Christen fliehen vor den Rebellen



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Die Eroberung des Viertels Cheikh Maksoud durch aufständische Milizen in den vergangenen Tagen könnte das Schicksal der seit Monaten vom syrischen Bürgerkrieg gemarterten Stadt Aleppo besiegeln. „Dieses Viertel befindet sich auf einer Anhöhe, die Aleppo überragt und strategisch für die Eroberung der zentralen Viertel der Stadt ist, wo sich auch die Regierungsgebäude befinden“, so P. David Fernandez vom Institut des fleischgewordenen Wortes. „Es wurde mir berichtet, dass viele Straßen des Stadtzentrums bereits gesperrt sind und niemand mehr durchkommt, da Heckenschützen von den Dächern aus auf alles schießen, was sich bewegt“.

Cheik Maksoud war früher vorwiegend von Christen bewohnt. In den vergangenen Jahren hatte die kurdische Bevölkerung zugenommen, doch es gibt hier immer noch viele christliche Familien der armenisch-katholischen und griechisch-orthodoxen Gemeinde.
P. David bestätigt, dass in den vergangenen Tagen über 300 christliche Familien aus dem von Rebellen besetzten Viertel flohen. „Mindestens 12 Christen“, so der Priester, „haben Zuflucht im Haus der Mariisten gefunden“. Unter den Flüchtlingen wird von Morden und Vergewaltigungen in Familien berichtet, die Verbindungen zur regulären Armee unterhalten haben sollen. „Auch ich habe davon gehört“, so P. David, „doch die Informationen, die zu uns gelangen sind vielfältig und manchmal widersprüchlich und momentan schwer zur überprüfen“.

Gestern wurde unterdessen bei „youtube“ eine von dem aus Jordanien stammenden und in Damaskus wohnhaften salafitischen Scheich Yasir al-Ajlawni ausgesprochene Fatwa veröffentlicht, die Regime Gegner dazu ermächtigt „jede nicht sunnitische syrische Frau zu vergewaltigen“. Nach Ansicht des Scheichs widerpricht die Vergewaltigung alawitischer oder christliche Frauen nicht den Geboten des Islam. (Quelle: Fides)