Übergriff auf christliches Viertel



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Insgesamt 22 Muslime wurden nach den Übergriffen gegen Christen im christlichen Stadtviertel Sandha in Lahore festgegenommen. Gegen weitere 700 wird ermittelt. Zu den Zwischenfällen war es am vergangenen 24. Mai gekommen, nachdem der Christ Humayun der Blasphemie beschuldigt worden war. Ein Lynchmord konnte damals durch rasches Eingreifen der Polizei und Schutzhaft für den Angeklagten verhindert werden.  Unter den 22 Festgenommenen befindet sich auch der Imam Liaqat Jamait Islami, der muslimische Gläubige zur Gewalt aufgerufen haben soll.

Wie die Nichtregierungsorganisation CLAAS mitteilt hatte ein anderer muslimischer Religionsführer, Haji Pir Shafiq, versucht den Angeklagten vor den Aggressoren zu schützen, indem er ihn der Polizei übergab.  “Zwei weitere muslimische Religionsvertreter traten ebenfalls für die Christen ein”, so Der Dominikanerpater James Channan, Direktor des “Peace Center” in Lahore. “Der Imam der königlichen Moschee in Lahore, Abdul Khabir Azad, besuchte das Stadtviertel sofort nachdem er von den Unruhen erfahren hatte und blieb dort bis um drei Uhr nachts im Gespräch mit den lokalen Religionsvertretern. Auch der Vorsitzende des Rates der Ulema in Pakistan, Alama Tahir Ashrafi, war vor Ort und bemühte sich um Vermittlung. Die Beiden verurteilten Übergriffe auf unschuldige Christen und versuchten die Gemüter zu beruhigen. Sie traten für Gerechtigkeit ein und gaben damit ein ausgezeichnetes Beispiel”.

“Wenn ein Christ nur der angeblichen Blasphemie beschuldigt wird”, so Pater Channan weiter, gibt es oft Personen, die zur Gewalt aufrufen und eine ganze Gemeinde verantwortlich machen. Es geschah in der Vergangenheit immer wieder in Pakistan, dass Muslime Selbstjustiz übten, und dabei ganze christliche Viertel angriffen. Es ist unglaublich und inakzeptabel in einem Rechtsstaat”.  (Quelle: Fidesdienst, Bild: TUBS)