Pandemie hält Gewalt nicht auf



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In den ersten fünf Monaten des Jahres 2021 kam es in Indien trotz der schweren Pandemie-Situation zu 127 Gewalttaten gegen Christen. Dies berichtet das „United Christian Forum“ (UCF) und zitiert dabei die Daten der speziellen „Hotline“ zur Überwachung von Gewalttaten gegen Gläubige im Land. Unter den Beschwerden, die von indischen christlichen Bürgern über die gebührenfreie Nummer gemeldet wurden, gibt es Massenangriffe oder Drohungen und Einschüchterungen verschiedener Art aus Gründen der Religionszugehörigkeit. „Außerdem besteht die Tendenz, den First Information Report (FIR), die offizielle Anzeige bei der Polizei nicht einzureichen, denn nur in 15 Fällen von 127 Gewaltfällen war dies der Fall“, so der Katholik A.C. Michael, ein führendes Mitglied der UCF.

Wie aus den Daten hervorgeht führt der Bundesstaat Chhattisgarh in Zentralindien die meisten Unfälle an (19), während sich in Karnataka und Jharkhand 17 Fälle ereigneten. Religiöse Gewalt wurde möglicherwise durch die durch die Pandemie verursachten Bedingungen der Armut und des Elends im gesamten Staatsgebiet verschärft.

Insgesamt 555 Frauen, 120 Dalits und 189 Stammesangehörige wurden Opfer dieser Vorfälle und Fälle religiöser Gewalt „sind so häufig geworden, dass niemand mehr das Bedürfnis verspürt, sie zu verurteilen. Das gilt auch für politische, zivilgesellschaftliche und religiöse Führungskräfte“, sagt Michael und signalisiert damit die Gefahr der Gleichgültigkeit. Dank des Engagements von Anwälten und Freiwilligen, die kostenlose Rechts- und Sozialhilfe leisten, wurden in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres 28 Gotteshäuser oder Gebetsstätten wiedereröffnet und 66 von der Polizei festgenommene Gläubige freigelassen.

Die UCF mit Sitz in Neu-Delhi ist eine christliche Organisation, die Grund- und Bürgerrechte fördert und eine und sich für die Rechte der christlichen Minderheit einsetzt. Sie arbeitet mit verschiedenen Netzwerkpartnern wie der Alliance Defending Freedom India, der Religious Liberty Commission of Evangelical Fellowship of India (EFI) und der Christian Legal Association zusammen. Gemeinsam fördern diese Organisationen die Menschenrechte und die Religionsfreiheit in Indien.
Laut der Volkszählung von 2011 leben in Indien 966 Millionen Hindus, 80 % der 1,3 Milliarden indischen Bevölkerung. Muslimische Bürger sind 172 Millionen (14%), während Christen 29 Millionen (2,3%) sind. (Quelle: Fidesdienst)