Personenschutz für Missionare
Die Lage in Bangladesch bleibt angespannt und der für Missionare erforderliche Personenschutz “beeinträchtigt zum Teil die Ausübung der Seelsorgearbeit”, so das Päpstlichen Institut für die Aussenmissionen (PIME) in einer Verlautbarung. Drei Monate nach dem Anschlag auf Pater Piero Parolari, wurde am vergangenen 21. Februar im Nordwesten des Landes ein hinduistischer Priester ermordet. In einem Bekennerschreiben, das noch nicht geprüft werden konnte, bestätigen die Attentäter eine Verbindung zum IS. Die Missionare werden unterdessen von Polizeibeamten bewacht, wenn sie unterwegs sind, die ihnen manchmal auch empfehlen sich nicht fortzubewegen: “Sollten die Restriktionen noch strenger werden, dann müssen wir vielleicht überlegen, ob wir die Region nicht ganz verlassen”, so ein Missionar.
Weniger besorgniserregend ist die Lage nach Ansicht des PIME in Dacca und Umgebung. Obschon die Polizei auch in dem im Nordwesten der Hauptstadt gelegenen Stadtviertel Mirpur bewaffnetet Fundamentalisten aufdecken konnte, die einen Anschlag auf zwei Kirchen im Stadtviertel planten. Im Allgemeinen sei das soziale Klima im Land “Anlass zur Sorge”, und “vor allem Minderheiten empfinden sich als Zielscheibe”, heißt es in der Verlautbarung des PIME: “Auf der einen Seite versucht die Regierung Gewalt zu unterdrücken und Schutz zu leisten, doch auf der anderen Seite werden Vorfälle bagatellisiert”.
Bangladesch gehört zu den ältesten Missionen des Päpstlichen Institutes für die Außenmission (PIME): die ersten Missionare kamen 1855 auf den indischen Subkontinent. Heute sind 29 Missionare des PIME in drei Diözesen im ganzen Land tätig (Dacca, Dinajpur und Rajshashi), wo sie in der Seelsorge, im Bildungswesen und in sozialen Einrichtungen tätig sind.