Wie der Name schon sagt, befindet sich die alte und historische Pfarre Jesús del Monte auf dem gleichnamigen Hügel, einem symbolischen Ort in der Geschichte Havannas, Schauplatz von Aufständen und der heldenhaften Verteidigung der Stadt gegen ausländische Invasionen. „Von Mercedariern betreut, war es die erste Kirche, die außerhalb der Mauern der Altstadt von Havanna gebaut wurde. Ihr Archiv enthält Taufurkunden aus dem Jahr 1689. Für die Bewohner des Stadtviertels Diez de Octubre ist es ein bedeutender Ort. Hier kommen sie zu Kulturveranstaltungen zusammen. Hier spielen die Kinder, alles Leben findet rund um die Kirche statt“, erklärt Pater Rodolfo anlässlich des Besuchs von KIRCHE IN NOT.
Eine Zeit lang wird dies jedoch nicht möglich sein, weil der Tornado die Kirche besonders stark getroffen hat. „Das Holzdach aus der Kolonialzeit und die Wände aus Füllstein haben irreparable Schäden erlitten. Fast alle Bänke, Statuen und weitere Gegenstände wurden durch die Kraft des Windes, der das große Haupteingangstor öffnete, zerstört oder verschwanden. Das Eisenkreuz, das die Spitze des Glockenturms krönte, wurde abgerissen und fiel wie ein Geschoss in die Nähe des Chors, wodurch ein riesiges Loch entstand“, erklärt Eduardo Andrés, der für das Wiederaufbauprojekt verantwortlich ist, das KIRCHE IN NOT in den kommenden Monaten unterstützen möchte. Die Reparatur ist äußerst dringend, denn – so Pater Gabriel – „noch heute befinden sich die Kirche und das Pfarrhaus in einem sehr schlechten Zustand; sie verfallen immer mehr. Außerdem müssen wir die Gemeindemitglieder an Sonntagen vor dem Gotteshaus versammeln. In der Regenzeit ist das aber nicht möglich.“ Sie sind KIRCHE IN NOT sehr dankbar, dass sie sich zusammen mit anderen Organisationen für die Restaurierung der historischen, denkmalgeschützten Kirche einsetzt.
Doch der junge, 29-jährige mexikanische Pater schläft nach wie vor schlecht, nicht so sehr aus Angst vor einem erneuten Tornado, sondern weil er als Oberer der Gemeinschaft in Kuba nicht weiß, wie er die anderen Probleme lösen soll: Das Haus, in dem die Patres leben, hat Schäden an Fenstern und Türen erlitten, einige Fußböden sinken, und in der Regenzeit tritt überall Wasser ein. „Es geht nicht so sehr um uns, aber wir haben drei Seminaristen. Es sind junge Leute, die sich unserer Gemeinschaft anschließen wollen, die aber wegen der sich verschlechternden Lage unseres Klosters zu Hause sind“, klagt der Pater. „Wir sind 2012 auf der Insel angekommen, nachdem wir Kuba 125 Jahre zuvor verlassen hatten. Pater Rodolfo war einer der ersten, die nach unserer Ankunft die Profess ablegten. Wir leben von der Vorsehung; Nahrung, Medizin oder persönliche Ausgaben … alles hängt von der Großzügigkeit der Gläubigen ab.
Das Hilfswerk KIRCHE IN NOT hat uns mit Messstipendien geholfen. Wir waren verzweifelt, und es war ein Tropfen Wasser, für den wir sehr dankbar sind, aber um die Lage in Kuba steht es sehr schlecht.“ Seine Stimme verrät Ohnmacht und Trauer. Dies ist verständlich, denn Pater Gabriel fürchtet die Folgen, wenn sich die Situation nicht ändert: „Unsere Präsenz auf der Insel ist bedroht. Da wir über keine Mittel verfügen, müssten wir nach Mexiko auswandern, weil die Mission nicht aufrechterhalten werden kann. Wenn kein Wunder geschieht, werden wir Kuba verlassen müssen. Das wäre sehr schade, weil ich glaube, dass aufgrund unseres Erlösungscharismas unsere Anwesenheit für die hiesigen Einwohner notwendig ist. Es wäre schlimm, wieder gehen zu müssen, aber ich weiß nicht, wie ich die Schließung dieser großen Mission vermeiden kann.“
Um der Kirche in Kuba weiterhin helfen zu können, bittet KIRCHE IN NOT um Spenden – online … hier oder auf folgendes Konto:
Empfänger: KIRCHE IN NOT
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