Zwei Priester in Donezk festgenommen



ukraine

Mit tiefem Entsetzen hat das internationale Hilfswerk KIRCHE IN NOT (ACN) von der Verhaftung zweier Priester erfahren, die in der seit Februar 2022 von Russland besetzten südostukrainischen Hafenstadt Berdjansk tätig waren. Die von der russischen Miliz festgenommenen Redemptoristen-Patres betreuten griechisch-katholische und katholische Pfarren des lateinischen Ritus. Sie gehören zu den wenigen, die in den von Russland besetzten Gebieten geblieben sind.

Laut einer offiziellen Erklärung, die an  KIRCHE IN NOT geschickt wurde und von Bischof Stepan Meniok vom Donezker Exarchat der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche unterzeichnet ist, ist die Verhaftung „grundlos und rechtswidrig“.

Pater Ivan Levytsky C.SS.R., Pfarrer der Kirche Mariä Geburt in der Stadt Berdjansk, und Pater Bohdan Heletta C.SS.R., Kaplan derselben Kirche, wurden Berichten zufolge von der russischen Verwaltung in einem Untersuchungsgefängnis in Berdjansk unter dem Vorwurf der Vorbereitung eines terroristischen Aktes inhaftiert.

In dem KIRCHE IN NOT vorliegenden Schreiben wird der Vorwurf, die Priester seien im Besitz von Waffen und Sprengstoff gewesen, als falsch zurückgewiesen. Es handele sich um ein organisiertes Manöver zu Propagandazwecken.

„Die betroffenen Priester sind schon mehr als drei Jahre im priesterlichen Dienst tätig,  üben ihre berechtigte pastorale Tätigkeit in der örtlichen Pfarre aus und verkünden das Wort Gottes, das Wort des Friedens für jeden Menschen ist.“, erklärt Bischof Meniok.

„Zum Zeitpunkt der Durchsuchung des Kirchengebäudes, des angrenzenden Pfarrhauses und der technischen Räumlichkeiten der Pfarre waren beide Priester bereits in Haft, das heißt, sie konnten diese Räumlichkeiten und die Aktionen der Rosguarde [Russische Nationalgarde] in keiner Weise kontrollieren. Sie können keine Verantwortung für die angeblich bei ihnen gefundenen Waffen und Munition übernehmen. Das ist eine klare Verleumdung und eine falsche Anschuldigung“ , so der Bischof in seinem Schreiben weiter.

Angesichts der wiederholten Berichte über die Missachtung grundlegender Menschenrechtsprinzipien durch die russischen Sondereinheiten, die die Geistlichen festgenommen haben, verfolgt KIRCHE IN NOT diese traurigen Entwicklungen mit großer Sorge.

„Wir fordern die größtmögliche Verbreitung von Informationen, um die gefangenen Seelsorger zu befreien. Wir appellieren an die Behörden und alle Menschen guten Willens mit der Bitte, sich der Sache der Freilassung der Priester anzuschließen, sowie um ein verstärktes Gebet“, so der Bischof in der Erklärung.

Als Reaktion auf diese Aufforderung bittet KIRCHE IN NOT alle Wohltäter und Freunde, für die baldige Befreiung von Pater Ivan Levytsky und Pater Bohdan Heletta zu beten, damit sie weiterhin ungehindert die katholischen Gläubigen in Berdjansk seelsorglich betreuen können.