Glaubens-Kompass - "Der heilige Josef" von KIRCHE IN NOT
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Glaubens-Kompass - "Der heilige Josef"

Glaubens-Kompass - "Der heilige Josef"

Der heilige Josef erfreut sich beim Kirchenvolk besonderer Beliebtheit. Dabei fehlen ihm auf den ersten Blick die Merkmale anderer Lichtgestalten: Er ist kein Märtyrer wie der hl. Maximilian Kolbe, er ist kein Kirchenlehrer wie der hl. Thomas von Aquin, er hat keinen Orden gegründet, wie der hl. Franziskus und er war auch kein Mystiker wie der hl. Johannes vom Kreuz. Und doch nimmt er eine herausragende Stellung ein. Er hatte die große Ehre, den Messias erziehen zu dürfen, ihn zu kleiden und zu ernähren, ihm ein Zuhause und väterliche Führung zu schenken. Und er war es, der – nach der Muttergottes – wohl am längsten in  unmittelbarer Nähe mit unserem Heiland zusammenleben durfte.
Unser KIRCHE IN NOT Büro in Wien ist dem Hl. Josef geweiht. Im Besprechungsraum haben wir ihm daher einen besonderen Platz geschaffen.

Ein Leben mit Jesus

 Bereits vor Jesu Geburt wird Josef von Gott durch einen Engel angesprochen. Obwohl Josef nicht Jesu leiblicher Vater ist, soll er die Vaterrolle übernehmen. Dabei darf man sich Josef nicht als beliebigen Erzieher oder Aufpasser vorstellen. Er trägt wesentlich zur Legitimation Jesu als Messias bei. Josef ist ein Nachfahre von König David (vgl. Mt 1,1), und somit ist auch Jesus aus diesem Haus. Das ist ein Merkmal des Messias, des Gesalbten, des Christus (vgl. Joh 7,42).

Josef war Zeuge und Vorbereiter des größten Ereignisses der Menschengeschichte: der Geburt Jesu. Mit Sicherheit war es auch Josef, der zunächst die Verantwortung für seine Frau und für das Jesus-Kind trug. Die Flucht nach Ägypten (vgl. Mt 2,13) lastete hauptsächlich auf seinen Schultern. Nachdem Josef durch einen Engel nach Israel zurückgeholt wurde, als Herodes gestorben war, folgte ein langer Zeitraum, über den die Bibel weitgehend schweigt. Nur einmal kommt Josef bei der Auffindung Jesu im Tempel (vgl. Lk 2) noch vor. Es steht geschrieben, dass Jesus seinen Eltern danach gehorsam war. Sowohl Jesus als auch Josef übten einen handwerklichen Beruf aus. Es ist sehr wahrscheinlich, dass Jesus sein Wissen von seinem „Ziehvater“ lernte. Man geht heute davon aus, dass Jesus um die dreißig Jahre in seinem Elternhaus lebte, bevor er öffentlich zu wirken begann. Dies geschah bei der Hochzeit zu Kana, wo Jesus auf Bitte seiner Mutter für Brautleute Wasser in Wein verwandelte (vgl. Joh 2). Josef kommt weder dort noch im späteren Verlauf der Evangelien mehr vor. Man kann also davon ausgehen, dass er zwischenzeitlich verstorben war, wahrscheinlich im Kreis von Jesus und Maria, seiner Familie.

Der heilige Josef ist so beliebt, weil er für Bodenständigkeit und Demut steht. Er ist ein Vorbild für Heiligkeit im Alltag. Er überfordert uns nicht, sondern ermutigt uns, einen unspektakulären, aber selig machenden Weg zu beschreiten:

„Die Heiligkeit der Heiligen beruht nicht auf Aufsehen erregenden Taten, sondern auf Kleinigkeiten, die in den Augen der Welt als Lappalien erscheinen.“ (Johannes XVIII.)

Die Hl. Josef Statue in unserem Büro in Wien.

Verehrung des heiligen Josef

 Aufgrund seines Lebens werden dem heiligen Josef viele Eigenschaften zugeschrieben, und er wird in vielen Situationen als Fürsprecher angerufen. Dies ist zusammengefasst in der Josefs-Litanei.

Die Josefs-Litanei:

V/A Herr, erbarme dich unser.
V/A Christus, erbarme dich unser.
V/A Herr, erbarme dich unser.
V Christus, höre uns.
A Christus, erhöre uns.
V Gott Vater im Himmel,
A erbarme dich unser.

Gott Sohn, Erlöser der Welt  A bitte für uns.
Gott, Heiliger Geist
Heiliger dreifaltiger Gott
Heilige Maria,
Heiliger Josef
Du erlauchter Spross Davids
Du Licht der Patriarchen
Du Bräutigam der Gottesmutter
Du keuscher Beschützer der allerseligsten Jungfrau
Du Nährvater des Sohnes Gottes
Du sorgsamer Beschirmer Christi
Du Haupt der Heiligen Familie
Du gerechter Josef
Du keuscher Josef
Du weiser Josef
Du starkmütiger Josef
Du gehorsamer Josef
Du getreuer Josef
Du Spiegel der Geduld
Du Freund der Armut
Du Vorbild der Arbeiter
Du Zierde des häuslichen Lebens
Du Beschützer der Jungfrauen
Du Stütze der Familien
Du Trost der Bedrängten
Du Hoffnung der Kranken
Du Patron der Sterbenden
Du Schrecken der bösen Geister
Du Schutzherr der heiligen Kirche

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünde der Welt,
A verschone uns, o Herr.
V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünde der Welt,
A erhöre uns, o Herr.
V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünde der Welt,
A erbarme dich unser.
V Er hat ihn bestellt zum Herrn seines Hauses
A und zum Verwalter seines Besitzes.
V Lasset uns beten.

Gott, du hast in deiner wunderbaren Vorsehung den heiligen Josef zum Bräutigam deiner heiligsten Mutter erkoren. Wir bitten dich, lass uns im Himmel den zum Anwalt haben, den wir auf Erden als unseren Beschützer verehren, der du lebst und herrschst in alle Ewigkeit.

A Amen.

Weitere beliebte Formen der Verehrung des heiligen Josef sind:
  • Josefs-Rosenkranz
  • Josefs-Novene
  • 30-tägige Josefs-Schutzmantelandacht

 

Ein wichtiges Dokument über den heiligen Josef ist das Apostolische Schreiben „Redemptoris Custos“ von Papst Johannes Paul II. über Gestalt und Sendung des heiligen Josef im Leben Christi und der Kirche. Der Gedenktag des heiligen Josef ist der 19. März. Papst Pius IX. erklärte 1870 den heiligen Josef zum Schutzpatron der katholischen Kirche.