Häuser von Christen zerstört
Im ägyptischen Dorf Al-Baeda in der Nähe von Alexandria sind drei Häuser koptischer Christen von Muslimen zerstört worden. Dabei wurden zwei Christen verletzt. Das teilte der Generalbischof der koptisch-orthodoxen Kirche für Deutschland, Anba Damian (Höxter bei Paderborn), der Evangelischen Nachrichtenagentur idea mit. Er widersprach damit Medienberichten, in dem Ort seien 80 Häuser niedergebrannt worden. Wie es zu dieser Zahl komme, könne er sich nicht erklären.
Seine Gespräche mit koptischen Verantwortungsträgern in Kairo hätten dieses Ausmaß nicht bestätigt und seien falsch, betonte Damian. Aber selbstverständlich sei auch die Zerstörung von drei Häusern abscheulich und dürfe nicht verharmlost werden. Die Muslime hatten seinen Informationen zufolge vermutet, dass Christen eines ihrer Gebäude in eine Kirche umwandeln wollten. Bei ihrem Angriff nach dem Freitagsgebet in der Moschee hätten sie geschrien, dass in dem Dorf, in dem es bislang keine Kirche gebe, auch in Zukunft keine entstehen dürfte. Eine Kirche hätten die Christen laut Damian gar nicht errichten wollen. Es habe sich um den Bau eines Privathauses gehandelt. Das Baumaterial wurden von den Muslimen beim Angriff ebenso zerstört. Die Täter müssten, so Damian, zur Verantwortung gezogen werden. Er befürchte, dass dies aber nicht geschehen werde. Die Kopten würden von den Behörden nach Vorfällen häufig gedrängt, sich mit den muslimischen Angreifern zu versöhnen. So solle verhindert werden, dass es zu gerichtlichen Anklagen komme. Damit werde die Kriminalität gegen Kopten unter den Teppich gekehrt. In Ägypten bilden die schätzungsweise bis zu zehn Millionen orthodoxen Kopten die größte Kirche. Hinzu kommen etwa 300.000 Mitglieder der koptisch-evangelischen Kirche, 200.000 Katholiken, mehr als 100.000 Mitglieder von Pfingst-, Brüder- und anglikanischen Gemeinden sowie 40.000 Griechisch-Orthodoxe. Die meisten der 87 Millionen Einwohner Ägyptens sind Muslime. (Quelle: idea)