Christenverfolgung in Saudi-Arabien - KIRCHE IN NOT Österreich
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Christenverfolgung in Saudi-Arabien

Christenverfolgung in Saudi-Arabien

Keine Religionsfreiheit für Nichtmuslime

In den letzten Jahren haben saudische Funktionäre mehrfach erklärt, dass Nichtmuslime im privaten Rahmen Gottesdienste feiern dürfen. Die genaue Bedeutung von „privat“ bleibt dabei vage. Die saudi-arabische Regierung erklärte, solange Treffen von Nichtmuslimen in kleinen Gruppen und in Privaträumen abgehalten würden, würden die Sicherheitskräfte nicht einschreiten. Diese offizielle Haltung wurde in der Vergangenheit aber häufiger verletzt, denn es gab immer wieder Fälle, in denen die Religionspolizei bei solchen Gebetstreffen einschritt und die Versammlungen auflöste. Im April 2016 wurden die Rechte und Befugnisse dieser Religionspolizei, deren offizielle Bezeichnung „Behörde zur Förderung der Tugend und Bekämpfung des Lasters“ lautet, von staatlicher Seite eingeschränkt. Sie darf nun selbst keine Verhaftungen mehr vornehmen, sondern lediglich verdächtige Fälle der Polizei melden. Seit dieser Änderung sind die Berichte über Schikanen deutlich zurückgegangen.

Kritische Lage der Menschenrechte

Nicht nur im Bereich der Religionsfreiheit gibt es schwere Defizite, sondern auch bei anderen Menschenrechten. In Saudi-Arabien wird für bestimmte Gesetzesverstöße bis heute die Todesstrafe verhängt und vollstreckt. Das Land hat eine der höchsten Hinrichtungszahlen weltweit. Deutlich mehr als einhundert Menschen werden in Saudi-Arabien jedes Jahr hingerichtet, die meisten durch Enthauptung. Auch Körperstrafen wie zum Beispiel Stockhiebe werden regelmäßig vollzogen.

Die schiitische Minderheit im Osten des Landes leidet unter Diskriminierung. Ausländische Arbeitnehmer können ihre Rechte häufig nicht durchsetzen. Einschränkungen gibt es bei der Meinungsfreiheit. Dissidenten und Oppositionelle werden teilweise unterdrückt. Der berühmteste Fall ist der des Internet-Aktivisten Raif Badawi, der eine Website über Politik und Religion in Saudi-Arabien aufgebaut hatte, ein Online-Forum zum kritischen Meinungsaustausch. Nachdem die staatlichen Behörden zunächst mit Repressalien reagiert hatten, wurde er schließlich verhaftet und 2012 wegen „Beleidigung des Islams“ zu zehn Jahren Gefängnis, 1000 Peitschenhieben und einer hohen Geldstrafe verurteilt.

Einwohner

33 Millionen

Religionszugehörigkeit

95 % Muslime
4 % Christen
1 % Sonstige
Detaillierte Informationen zur Christenverfolgung in Saudi-Arabien und der aktuellen Situation im Land finden Sie in unserem Länderbericht “Christenverfolgung in Saudi-Arabien” und dem Gesamtbericht “Christen in großer Bedrängnis”.

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