Von Dschihadisten brutal getötet



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Es war ein heißer Junitag in der vom Krieg zerrissenen Region im Osten der DRC. Ich saß dem 18-jährigen Matthew gegenüber und hörte zu, wie er ruhig seine Geschichte durch einen Dolmetscher erzählte. Seine jüngere Schwester, die neunjährige Sarah, saß rechts neben ihm. Sie starrte ausdruckslos vor sich hin, während er sprach. Nur einen Monat zuvor mussten die beiden Geschwister mit ansehen, wie ihre beiden Eltern von islamischen Terroristen brutal abgeschlachtet wurden.

„Als sie auf Menschen schossen, sprachen sie Arabisch und schrien ‚Allahu Akbar’…“ sagte Matthew ganz sachlich. „Die Rebellen waren Moslems (Extremisten) und schnitten einigen den Kopf und anderen den Hals ab. Wenn sie jemanden töteten, sagten sie: ‚Wir preisen Allah‘.“

Die Rebellen, so erzählte mir Matthew später, waren Mitglieder der Allied Democratic Forces (ADF), der größten Rebellengruppe in der konfliktreichen Demokratischen Republik Kongo. Obwohl viele behaupten, dass die Gruppe nur dem Namen nach islamisch ist, hat sie in den letzten Jahren ihre Beziehungen zum Islamischen Staat ausgebaut und wurde 2021 von ISIS als Schwesterorganisation anerkannt.

Für Matthew führte das Motiv hinter der zerstörerischen Gewalt der ADF zu einem Tag, der sein Leben für immer verändern sollte.

Am 13. Mai 2022 waren Matthew, Sarah und ihre drei anderen Geschwister mit ihren Eltern zu Hause, als Dutzende von ADF-Kämpfern ihr Dorf überfielen. Während die Kinder in die Büsche flüchteten, wurden ihre Eltern gefangen genommen und getötet. Stunden später fanden die Terroristen die Geschwistergruppe und nahmen sie zusammen mit 20 anderen Dorfbewohnern als Geiseln mit. „Sie brachten uns in die Berge. Wir waren drei Tage unterwegs, und sie sagten mir, dass sie uns in ein sehr großes Lager bringen würden, wo man uns alles erklären würde“, so Matthew. Er fügte hinzu, dass seine Entführer einige der Geiseln zwangen, Muslime zu werden. Ihr Ziel sei es, den gesamten Kongo zu islamisieren und den Islam in ganz Ostafrika zu verbreiten.

„Wenn du sagst: ‚Ja, ich werde Muslim‘, werden sie dich nach draußen bringen, um dich zu einem Rebellen auszubilden. Wenn du dich weigerst, werden sie dich töten. Ich konnte fliehen, bevor ich eine Entscheidung treffen musste.“

Drei Tage nach ihrer Entführung stürmten Soldaten der kongolesischen Nationalarmee das Versteck der ADF. Matthew und Sarah gehörten zu den wenigen Christen, die an diesem Tag gerettet wurden.

Später erfuhren die beiden, dass ihre drei Geschwister ebenfalls entkommen waren und sich in einer wenige Stunden entfernten Stadt aufhielten. Die fünf Geschwister hoffen nun, wieder zusammenzukommen und wieder als Familie zu leben. (Quelle: International Christian Concern, Bild: OpenDoors)