Religiöse Gewalt nimmt zu



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Die religiös motivierte Gewalt und der Hass, den extremistische Hindu-Gruppen verbreiten, wachsen im indischen Bundesstaat Uttar Pradesh, im Norden Indiens, stark an. Das berichtete die Kommission für religiöse Freiheit der „Evangelical Fellowship of India” und verurteilte die aktuellen Vorfälle, bei denen Christen zu Opfern von Gewalttaten wegen Intolleranz wurden.

Die Kommission erinnerte an den “feigen Angriff” auf die Kirche des Nazareners in Sehkari Nagar, zu dem es am 16. Juli 2014 kam, und erklärte, dass “das die direkte Konsequenz des schnellen Aufstiegs des religiösen Radikalismus in Uttar Pradesh” sei. Den Erzählungen der protestantischen Pfarrer und anderer Mitglieder der verschiedenen lokalen Kirchen zu Folge, war der Anschlag auf die Kirche des Nazareners das Werk einer Aktivistengruppe aus den Reihen des “Bajrang Dal”, einer militanten hinduistischen Vereinigung. Die Angreifer, so wurde gegenüber Fides erläutert, wurden von Hemant Singh angeführt, der als Leiter der “Bajrang Dal”-Anhänger in diesem Gebiet bekannt ist. Die Gruppierung plünderte die Kirche, schlug auf den Pfarrer ein und zerstörte das Kreuz und andere Gegenstände im inneren der Andachtsstätte.

Pfarrer Paul, Opfer des Angriffs, stellte dar, dass “die Kämpfer aus dem Nichts heraus einfielen und anfingen, auf die Gläubigen einzuschlagen und alles zu verwüsten. Sie schändigten den Altar und hissten dann eine safranfarbene (die Farbe der extremistischen Hindus) Fahne über der Tür der Kirche“. Die Christen erstatteten formell Anzeige und die lokale Polizei nahm einige Verhaftungen vor, gegen die die Kämpfergruppe aber protestierte; sie forderte die Freilassung der Gefangengenommenen.
In der letzten Zeit kam es zu weiteren Gewalttaten in Uttar Pradesh: am 7. Juli 2014 wurde eine Kirche des Dorfes Saraiya von Hindu-Extremisten überfallen und Drohungen und weitere weniger schlimme Vorfälle waren zu verzeichnen. Die Gläubigen des Bundesstaates forderten Akhilesh Yadav, den Premierminister Uttar Pradeshs, dazu auf, von den Anschlägen auf die Gemeinschaft der Christen Kenntnis zu nehmen und dringende Maßnahmen einzuleiten, um sie zu beschützen. (Quelle: Fidesdienst; Bild: TUBS)