4 Christen zu je 10 Jahren Haft verurteilt



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Im Iran hat ein Gericht vier Christen wegen missionarischer Aktivitäten und angeblicher Gefährdung der nationalen Sicherheit zu jeweils zehn Jahren Haft verurteilt, drei von ihnen in Abwesenheit. Damit hob es das Urteil einer früheren Instanz auf. Wie die britische Menschenrechtsorganisation „Christian Solidarity Worldwide“ (Christliche Solidarität Weltweit) berichtet, handelt es sich bei den Christen um den Iraner Nasser Navard Goltape sowie die Aserbaidschaner Yusif Farhadov, Eldar Gurbanov und Bahram Nasibov. Alle vier waren im Sommer 2016 in Teheran verhaftet worden, wo sie befreundete Christen besuchten. Es folgten zwei Monate Einzelhaft. Anschließend wurden sie in ein anderes Gefängnis verlegt. Ende Oktober wurden sie gegen Zahlung einer Kaution freigelassen. Am 7. November 2016 durften die drei Aserbaidschaner in ihre Heimat ausreisen. Sie können der nun verhängten mehrjährigen Haftstrafe entgehen, wenn sie nicht in den Iran zurückkehren. Sie legten zudem Widerspruch gegen das Urteil ein. Beobachter sehen jedoch nur geringe Chancen auf Erfolg. Der Menschenrechtsanwalt Mansour Borji von der Organisation „Artikel 18“, die sich für verfolgte Christen einsetzt, hält das Urteil für alarmierend. Nach seiner Einschätzung versucht das Islamische Revolutionsgericht damit, ein Exempel zu statuieren, das auch andere Christen einschüchtern soll. In der Vergangenheit seien Christen in vergleichbaren Fällen zu maximal fünf Jahren Haft verurteilt worden. Der Leiter von „Christian Solidarity Worldwide“, Mervyn Thomas (London), forderte die iranischen Behörden auf, die Berufung der Christen ernsthaft zu prüfen. Sie dürften nicht wegen ihres Glaubens verfolgt werden. (Quelle: idea)