gegend, arbeitet erst seit einem Jahr in Ezbeth Raflah. Er versucht, deeskalierend auf die Konfliktgruppen zu wirken, wählt seine Worte mit Bedacht: „Es hat ein paar sehr unschöne Ereignisse in den Nachbardörfern gegeben. Aber ich muss erst noch verstehen, was dort wirklich passiert ist.“
Ein neues Gesetz sollte den Bau von christlichen Gotteshäusern in Ägypten erleichtern, doch die Realität sieht anders aus. Die Menschen z.B. in Kom Al Loufi haben die Hoffnung auf eine eigene Kirche fast aufgegeben, denn die Behörden lehnen die Baugenehmigung nach wie vor ab. „In unserem Dorf gibt es ungefähr 10.000 Häuser, darunter 22 Moscheen. Und keine davon hatte eine Baugenehmigung“, ärgert sich Younan Khalaf. Es gebe eine einfache Erklärung dafür: Die Verantwortlichen in den Behörden seien nun einmal Muslime und sorgten sich vor allem um ihre eigenen Gotteshäuser. (Quelle: AKREF)