Drakonische Strafen gegen Konvertiten



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Der Iran geht mit drakonischen Strafen gegen ehemalige Muslime vor, die zum Christentum übergetreten sind. Wie die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte berichtet, wurde der Konvertit Zaman Fadaee am 15. November im Teheraner Evin-Gefängnis ausgepeitscht. Ein Revolutionsgericht hatte ihn zu 80 Peitschenhieben und sechs Jahren Gefängnis verurteilt. Er wurde bestraft, weil er Wein beim Abendmahl getrunken und Hausgottesdienste organisiert hatte. Damit habe er „das zionistische Christentum gefördert“, so das Gericht.

Ein weiterer Konvertit, Mohammad Reza Omidi, war bereits am 13. November wegen Teilnahme am Abendmahl mit 80 Peitschenhieben bestraft worden. In der Islamischen Republik Iran dürfen Muslime keinen Alkohol trinken. Für anerkannte religiöse Minderheiten gibt es Ausnahmen – Christen eingeschlossen –, aber Konvertiten werden nicht als Christen anerkannt. Die Abkehr vom Islam im Iran ist streng verboten und kann mit dem Tode bestraft werden. Der Vorstandssprecher der IGFM, Martin Lessenthin, erklärte: „Drakonische Strafen, Diskriminierung und staatlich geförderte religiöse Intoleranz bestimmen den Alltag in der Islamischen Republik Iran.“ Betroffen seien neben Ex-Muslimen, die zum Christentum konvertiert seien oder religionslos lebten, auch Bahai und Sufis. 95 Prozent der rund 84 Millionen Einwohner des Iran gehören zum schiitischen Zweig des Islams. Angeblich liegt die Zahl der Christen bei rund 800.000. (Quelle: idea)