Schulsystem zusammengebrochen



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In den Regionen an der Grenze zu Mali und Niger gibt es in Burkina Faso keine Schule mehr, nachdem islamistische Gruppen Schulgebäude in Brand gesteckt und viele Lehrer ermordet hatten. Dies berichtet Pater Marco Prada, Priester der Gesellschaft für die Afrikamissionen, der auf einen kürzlich von Virginia Gamba, Sonderbeauftragte des Generalsekretärs der Vereinten Nationen, António Guterres, vorgelegten Bericht über den Schutz von Kinderrechten in Konfliktregionen verweist.

„Wir haben zahlreiche Berichte über Anschläge auf Schulen im Norden des Landes erhalten, aber auch über Fälle von Mord und Verstümmelung von Kindern, die dem terroristischen Flügel des Islamischen Staates in Westafrika zugeschrieben werden, der sich der Boko-Haram-Bewegung angeschlossen hat“, so Pater Gamba zur dramatischen Situation der Kinder in Burkina Faso.

„Die Folgen dieser Gewalt sind verheerend“, fährt er fort, “das Bildungssystem ist im Norden des afrikanischen Landes seit mehr als einem Jahr vollständig zusammengebrochen. Es gibt viele Vertriebene, Hunderttausende von Menschen, die aus dem brennenden Norden fliehen und in den Süden des Landes wollen. Darüber hinaus wird diesen Kindern nicht nur die Bildung verweigert, sie laufen vor allem Gefahr, Opfer der Zwangsrekrutierung durch Dschihadisten zu werden und als Kindersoldaten kämpfen zu müssen, wie wir es leider bei diesen extrem gewalttätigen Gruppen beobachten.“

Unterdessen kam es in den letzten Tagen zu einem Übergriff nicht identifizierter bewaffneter Männer auf ein Dorf der Petabouili, 50 km von Gorom-Gorom entfernt, bei dem mindestens 50 Menschen getötet wurden. Zu den Opfern zählen auch Frauen und Kinder. Die Banh-Region in Burkina Faso ist seit 2018 Schauplatz von Terroranschlägen. Aufgrund willkürlicher Übergriffe mussten seit 2015 rund eine Million Menschen ihre Heimat verlassen.

In diesem Szenario versuchen die Missionare, das Recht der Kinder auf Bildung zu gewährleisten. Auch ein kürzlich von der Nichtregierungsorganisation Human Rights Watch veröffentlichter Bericht dokumentiert die Zunahme der Angriffe terroristischer Gruppen gegen Lehrer, Schüler und Schulen in Burkina Faso von 2017 bis 2020 mit verheerenden Auswirkungen auf den Zugang von Kindern zu Bildung. Rund 350.000 Kinder n wird wegen Terrorismus der Schulebesuch verweigert. Das nützlichste Instrument zur Bekämpfung dschihadistischer Bewegungen, so die Missionare, sei Bildung und Unterricht, der die Werte der Achtung der Menschenrechte vermittelt und dem Aufbau eines harmonischen sozialen und interreligiösen Zusammenlebens fördern. (Quelle: Fidesdienst)