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Das „Nazareth-Heim für Kinder Gottes“ in der Ortschaft Sang östlich von Tamale im Norden von Ghana ist für seine 120 Bewohner die letzte Rettung, im wahrsten Sinne des Wortes.

Schwester Stan Terese Mario Mumuni, ihre Klostergemeinschaft der „Marienschwestern von der eucharistischen Liebe“ und weitere Mitarbeiter bewahren die Kinder vor Verwahrlosung und Tod. Alle Heimbewohner sind körperlich und geistig beeinträchtigt – in den ländlichen Gebieten Ghanas oft noch ein Todesurteil.

Anhängern traditioneller Religionen gelten Menschen mit Behinderung oft als „Hexenkinder“ oder werden verdächtigt, Unheil zu bringen. Mit fatalen Folgen, wie Schwester Stan Terese Mario Mumuni im Gespräch mit KIRCHE IN NOT beschreibt: „Wenn in einer Dorfgemeinschaft ein Kind blind zur Welt kommt, kann die Mutter nicht mehr mit den anderen Frauen zum Brunnen gehen, weil ihr die Nachbarn sagen, sie hätte ein verhextes Kind. Und wenn es im Dorf ein Unglück gibt, schieben sie es auf das Kind.“ Oft würden diese dann ausgesetzt oder sogar getötet.

Ein Kind im „Nazareth-Heim für Kinder Gottes“.

Behinderung als Todesurteil

„Es ist schrecklich zu erleben, dass ein wunderschönes Kind dem Tod geweiht ist, nur weil es nicht sprechen, nicht laufen oder nicht sehen kann“, beklagt die Ordensschwester. Auch wenn eine Mutter bei der Geburt stirbt, lehne die Familie das Kind als „böse“ ab. „Kommt ein Kind mit Behinderung im Krankenhaus zur Welt, läuft oft die Mutter weg und lässt ihr Kind aus Angst zurück.“

In diesen Fällen kommen Schwester Stan Terese Mario und ihr Team ins Spiel: „Oft rufen uns Krankenhäuser an, und wir nehmen verlassene Kinder zu uns.“ Auch wenn die Ordensfrau von verwahrlosten Kindern in den Dörfern erfährt, zieht sie los und bittet die Familien, sie bei sich aufnehmen zu dürfen.

Marienschwestern der eucharistischen Liebe mit einer Lebensmittellieferung für das Kinderheim.

„Euer Gott ist mächtig“

Manchmal geben Familien auch ihre Kinder im Heim ab, oft mit einer erschütternden Vorgeschichte. Die Ordensschwester erinnert sich an Eltern, die ihre Tochter brachten und erzählten, dass sie für mehrere Morde in der Gemeinde verantwortlich sei.

„Ich fragte dann ironisch, ob dieses Kleinkind bei den vermeintlichen Morden ein Messer oder eine Pistole benutzt habe. Sie sagten nein, keine Waffen. Das Kind sei mit bösen Mächten im Bund, es könne nicht sehen. Also sagte ich: ,Lasst das Mädchen hier, dann kann sie jetzt mich und die Kinder töten.’ Aber die Eltern erwiderten: ,Nein, euer Gott ist mächtig, sie kann euch nicht töten.’“

Die Arbeit von Schwester Stan Terese Mario Mumuni und ihren Mitarbeitern ist lebenswichtig, steht aber unter enormen Schwierigkeiten: Ghana befindet sich in einer schweren Finanz- und Wirtschaftskrise, die sich durch den Krieg in der Ukraine noch verschärft hat. Getreide und Lebensmittel sind teuer oder durch die russische Ausfuhrblockade gar nicht mehr zu bekommen.

Konvent der Schwestern in Sang in Ghana.

Schwere Finanz- und Wirtschaftskrise verschärft die Lage

KIRCHE IN NOT hat in der Vergangenheit ein neues Wohnhaus für die Marienschwestern finanziert; weitere Projekte stehen an. Aktuell brauchen die Schwestern zum Beispiel ein geländegängiges Fahrzeug, um Kinder in eineinhalb Stunden entfernte Krankenhaus bringen zu können. Es fehlt auch an Kleidung für die Kinder.

überlegen zum Beispiel, eine Schule oder ein Krankenhaus einzurichten, die mit Gebühren auch eigene Einnahmen erzielen könnte.

Kinder in einem Dorf in Ghana.

Schwester ist voller Tatenkraft und Zuversicht

Bis dahin ist es noch ein weiter Weg, aber Schwester Stan Terese Mario ist voller Tatkraft und Zuversicht. Das habe mit der „Gebetsarmee“ zu tun, die hinter ihr stehe, erklärt sie – ihre Schützlinge im Kinderheim. „Unsere Kinder beten vor den Mahlzeiten, und jeden Tag beten sie den Rosenkranz. Immer wenn ich weg bin und sie anrufe, sagen sie mir, dass für mich oder eine bestimmte Person gebetet haben.“

Unterstützen Sie die Schwestern in ihrem Einsatz für die armen benachteiligten Kinder in Ghana – online … hier oder auf folgendes Konto:

 

Empfänger: KIRCHE IN NOT
IBAN: AT71 2011 1827 6701 0600
Verwendungszweck: Ghana

Im Februar 2015 wurden an einem Strand in Libyen 21 koptische Christen von Anhängern des „Islamischen Staates“ enthauptet. Die vermummten Schergen töteten sie für ein Propaganda-Video vor laufender Kamera. Zwanzig Opfer waren koptisch-orthodoxe Christen aus Ägypten; ein weiteres Opfer stammte aus Ghana.

Diese 21 ermordeten Christen sind von der koptisch-orthodoxen Kirche zu Märtyrern erklärt worden. Es gibt eine Ikone, die ihr Martyrium zeigt. Mittlerweile gibt es in der ägyptischen Provinz Minya ein Heiligtum, das ihrem Gedenken gewidmet ist. Eine Ausstellung dokumentiert die Geschehnisse ihres gewaltsamen Todes.

In einem Interview mit KIRCHE IN NOT sagte die Mutter von zwei der getöteten Christen: „Ich bin eine Mutter von Märtyrern und stolz auf sie. Sie bitten im Himmel für mich und ihren Vater.“ Pater Abu Fanus, der am Heiligtum tätig ist, berichtet, dass viele Menschen aufgrund des Vorbildes der 21 Märtyrer Christen geworden seien und sich taufen ließen.
Die „Handmaids of the Holy Child Jesus“ („Mägde des heiligen Jesuskindes“) sind eine in Nigeria gegründete Kongregation. Sie sind in der Krankenpflege und in der Erziehung tätig, kümmern sich um Arme und Benachteiligte, dabei besonders um Frauen und Mädchen, und leisten verschiedene andere soziale und pastorale Arbeit.
Mit ihrer 25 Jahre alten und bereits defekten Hostienbackmaschine konnten die Schwestern höchstens 15 Prozent der Nachfrage decken.
Besonders in Ghana erfreut die Kongregation sich zahlreicher Berufungen, so dass 1983 in der Diözese Sunyani ein Noviziatshaus gegründet wurde. Dort werden die jungen Schwestern ausgebildet, die noch keine Gelübde abgelegt haben. Diese jungen Frauen sollen eine möglichst gute Ausbildung erlangen, aber angesichts der schlechten wirtschaftlichen Lage ist es für eine noch junge einheimische Kongregation nicht leicht, die materiellen Mittel dafür aufzubringen. Um die Kosten der Ausbildung decken, backen die Schwestern Hostien für viele Diözesen des Landes. Zugleich ist dies auch ein Dienst an der Kirche und Teil ihres Apostolates, denn ohne Hostien gibt es keine Eucharistie.
Die Schwestern können nun ihre Produktion bedeutend steigern. Dies bedeutet zugleich, dass die Ausbildung der jungen Schwestern verbessert werden kann, da mehr finanzielle Mittel vorhanden sind.

Die Nachfrage ist hoch, denn die Zahl der Katholiken nimmt zu, und viele besuchen auch wochentags die Heilige Messe. Eigentlich würden jeden Monat 1,5 Millionen Laienhostien und 15.000 Priesterhostien benötigt. Mit ihrer 25 Jahre alten und bereits defekten Maschine konnten die Schwestern aber höchsten 15 Prozent der Nachfrage decken, da die Herstellung des Teiges, der Backvorgang und das Schneiden der Hostien mühsam und langsam vonstatten ging. Zudem wurde die Arbeit inzwischen gefährlich, da durch beschädigte Stromkabel stets die Gefahr eines Stromschlags bestand.

Die Schwestern haben uns daher um Hilfe gebeten, und unsere Wohltäter haben sie nicht im Stich gelassen: 21.000 Euro wurden gespendet, so dass die Schwestern nun ihre Produktion bedeutend steigern konnten. Dies bedeutet zugleich, dass die Ausbildung der jungen Schwestern verbessert werden kann, da mehr finanzielle Mittel vorhanden sind. Schwester Christina, die Novizenmeisterin, dankt allen Wohltätern von Herzen und schreibt: „Wir bitten Gott darum, Sie zu segnen!“

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