Jedes Jahr freut sich Bischof Antoine Sabi Bio von Natitingou im Nordwesten Benins darüber, dass er jungen Männern die Priesterweihe spenden darf. Die Zahl der Berufungen steigt.
Am 7. Jänner 2023 empfingen Félix Simbianou et Méternich Zinsou in der Erlöserkathedrale von Natitingou die Priesterweihe. Hunderte Gläubige aus allen Pfarren der Diözese waren angereist, um an diesem großen Ereignis teilzunehmen.
Bereits vor der Weihe hatte uns der Bischof darum gebeten, ihn dabei zu unterstützen, die beiden neugeweihten Priester mit je einem Motorrad auszustatten. Dies ist für ihre zukünftige Arbeit unerlässlich, denn die Pfarren bestehen aus zahlreichen oft weit abgelegenen Ortschaften. Unsere Wohltäter haben 5.900 Euro dafür gespendet, und so konnten die beiden Neupriester am Tag ihrer Weihe je ein Motorrad erhalten, das ihnen ihren zukünftigen Dienst erleichtern wird. Die Freude war groß – auch unter den Gläubigen!
Die beiden neugeweihten Priester brachten in ihren Ansprachen sehr bewegt ihre Freude und Dankbarkeit gegenüber den Wohltätern von KIRCHE IN NOT zum Ausdruck und versprachen, für sie zu beten und die Motorräder in bestmöglicherweise für die Verkündigung der Frohen Botschaft einzusetzen. Auch der Bischof dankt allen, die geholfen haben: „Mit großer Freude richte ich diesen Brief an Euch, um Euch für die Unterstützung unserer pastoralen Arbeit zu danken. Möge der Herr es Euch hundertfach vergelten!“
Besonders betroffen ist das Gebiet der katholischen Diözese Natitingou. Die Angriffe hätten bereits Ende 2021 eingesetzt, seien jedoch im Lauf des vergangenen Jahres intensiver geworden, berichten die Projektpartner.
Auch die pastorale Arbeit in der 1964 errichteten Diözese ist betroffen: So mussten etwa im vergangenen Jahr die Benediktinerinnen ihr Kloster „Notre Dame de l‘Écoute“ in Natintigou aus Sicherheitsgründen verlassen. Die sieben Ordensfrauen halten sich aktuell im Landesinneren Benins auf.
Ihr Kloster bestand seit 17 Jahren, die meisten Schwestern stammen aus Frankreich. KIRCHE IN NOT unterstützt die Arbeit der jungen Gemeinschaft. „Wir waren uns bewusst, eine bevorzugte Zielscheibe für Angriffe zu sein: Wir sind Ausländer, weiß und weiblich“, berichtete die Oberin Schwester Anna gegenüber dem Hilfswerk. Warnungen vor Entführungen habe es seit Langem gegeben, aber erst Ende 2022 habe sich der Orden zur Flucht entschlossen.
KIRCHE IN NOT sieht mit großer Sorge, dass sich der dschihadistische Terror im Westen Afrikas immer wieder ausbreitet. Waren in der Region bislang vor allem Mali, Burkina Faso, Tschad, Niger, Kamerun und Nigeria betroffen, so geraten zunehmend auch die Nachbarländer ins Visier der Extremisten.
Unser Hilfswerk hat bereits in seinem Bericht „Religionsfreiheit weltweit 2021“ darauf hingewiesen, dass die Angriffe darauf ausgerichtet seien, ein transnationales Kalifat von der Sahelzone über den Nahen Osten bis hin zum Süden der Philippinen zu errichten.
Betroffen sind in den jeweiligen Staaten alle Bewohner, die die Weltsicht der Extremisten nicht teilen – Christen jedoch oft in besonders hohem Maße, da sie ihnen wegen ihrer Werte und Lebensweise als besonders verhasst gelten. In den betroffenen Ländern wie Nigeria oder Mali sind Entführungen von Priestern und Ordensleuten mittlerweile an der Tagesordnung.
In Benin sind nach den Recherchen von KIRCHE IN NOT über 45 Prozent der Einwohner Christen; die Zahl der Katholiken liegt bei etwa 25 Prozent.
Empfänger: KIRCHE IN NOT
IBAN: AT71 2011 1827 6701 0600
Verwendungszweck: Benin