Vandalismus in Wiener Kirchen



church_lazaristenkirche

Am Samstag, 29. März, kam es in mehreren Wiener Kirchen zu einer Serie schwerer Vandalismusakten. Im Stephansdom, in der Lazaristenkirche (Wien VII), der Pfarrkirche Breitenfeld (Wien VIII) und der Pfarrkirche Neuottakring (Wien XVI) wurden am Samstagnachmittag vor allem Heiligenstatuen umgestoßen und andere Sakralgegenstände beschädigt. So wurden etwa in Breitenfeld vier Statuen umgestürzt und der Deckel des Taufbrunnens zertrümmert. In der Lazaristenkirche warfen die oder der Täter fast sämtliche Statuen im Kirchenraum um, wodurch viele zerstört wurden. Auch der hölzerne Korpus eines Kruzifixes wurde heruntergerissen und die Arme abgeschlagen. Der schweren steinernen Statue des Hl. Vinzenz wurden die Finger abgeschlagen.

Als um 17.15 Uhr im Stephansdom die Statue des Apostels Judas Thaddäus umgestoßen wurde, gelang es Mitarbeitern des Kirchenshops und Dombesuchern, den mutmaßlichen Täter festzuhalten und der Polizei zu übergeben. Ob derselbe Mann auch für die Taten in den anderen Kirchen verantwortlich ist bzw. allein gehandelt hat, ist nach Polizeiangaben noch nicht bestätigt.

Der 37jährige Verdächtige hat laut Polizei bei der Vernehmung einen verwirrten Eindruck gemacht und religiöse Gründe angegeben. So verurteile er die Verehrung von Heiligenstatuen als Götzendienst. Der Mann wurde von der Polizei auf freiem Fuß angezeigt.

Der für die katholische Kirche in der Stadt Wien verantwortliche Bischofsvikar Dariusz Schutzki: „Gottseidank kommt es selten zu echtem Vandalismus in unseren Kirchen. Umso mehr hat uns dieser Ausbruch von Gewalt erschüttert. Der Vandalenüberfall ist ganz untypisch für das sonst so friedliche Leben der Religionen in Wien – und wird ihm auch nichts anhaben können.“ Mutmaßungen über die Motive des oder der Täter gibt es von Seiten der Erzdiözese Wien nicht. Schutzki: „Wir warten nun auf die Ermittlungsergebnisse der Polizei.“ (Quelle: Erzdiözese Wien)