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Vom 1. bis 4. September reist Papst Franziskus in die Mongolei. Es ist die erste Reise eines Pontifex in das ostasiatische Land. Mit seiner Reise bleibt der Heilige Vater einmal mehr seinem Motto treu, „an die Ränder“ zu gehen. Die Christen in der Mongolei machen nicht einmal 2 % der Gesamtbevölkerung aus, etwa 62 000 Menschen. Die Mehrheit der 3,2 Millionen Einwohner bekennt sich zum Buddhismus.

Im gesamten Land gibt es nur rund 1500 Katholiken. „Die mongolischen Katholiken brauchen den Besuch des Papstes, damit sie sichtbarer werden und internationale Unterstützung erhalten, denn viele Jahre lang hat niemand auch nur an ihre Existenz gedacht“, sagt Peter Humeniuk, Projektreferent bei KIRCHE IN NOT.

Die Missionare hätten seit den 1990er-Jahren in einer wilden Steppe bei null angefangen und sich sehr angestrengt, um eine Gemeinschaft von katholischen Mongolen aufzubauen, die Aufmerksamkeit verdient. Er wird gemeinsam mit Maria Lozano, Leiterin der internationalen Presseabteilung bei KIRCHE IN NOT, in das Land reisen, um die dortige Kirche während des Papstbesuches zu begleiten.

„Ich denke, der Besuch des Papstes ist für die gesamte Region von Bedeutung. Die Mongolei liegt strategisch günstig zwischen Russland und China und ist ein neutrales Gebiet. Die Buddhisten in der Mongolei sind offen für einen Dialog mit dem Heiligen Stuhl. Das Land hat das Potenzial, ein wichtiger Partner für den Heiligen Stuhl in Ost- und Zentralasien und ein Vorbild für andere asiatische Länder zu werden“, ist sich Lozano sicher. „Der Besuch gehört – zusammen mit anderen Papstreisen wie jenen in den Irak, nach Kasachstan oder Bahrain – zu den Reisen mit wichtiger interreligiöser Bedeutung.“

Die St.-Peter-und-Paul-Kathedrale in der mongolischen Hauptstadt Ulan-Bator.

„Interreligiöser Dialog wird fruchtbarer werden”

Die Freude der kleinen katholischen Minderheit auf den Besuch von Papst Franziskus ist groß. Die Leiterin der Abteilung für Medien und Kommunikation der Apostolischen Präfektur in Ulan-Bator sagte gegenüber KIRCHE IN NOT: „Ich glaube, dass Papst Franziskus Hoffnung und Begeisterung für die Kirche, aber auch für die Menschen, die keine Christen sind, bringen wird.

Die Mongolei ist ein buddhistisch geprägtes Land, daher wird der Papstbesuch auch dazu beitragen, dass unser interreligiöser Dialog freundlicher und fruchtbarer wird. Das wird für unsere Gemeinschaft und für den Dialog sehr hilfreich sein.“

KIRCHE IN NOT hat in der Vergangenheit bereits kleinere Projekte in der Mongolei unterstützt, darunter Messstipendien für Priester, Reparaturarbeiten in der Kathedrale St. Peter und Paul in der Hauptstadt und ein Auto für eine der Kongregationen, die in dem Land arbeiten.

Eine Kapelle in einem traditionell mongolischen Zelt.

“Minderheiten, geben in ihrer Kleinheit auch der Weltkirche Leben und Licht”

Aktuell unterstützt KIRCHE IN NOT die lokale Kirche auch mit einigen Projekten, um den bevorstehenden Besuch von Papst Franziskus zu ermöglichen. Es gebe Kontakte, um kurzfristig weitere und tiefere Unterstützung für die katholische Kirche des Landes zu besprechen, bestätigte Humeniuk.

„Diese Reise ist auch eine Ermutigung und ein Zeichen der Zuneigung für die zentralasiatische Bischofskonferenz, in der Katholiken aus ehemaligen Sowjetländern der Region zusammenkommen: Kasachstan, Usbekistan, Kirgisistan, Turkmenistan und Tadschikistan. Dies sind Minderheitskirchen, und der Papst folgt dem Leitmotiv, die Minderheiten hervorzuheben, die in ihrer Kleinheit auch der Weltkirche Leben und Licht geben“, fügt Humeniuk hinzu.

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Papst Franziskus besucht Anfang September die Mongolei. Mit der Reise in das ostasiatische Land bleibt er einmal mehr seiner Devise treu, „an die Ränder“ zu gehen. Denn die christliche Gemeinschaft in der Mongolei ist sehr klein. Die im Juni erschienene Dokumentation „Religionsfreiheit weltweit 2023“ von KIRCHE IN NOT beziffert die Zahl der Christen in der Mongolei auf etwa 62 000 Personen (knapp zwei Prozent der Gesamtbevölkerung).

Die Zahl der Katholiken liegt nach vatikanischen Angaben bei 1300. Über die Hälfte der 3,2 Millionen Einwohner bekennt sich zum Buddhismus, etwa fünf Prozent sind Muslime, gut 18 Prozent folgen ethno-religiösen Traditionen.

Nach dem Zusammenbruch des sowjetischen Machtblocks hat die Mongolei in ihrer 1992 verabschiedeten Verfassung die Religionsfreiheit wiederhergestellt. Verankert wurde auch die Trennung zwischen Staat und Religionsgemeinschaften. Dennoch hat die Mongolei Gesetze verabschiedet, die dem Buddhismus eine gewisse Sonderstellung einräumen.

Die St.-Peter-und-Paul-Kathedrale in der mongolischen Hauptstadt Ulan-Bator.

Freie Religionsausübung gewährleistet

Begründet wird dies mit der historischen Tradition und dem Ziel, die Einheit des Landes zu wahren. Für die Beziehungen des Staates zu anderen Religionsgemeinschaften gibt es noch keine weitergehenden rechtlichen Bestimmungen; die Regierung hatte 2018 ihre Absicht dazu bekundet.

Laut dem Gesetz darf der dem Buddhismus von staatlicher Seite gezollte Respekt die Bürger nicht daran hindern, eine andere Religion auszuüben. Die Behinderung religiöser Aktivitäten steht ebenso unter Strafe wie Missionierung unter Zwang. Da wie in anderen Staaten nicht genau definiert ist, was als Zwang zu verstehen ist, besteht hier eine gewisse Rechtsunsicherheit.

Religionsgemeinschaften müssen sich in der Mongolei registrieren lassen. Da jedoch nicht festgelegt ist, wie lange die Registrierung gültig ist, müssen Religionsgemeinschaften diesen langwierigen und bürokratischen Prozess meist Jahr für Jahr durchlaufen. Eine weitere Auflage betrifft Mitarbeiter in Religionsgemeinschaften und Nichtregierungsorganisationen. Sie schreibt vor, dass zwischen 25 und 95 Prozent der Mitarbeiter Einheimische sein müssen.

Kinder vor einer Kapelle in der Mongolei.

Bürokratische Hürden

Für die meisten Religionsgemeinschaften gilt automatisch die Höchstquote von 95 Prozent. Die stellt viele kleine Glaubensgemeinschaften vor Probleme. Der katholischen Kirche ist es gelungen, eine Quote von 75 Prozent einheimischer Mitarbeiter auszuhandeln und auch zu erfüllen.

2016 wurde der erste aus der Mongolei stammende katholische Priester geweiht. Diplomatische Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und der Mongolei bestehen schon seit über 30 Jahren. In der Hauptstadt Ulan-Bator gibt es vier katholische Kirchen; ein weiteres Gotteshaus befindet sich in der Stadt Darchan. Darüber hinaus gibt es im Land mehrere kleine Missionsstationen.

Schon mehrfach hat Papst Franziskus seine Wertschätzung für die Mongolei und ihre kleine katholische Gemeinde zum Ausdruck gebracht: So war der Papst am 28. Mai 2022 im Vatikan mit einer interreligiösen Delegation aus der Mongolei zusammengetroffen. Dabei äußerte er seine Hoffnung für einen „gesunden Dialog“ zwischen Buddhisten und Katholiken.

Außenbezirk von Ulan-Bator, der Hauptstadt der Mongolei. Neben massiven Wohnhäusern findet man auch die traditionellen Jurten.

Jüngster Kardinal der Welt

Zwei Tage später gab Papst Franziskus die Ernennung des italienischen Missionars Giorgio Marengo zum Kardinal bekannt. Marengo leitet die Apostolische Präfektur Ulan-Bator (Ulaanbaatar). Mit 49 Jahren ist er aktuell der jüngste Kardinal der katholischen Kirche.

Mit drastischen Worten hat ein Missionar aus der Demokratischen Republik Kongo angeprangert, dass die internationale Gemeinschaft zu wenig gegen die Gewalt im Osten des afrikanischen Landes unternehme.

„Was uns als Missionare oft empört, ist das Schweigen der internationalen Gemeinschaft, während Menschen abgeschlachtet werden“, sagte der aus Portugal stammende Comboni-Missionar Pater Marcelo Oliveira in einem Gespräch mit KIRCHE IN NOT.

Wie er weiter erklärte, komme es in der Region Nord-Kivu an der Grenze zu Uganda häufig zu Anschlägen. Dabei griffen Rebellen Dörfer an und versetzten die Bevölkerung in Angst und Schrecken. „Die Menschen müssen ständig aus ihren Dörfern fliehen, sich im Wald verstecken und darauf warten, dass [die Rebellen] die Dörfer verlassen“, berichtete der Missionar, der seit mehreren Jahren in der Demokratischen Republik Kongo lebt.

Pater Marcelo Oliveira, ein aus Portugal stammender Comboni-Missionar in der Demokratischen Republik Kongo.

Rebellen verbreiten Angst und Schrecken

„Die Methode besteht darin, die Menschen in die Flucht zu schlagen, um sich an ihr Land zu kommen, das sehr reich an Bodenschätzen ist. … Heute ist dieses Dorf dran, das nächste Mal ein anderes, und das alles geschieht in aller Stille.“

Die Gewalt richtet sich dabei auch gezielt gegen Christen. Am 15. Jänner wurde auf eine protestantische Kirche in Kasindi in der Provinz Nord-Kivu ein Terroranschlag verübt. Anhänger der Rebellengruppe „Alliierte Demokratische Kräfte“ (ADF) hatten eine Bombe in einer vollbesetzten Kirche deponiert und gezündet. Mindestens 15 Menschen kamen dabei ums Leben.

Niedergebrannte Gebäudeteile eines Krankenhauses in Maboya (Demokratische Republik Kongo).

Gezielte Gewalt gegen Christen

Seit Jahren wird das rohstoffreiche Grenzgebiet zwischen der Demokratischen Republik Kongo und dem Nachbarland Uganda von Rebellen der Miliz ADF überrannt. Die ADF wird von Jamil Mukulu angeführt, einem zum Islam konvertierten ehemaligen Christen. Dem kongolesischen Militär und der UN-Friedensmission MONUSCO gelingt es nicht, die Region zu befrieden.

Die Provinz Nord-Kivu gilt als Epizentrum der Gewalt. Menschenrechtsorganisationen zufolge ereignet sich im Osten der Demokratischen Republik Kongo die am längsten dauernde humanitäre Krise Afrikas. In der Region lagern Gold, Diamanten, Kobalt und Coltan in der Erde. Dabei handelt es sich um wichtige Rohstoffe, zum Beispiel für die IT- oder Fahrzeugindustrie.

Ab dem 31. Jänner bereist Papst Franziskus die Demokratische Republik Kongo und Südsudan. Allerdings sind keine Termine in der Region Nord-Kivu im Besuchsprogramm vorgesehen.

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Die Ankündigung von Papst Franziskus, seine verschobene Reise in den Südsudan voraussichtlich im kommenden Februar durchführen zu wollen, habe bei den Katholiken im Land „große Freude“ ausgelöst. Das erklärte die portugiesische Missionarin Beta Almendra gegenüber KIRCHE IN NOT. Sie ist in Wau, der zweitgrößten Stadt des Landes, tätig.

Der Papstbesuch sei auch deshalb wichtig, um die internationale Aufmerksamkeit auf den Südsudan zu richten, der erst 2011 seine Unabhängigkeit erlangt hat und seither durch eine extreme Krise geht. „Die Lage ist nicht stabil; wir schaffen es nicht allein“, sagte die Ordensfrau.

Im Südsudan herrscht seit 2013 Bürgerkrieg. Das größte Problem aber sei der Hunger, so Schwester Beta. Nach Angaben von UNICEF leiden rund zwei Drittel der Bevölkerung im Südsudan unter extremer Unterernährung, das sind rund sieben Millionen Menschen. Die Versorgungslage habe sich durch die Covid-19-Pandemie und die ausbleibenden Kornlieferungen infolge des Ukraine-Kriegs noch weiter verschlimmert.

Schwester Beta Almendra (mit Kappe) mit Schülerinnen einer katholischen Schule.

Prekäre Versorgunslage

Erschwerend komme hinzu, dass sich einige Hilfsorganisationen aus dem Südsudan zurückgezogen hätten. Dies habe spürbare Folgen, erzählte Schwester Beta: „In einer der Schulen, in denen ich arbeite, haben wir einmal am Tag Essen ausgegeben: für viele Kinder die einzige Möglichkeit, eine Mahlzeit zu bekommen. Aber die Schule musste die Essensausgabe aufgeben, weil kein Geld mehr da war.“ Viele Kinder würden krank, so die Ordensfrau.

In Südsudan kämpfen Anhänger von Präsident Salva Kiir Mayardit und dem früheren Vizepräsidenten Riek Machar erbittert gegeneinander. Hintergrund sind ethnische Konflikte. Internationalen Angaben zufolge sind in dem Konflikt seit 2013 mehr als 400 000 Menschen getötet worden; mehr als zwei Millionen sind geflohen.

Eine Familie im Südsudan erhält eine Lebensmittelhilfe.

Ethnische Konflikte

Papst Franziskus hatte bereits im Juli 2022 eine Reise in den Südsudan und die Demokratische Republik Kongo geplant, musste diese jedoch aufgrund gesundheitlicher Probleme absagen. Mitte September kündigte er an, die Reisepläne für Februar 2023 wieder aufnehmen zu wollen.

Auf der Afrika-Reise wird der Papst voraussichtlich vom Primas der anglikanischen Kirche, Justin Welby, begleitet werden. Über 60 Prozent der mehr als elf Millionen Einwohner des Südsudan sind Christen. Die meisten von ihnen gehören der anglikanischen und der römisch-katholischen Kirche an.

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KIRCHE IN NOT (ACN) zieht eine ermutigende Bilanz der Papstreise in den Irak, die an diesem Montag zu Ende gegangen ist. „Schon jetzt hat der Besuch von Papst Franziskus den Blick der irakischen Gesellschaft auf die Christen verändert. Sie haben verstanden, dass Christen keine Gäste aus dem Westen sind, sondern wirklich Teil des Landes und der Region. Wir hoffen, dass diese neue Aufmerksamkeit erhalten bleibt“, erklärte die Projektdirektorin von KIRCHE IN NOT, Regina Lynch. Sie gehörte als Vertreterin des Ostkirchennetzwerks ROACO zur Reisedelegation von Papst Franziskus.

Lynch erhofft sich nun weitere Schritte hin zu einer Verbesserung der Lage der christlichen Minderheit. „Besonders das Treffen mit dem Oberhaupt der Schiiten im Irak, Großajatollah Ali al-Sistani, war wichtig. Immerhin hat er Einfluss auf große Teile der Schiiten im Land. Das waren sehr positive Schritte.“

Regina Lynch, Projektdirektorin von KIRCHE IN NOT, vor der Al-Tahira-Kirche in Karakosch.

„Papst sah lebendige Steine der Kirche im Irak“

Emotionaler Höhepunkt der Reise war Lynch zufolge der Besuch des Papstes in der mehrheitlich von Christen bewohnten Stadt Karakosch in der Ninive-Ebene: „Tausende Menschen säumten die Straßen. Das waren die Menschen, die ihre Häuser wegen der Eroberungen des ,Islamischen Staates’ verlassen mussten und wiedergekommen sind. Der Papst sah hier wirklich die lebendigen Steine der Kirche im Irak“. Besonders bewegt habe sie das Zeugnis einer Christin, deren Sohn vom IS getötet worden war. „Sie hat den Tätern vergeben. Ihr Glaube bewog sie dazu. Das war ein sehr starker Moment.“

Der Papst habe in verschiedenen Ansprachen deutlich gemacht, dass genau darin die Berufung der Christen im Irak liege. „Sie sollen Werkzeuge des Friedens und der Versöhnung sein. Das ist ein Zeugnis, das sie für die ganze Gesellschaft des Landes geben“, betonte Lynch.

Papst Franziskus bei der Begegnung mit den irakischen Bischöfen in der Kathedrale von Bagdad. © Kirche in Not

Motivation für mehr internationale Hilfe?

Nun komme es darauf an, die Aufmerksamkeit zu nutzen, die der Irak durch den Papstbesuch erfahren hat. „Das weltweite Interesse an dem Besuch war riesig. Ich hoffe, das motiviert die internationale Gemeinschaft, im Irak zu helfen. Denn die Herausforderungen bleiben groß“, sagte Lynch. So herrsche unter vielen Christen die Furcht, dass der IS zurückkehre. „Die irakische Regierung muss endlich effektiv für Sicherheit sorgen. Sie muss eine schlagkräftige Polizei anstelle der Milizen setzen. Außerdem brauchen die Christen, die in ihre Heimatorte zurückgekehrt sind, wirtschaftliche Perspektiven.“

Lynch hofft, dass die schlimmste Phase der Abwanderung von Christen aus dem Irak vorbei ist. „Ich habe mit dem syrisch-katholischen Erzbischof von Erbil, Nizar Semaan, gesprochen. Wenigstens für den Bereich der autonomen Region Kurdistan ist er zuversichtlich, dass die Christen bleiben. In jedem Fall hat der Besuch des Papstes sie dazu ermutigt.“

Ein Mädchen aus Karakosch in traditioneller Tracht erwartet den Papst. © Kirche in Not

In Grußwort an den Papst KIRCHE IN NOT ausdrücklich gedankt

KIRCHE IN NOT werde die Unterstützung für die bedrängten Christen des Irak fortsetzen, versicherte Lynch: „Wir arbeiten derzeit vor allem am Wiederaufbau der vom IS zerstörten Kirchen und kirchlichen Einrichtungen. Es war deshalb eine große Freude, als das Oberhaupt der syrisch-katholischen Kirche, Patriarch Ignatius Joseph III. Younan, in einem Grußwort an den Papst ,Kirche in Not’ ausdrücklich dankte für die Hilfe beim Wiederaufbau“, sagte Lynch.

Darüber hinaus habe KIRCHE IN NOT kürzlich ein Stipendienprogramm für Studenten der Katholischen Universität von Erbil gestartet, um jungen Menschen eine gute Ausbildung zu ermöglichen. „Besonders aber kommt es darauf an, den Glauben der Menschen zu stärken. Deshalb unterstützen wir die pastorale Arbeit der Kirche, besonders mit Jugendlichen und Familien. Wir haben bei der Papstreise gesehen, wie jung diese Kirche ist“, erklärte Lynch.

Sie kehre selbst bestärkt aus dem Irak zurück. „Der Glaube der Menschen dort hat mich sehr bewegt. Eine Frau sagte: „Wir waren im Angesicht des IS bereit, für unseren Glauben zu sterben.’ Für uns im Westen haben die Christen im Irak eine doppelte Botschaft: Seien wir selbstbewusst und verstecken wir unseren Glauben nicht.“

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Im Vorfeld der bevorstehenden Papstreise in den Irak startet das weltweite päpstliche Hilfswerk „Kirche in Not“ (ACN) ein neues Großprojekt, um junge Christen zu unterstützen: In den kommenden vier Jahren finanziert das Hilfswerk Stipendien für 150 Studenten der Katholischen Universität in Erbil (CUE), der Hauptstadt der Autonomen Region Kurdistan. Das Stipendienprogramm hat einen Umfang von 1,5 Millionen Euro.

Projektpartner ist der chaldäisch-katholische Erzbischof von Erbil, Bashar Warda, der einer der Gastgeber von Papst Franziskus sein wird. Warda erklärte: „Die Katholische Universität Erbil ist ein Leuchtturm und ein Symbol der Hoffnung. Die Hilfe ist ein starkes Zeichen der Solidarität mit den Christen und allen anderen Minderheiten in der Region.“

Erzbischof Bashar Warda, chaldäisch-katholischer Erzbischof von Erbil/Irak.
Bashar Warda, chaldäisch-katholischer Erzbischof von Erbil.

Christen, Muslime und Jesiden studieren gemeinsam

Die CUE ist die einzige Hochschule des Irak, die von der katholischen Kirche getragen wird. Sie bietet mehrere Studiengänge an, unter anderem Architektur und Bauingenieurwesen. Aktuell sind 170 Personen an der Universität immatrikuliert, die Erzdiözese Erbil plant aber einen weiteren Ausbau der Studienplätze. Die Studentenschaft besteht zu 54 Prozent aus Frauen und 46 Prozent Männern. 72 Prozent von ihnen sind Christen, 10 Prozent Muslime und 18 Prozent Jesiden. Die meisten Studenten sind Binnenvertriebene und Flüchtlinge aus allen Teilen des Irak. Viele von ihnen sind auf finanzielle Unterstützung angewiesen.

„An der Katholischen Universität von Erbil lernen junge Menschen unterschiedlichen Glaubens, miteinander zu leben und zu arbeiten. Deshalb unterstützt das Projekt aus unserer Sicht die Botschaft von Papst Franziskus zum sozialen Zusammenhalt und zur Versöhnung“, erklärte der Geschäftsführende Präsident von „Kirche in Not“ (ACN), Dr. Thomas Heine-Geldern. Im kurdischen Teil des Irak halte, wie im ganzen Land, die Unsicherheit nach wie vor an. Schuld daran sei auch die angespannte wirtschaftliche Lage, so Heine-Geldern: „Die Katholische Universität von Erbil ist ein entscheidendes Projekt, um die Christen zum Bleiben zu ermutigen. Wenn junge Christen die Möglichkeit haben, eine gute Ausbildung zu bekommen, werden sie nicht emigrieren.“

Studentinnen der CUE.

Erhebliche Anstrengungen für die Christen im Irak

„Kirche in Not“ hat bereits erhebliche Anstrengungen für die christliche Minderheit im Irak unternommen: Nach der Vertreibung von über 100 000 Christen aus der Ninive-Ebene hat das Hilfswerk die Versorgung der Geflüchteten in der Region Erbil unterstützt. Nach dem militärischen Sieg über den „Islamischen Staat“ förderte es den Wiederaufbau zerstörter Wohngebäude in den Ortschaften der Ninive-Ebene. Rund die Hälfte der vertriebenen Familien konnte zurückkehren. Aktuell finanziert „Kirche in Not“ die Instandsetzung kirchlicher Kindergärten, Gemeindezentren und Gotteshäuser. Unter ihnen befindet sich auch die Al-Tahira-Kirche in Karakosch, die Papst Franziskus am 7. März besuchen wird. Das neue Stipendienprogramm schlage ein weiteres Kapitel der Hilfe für den Irak auf, erklärte „Kirche in Not“-Präsident Heine-Geldern: „Jetzt ist es wieder an der Zeit, ein für uns sehr ehrgeiziges Projekt zu starten, um in die jungen Leute zu investieren.“

Papst Franziskus besucht von 5. bis 8. März den Irak. Unter anderem wird der Papst in Erbil eine heilige Messe feiern und der Gemeinde in Karakosch (Bagheda) einen Besuch abstatten. Zur offiziellen Delegation der Papstreise gehört auch die Projektdirektorin von „Kirche in Not“ (ACN) International, Regina Lynch.

Eine Studentin vor der Katholischen Universität CUE in Erbil.
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Regina Lynch, Leiterin der Projektabteilung von „Kirche in Not“ (ACN) wird als offizielle Delegierte der Organisation ROACO, einer päpstlichen Organisation zur Unterstützung der katholischen Ostkirchen, während des Papstbesuches in den Irak vom 5. bis 8. März teilnehmen.

„Die Aufnahme eines Vertreters von ROACO in das päpstliche Umfeld des bevorstehenden Papstbesuches ist ein sichtbares Zeichen dafür, wie sehr der Heilige Stuhl die Arbeit der Organisationen im Nahen Osten, in Ost- und Mitteleuropa, in Indien, Eritrea und Äthiopien schätzt“, erklärte Lynch. Es sei eine große Ehre, als Vertreterin von ROACO beim Papstbesuch in den Irak dabei zu sein. Für sie sei es das erste Mal, dass sie zusammen mit dem Papst an einer Reise teilnehme.

Regina Lynch, Leiterin der Projektabteilung von „Kirche in Not“ (ACN). Foto: KIRCHE IN NOT

Sie bewertet die Reise des Heiligen Vaters in den Irak als „historisch“ und als ein „Zeichen der Ermutigung und eine Botschaft der Hoffnung für die irakischen Christen, die in ihrem Glauben durch die Jahrhunderte hindurch geprüft wurden“. Regina Lynch hat den Irak mehrfach für „Kirche in Not“ besucht, wo das internationale Hilfswerk bereits seit 1972 Hilfe leistet. „Die Tatsache, dass Papst Franziskus jetzt in so einer schwierigen Zeit kommt, wird den irakischen Christen Hoffnung geben“, ist sie sich sicher.

Papst Franziskus wird vom 5. bis 8. März den Irak besuchen. Stationen sind unter anderem Bagdad, Erbil und die Ninive-Ebene, wo „Kirche in Not“ den Wiederaufbau privater und kirchlicher Gebäude unterstützt.

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Wenige Tage vor der Ankunft von Papst Franziskus im Irak sind die Erwartungen der Ortskirche hoch. „Wir hoffen, dass der Besuch im Land die Wahrnehmung dafür schärfen wird, dass es Christen im Irak gibt. Der Respekt für diesen Teil des irakischen Volkes wird wachsen“, erklärte der chaldäisch-katholische Erzbischof von Erbil, Bashar Warda, gegenüber KIRCHE IN NOT.

Warda wird am 7. März Gastgeber des Papstes während dessen Besuch in Erbil sein. „Die Menschen im Irak wissen wenig über uns. Wir hoffen, dass das Bewusstsein dafür zunimmt, dass wir keine Gäste sind, sondern ursprüngliche Einwohner des Landes.“

Vor allem von der Begegnung des Papstes mit dem Oberhaupt der Schiiten im Irak, Großajatollah Ali Al Sistani, erhofft sich Erzbischof Warda positive Effekte. „Der Irak hat eine schiitische Mehrheit. Al Sistani ist hoch angesehen als ein Mann des Friedens und als jemand, der die allgegenwärtige Korruption im Land verurteilt. Die Begegnung der beiden Männer wird sicher positive Auswirkungen auf das Bild haben, das sich Schiiten von uns Christen machen.“

Erzbischof Bashar Warda, chaldäisch-katholischer Erzbischof von Erbil/Irak.
Bashar Warda, chaldäisch-katholischer Erzbischof von Erbil.

Große Hoffnung in interreligiöse Treffen

Auch das interreligiöse Treffen in Ur im Südirak sei von großer Bedeutung. „Dass der Papst nach Ur geht, das als die Heimat Abrahams verehrt wird, wird zeigen, dass Juden, Christen und Muslime in Abraham einen gemeinsamen Vater haben“, erklärte der Erzbischof.

Er räumte ein, dass es auch Kritik an dem Besuch gebe. „Manche Fundamentalisten verhalten sich in den sozialen Medien feindselig gegenüber der Papstreise. Der Papst ist für diese Leute der ,König der Kreuzfahrer’, der als Missionar ins Land kommt.“

Irakische Christen beim Gebet.

„Als Gast des Landes willkommen”

Besonders junge Menschen im Irak wüssten aber, dass Papst Franziskus eine Botschaft des Friedens und der Geschwisterlichkeit für alle Menschen bringe, so Warda. „Die Menschen haben mitbekommen, wie oft und anteilnehmend der Papst über die Lage in Syrien und im Irak gesprochen hat.“ Er werde deshalb als Gast des Landes willkommen geheißen, so Warda.

Befürchtungen, eine Verschlechterung der Sicherheitslage durch Terror könne die Reise von Papst Franziskus kurzfristig gefährden, wies der Erzbischof zurück. „Das Einzige, was zu einer Verschiebung des Besuchs führen kann, ist die Corona-Pandemie. Das hat der Papst deutlich gemacht. Er kommt ganz bewusst in ein von Krieg und Gewalt gekennzeichnetes Gebiet, um eine Botschaft des Friedens zu bringen.“

Die Al-Tahira-Kirche in Karakosch und ihre wechselvolle Geschichte:

Die Al-Tahira-Kirche in der irakischen Stadt Karakosch (Baghdeda). Sie gilt als größte Kirche im Irak. Papst Franziskus wird sie während seiner Reise besuchen. Es ist ein Gotteshaus mit Geschichte einer wechselvollen Geschichte.
Die Al-Tahira-Kirche in Karakosch (Baghdeda) wurde 1948 geweiht.
Die Al-Tahira-Kirche im Jahr 2010.
Im Jahr 2014 hat die Terrorgruppe „Islamischer Staat“ die Ninive-Ebene erobert und viele Kirchen zerstört.
Der IS nutzte die Kirche als Schießstand. Die liturgische Einrichtung wurde zerstört (Foto: Jaco Klamer/KIRCHE IN NOT).
Nach der Niederlage und dem Abzug des IS im Jahr 2016 konnten in der stark zerstörten Kirche wieder Gottesdienste stattfinden. In den vergangenen Jahren wurde die Kirche unter anderem mit Unterstützung von KIRCHE IN NOT wiederhergestellt.
Februar 2021: Die Wiederherstellung der al-Tahira-Kirche in Karakosch (Baghdeda) ist fast fertig. Die letzten Arbeiten werden bis zum Papstbesuch abgeschlossen sein.

Die Christen im Land seien sich darüber im Klaren, dass der Besuch unter Pandemiebedingungen mit zahlreichen Einschränkungen verbunden sei. „Natürlich hätten es unsere Gläubigen gerne gesehen, dass der Papst noch mehr Orte aufsuchen würde. Aber sie haben Verständnis, dass das aufgrund der Lage eben nicht geht.“

Zuletzt sei die Zahl der Neuinfektionen sowohl in Bagdad wie auch in Erbil wieder gestiegen. Es werde deshalb für die öffentlichen Gottesdienste strikte Begrenzungen geben. „Für die heilige Messe im Stadion von Erbil haben wir nur 10 000 Karten ausgegeben, obwohl 30 000 Menschen Platz finden könnten.“ Außerdem sei geplant, die Menschen vor der Anreise per Bus auf Corona-Symptome zu untersuchen.

Papst Franziskus sind die Christen im Irak sehr wichtig und unterstützte sie auch persönlich. Im Jahr 2017 signierte er einen italienischen Sportwagen. Ein großer Teil des Erlöses der anschließenden Versteigerung des Autos war zugunsten des Wiederaufbaus im Irak.

Der Erzbischof lobte die Zusammenarbeit mit den staatlichen Stellen der kurdischen Autonomieregion. „Die Behörden nehmen die Sicherheit des Papstes sehr ernst. 10 000 Sicherheitskräfte sind im Einsatz. Die Medien werden die Veranstaltungen übertragen. Das zeigt, dass es hier wirklich Koexistenz gibt. Dasselbe höre ich aus Bagdad.“

Papst Franziskus wird vom 5. bis 8. März den Irak besuchen. Noch nie hat ein katholisches Kirchenoberhaupt das Land vorher besucht. Neben Begegnungen mit staatlichen Repräsentanten und Vertretern anderer Religionen gilt die Visite insbesondere der christlichen Minderheit des Landes.

Pater Georges Jahola über den Papstbesuch im Irak

Nach dem militärischen Sieg über die Terroreinheiten des „Islamischen Staates“ sind mit Hilfe von KIRCHE IN NOT zehntausende Christen wieder in ihre Heimat zurückgekehrt, die sie 2014 nach dem Vordringen der Dschihadisten hatten verlassen müssen.

KIRCHE IN NOT hat die Christen des Landes während der Jahre ihrer Vertreibung und des anschließenden Wiederaufbaus der christlichen Ortschaften in der Ninive-Ebene unterstützt. Nach dem Wiederaufbau der Wohnhäuser unterstützt das Hilfswerk aktuell die Instandsetzung kirchlicher Schulen, Kindergärten, Pfarrzentren und Gotteshäuser.

Um den bedrängten und notleidenden Christen im Irak helfen zu können, bittet „Kirche in Not“ um Spenden – online … hier oder auf folgendes Konto:

 

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Papst Franziskus wird von 5. bis 8. März 2021 den Irak besuchen, teilte der Vatikan heute Mittag mit. Dazu erklärte der Geschäftsführende Präsident von KIRCHE IN NOT, Dr. Thomas Heine-Geldern:

„Diese Nachricht erfüllt uns mit großer Freude und Dankbarkeit. Die Christen im Irak haben mit Sehnsucht diese Ankündigung erwartet. Sie ist ein Zeichen der Hoffnung für die bedrängten Christen, die schon seit Jahrzehnten dem Kreuzweg der Verfolgung und Diskriminierung auf sich nehmen mussten. Diese Reise ist ein weiteres Zeichen der Nähe und der Sorge des Papstes um die Christen im Nahen Osten.

Der Besuch wird sie stärken und neuen Mut zum Verbleiben in ihrer Heimat entfachen. Ohne Unterstützung durch den Heiligen Vater und die Weltkirche sind diese Gemeinden an der Wiege des Christentums vom Aussterben bedroht.“

Dr. Thomas Heine-Geldern, geschäftsführender Präsident von KIRCHE IN NOT, Foto: KIRCHE IN NOT

Wie der Vatikan mitteilte, wird Papst Franziskus im März 2021 neben Bagdad und der Ebene von Ur auch Erbil, Mossul und die Stadt Karakosch in der Ninive-Ebene besuchen.

In den drei letztgenannten Städten hat KIRCHE IN NOT vielfach Hilfe geleistet. Die Unterstützung für die Christen im Irak gehört zu den aktuellen Schwerpunkten der Arbeit von KIRCHE IN NOT: Zwischen 2014 und Ende 2019 flossen über 46 Millionen Euro dorthin.

Als im August 2014 zahlreiche Christen aus der Ninive-Ebene und Mossul vor den heranrückenden Truppen des sogenannten „Islamischen Staates“ in den kurdischen Teil des Irak fliehen mussten, stellte KIRCHE IN NOT Soforthilfen für rund 12 000 vertriebene Familien zur Verfügung.

Die Christen im Irak haben mit Sehnsucht diese Ankündigung erwartet.

Über 46 Millionen Euro Hilfe für die Christen im Irak

Neben Lebensmittelpaketen finanzierte das Hilfswerk auch die medizinische Versorgung, die Unterbringung von Flüchtlingsfamilien in Containerdörfern und acht Behelfsschulen für geflüchtete Kinder. Dies war eine der größten Nothilfeaktionen in der über 70-jährigen Geschichte von KIRCHE IN NOT.

Parallel zur direkten Hilfe machte KIRCHE IN NOT bei den Vereinten Nationen, der Europäischen Union und ihren Mitgliedsländern sowie bei der US-Regierung auf die drohende Auslöschung der Christen und anderer Minderheiten im Irak aufmerksam.

Auf der Basis eines von KIRCHE IN NOT ausgearbeiteten Dokuments stufte das Europaparlament 2016 die Ereignisse im Irak als Völkermord ein. Später schloss sich auch das US-Außenministerium dieser Einschätzung an.

KIRCHE IN NOT unterstützte die Anschaffung von Wohncontainern für Flüchtlinge, die vor dem IS flüchten mussten, wie hier in einem Flüchtlingslager nahe der Stadt Erbil.

Wiederaufbau zerstörter christlicher Dörfer

Nach dem militärischen Sieg über den IS setzt sich KIRCHE IN NOT für den Wiederaufbau zerstörter christlicher Dörfer in der Ninive-Ebene ein. Zusammen mit den lokalen Kirchen rief KIRCHE IN NOT ein Wiederaufbau-Komitee ins Leben.

In einem ersten Schritt wurden die Schäden in den Orten dokumentiert und mit dem Wiederaufbau der Wohn- und Kirchengebäude begonnen. Dieser ist weit vorangeschritten; etwa die Hälfte der christlichen Familien, die 2014 vor dem IS geflüchtet waren, sind wieder in ihre Heimat zurückgekehrt.

Aktuell fördert KIRCHE IN NOT die Instandsetzung von Kirchen, Pfarrzentren, Kindergärten, Waisenhäusern und weiteren kirchlichen Einrichtungen in der Ninive-Ebene.

Darüber hinaus fördert das Hilfswerk die psychosoziale Schulung und die Arbeit von Seelsorgern, Ordensfrauen, Lehrern und weiterer Mitarbeiter. Auch Papst Franziskus hat in den vergangenen Jahren Projekte von KIRCHE IN NOT im Irak direkt unterstützt.

Noch immer gibt es Spuren der Verwüstung durch den IS im Irak.
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Verwendungszweck: Irak

Am 15. September, der in der katholischen Kirche als „Gedenktag der Sieben Schmerzen Mariens“ begangen wird, wurde in Rom wie in zahlreichen christlichen Kirchen Syriens der im Syrienkrieg getöteten Christen gedacht und ein Zeichen des Trostes für die Hinterbliebenen gesetzt. Im Vatikan segnete Papst Franziskus eine Ikone; auf der die „Selige Jungfrau Maria, Schmerzensmutter und Trösterin der Syrer“ zu sehen ist.

Gestaltet wurde sie von dem griechisch-orthodoxen Priester Spiridon Kabbasch aus Homs speziell für die Solidaritätsaktion „Tröstet mein Volk“, die das weltweite päpstliche Hilfswerk „Kirche in Not“ gemeinsam mit den katholischen und orthodoxen Christen in Syrien auf den Weg gebracht hat. Ziel der Aktion ist es, den syrischen Christen nicht nur materiell, sondern auch geistlich beizustehen – besonders auch den Menschen, deren Angehörige im Krieg getötet oder entführt worden sind.

Papst hat die Syrienaktionen von „Kirche in Not“ wiederholt unterstützt

Bei der Segnung im vatikanischen Gästehaus Santa Marta war auch der Internationale Präsident der Päpstlichen Stiftung „Kirche in Not“, Mauro Kardinal Piacenza, der Ikonen-Künstler sowie Mitarbeiter des Hilfswerks anwesend. Papst Franziskus setzte mit der Segnung seine Unterstützung für die Solidaritätsaktion „Tröstet mein Volk“ fort. Bereits am 15. August hatte der Heilige Vater beim Angelusgebet 6000 Rosenkränze gesegnet, die von christlichen Kunsthandwerkern aus Bethlehem und Damaskus hergestellt wurden. Bereits im Dezember vergangenen Jahres hatte der Papst beim Angelusgebet eine große Kerze entzündet und damit seine Teilnahme an der Gebetskampagne „Kerzen für den Frieden in Syrien“ ausgedrückt.

„Der Heilige Vater hat erneut seine liebende Nähe zu den Menschen in einer Weltregion gezeigt, wo viele Tränen getrocknet werden müssen. Dafür sind wir sehr dankbar“, erklärte der Präsident von „Kirche in Not“, Mauro Kardinal Piacenza, nach der Segnung. Der Gedenktag der Sieben Schmerzen Mariens gebe eine Lektion von wahrem und tiefen Mitgefühl, das die Welt auch heute dringend brauche, so Piacenza. „Maria leidet wegen Jesus, aber sie leidet auch mit Jesus. Die Passion Christi ist eine Teilhabe am Leid aller Menschen.“ Diesen Menschen beizustehen, wisse sich „Kirche in Not“ weiterhin verpflichtet.

Die vom Papst gesegneten Rosenkränze wurden nun am 15. September als Zeichen der besonderen Nähe des Papstes bei Gottesdiensten in katholischen und orthodoxen Kirchen Syriens an Hinterbliebene von Kriegsopfern verteilt. Auch ein aus dem Heiligen Land stammendes Kreuz aus Olivenholz und Bibeln in arabischer Sprache, die von „Kirche in Not“ gestiftet wurden, haben die Angehörigen als äußeres Zeichen der Anteilnahme und des Trostes erhalten.

Ikone besucht katholische und orthodoxe Kirchen Syriens

Neben den Gottesdiensten fanden an diesem Tag auch zahlreiche Prozessionen statt, bei denen hunderte Gläubige für ihre getöteten und entführten Mitchristen und ihre Familien gebetet haben. Auch die neue Ikone „Selige Jungfrau Maria, Schmerzensmutter und Trösterin der Syrer“ wird in den kommenden Wochen in allen 34 Diözesen Syriens zu Gast sein.

Um weiterhin die pastorale wie humanitäre Arbeit der christlichen Kirchen Syriens unterstützen zu können, bittet „Kirche in Not“ um Spenden – entweder online unter: www.kircheinnot.at oder auf folgendes Konto:

Empfänger: KIRCHE IN NOT
IBAN: AT71 2011 1827 6701 0600
BIC: GIBAATWWXXX

Verwendungszweck: Syrien

In dem von Armut, Stagnation und Korruption geprägten Land wird die Ankunft des Heiligen Vaters als großes Ereignis erwartet. 58 Prozent aller Madagassen sind Christen. In Androhibe Soamandrakizay haben die Behörden ein 60 Hektar großes Gelände für die Heilige Messe zur Verfügung gestellt, die Papst Franziskus am Sonntag, den 8. September feiern soll. Zuletzt hatte mit Johannes Paul II. vor 30 Jahren ein Papst die Insel besucht.

Der Vinzentinerpater Pedro Opeka lebte damals bereits auf Madagaskar und konnte den polnischen Papst empfangen. In einem Interview mit der Päpstlichen Stiftung KIRCHE IN NOT (ACN) versichert er, dass der jetzige Papst mit Spannung erwartet wird. „Das wird der Wahnsinn“, sagt er schmunzelnd. „Er wird an den Ort gehen, an dem sich früher eine alte Müllhalde befand, die wir in ein Dorf verwandelt haben. Es ist, als würde er es weihen!“ Es handelt sich um ein Werk zugunsten der Ärmsten, dessen Bau im Jahr des letzten Papstbesuches 1989 begonnen wurde. Innerhalb der vergangenen 30 Jahre hat die Initiative mehr als 500.000 Menschen in Not geholfen.

Das fünftärmste Land der Welt

Pater Pedro kennt die madagassische Gesellschaft seit 1975. Er zeichnet ein Bild mit Licht und Schatten. Madagaskar war bereits arm, als er dort ankam. Doch seitdem ist das Elend noch größer geworden. Die Kleinbauern, die früher die Mehrheit der Inselbewohner ausmachten, leben heute neben den Stadtbewohnern und haben große Schwierigkeiten, Arbeit zu finden. Die sozialen Spannungen nehmen zu. „Vor 30 Jahren“, erinnert sich Pater Pedro, „bin ich hier auf der Insel hingegangen, wohin ich wollte. Heute ist dies nicht mehr möglich, weil wir uns in einer bürgerkriegsähnlichen Situation befinden“. Nach Angaben des Internationalen Währungsfonds ist Madagaskar derzeit das fünftärmste Land der Welt. Die Kirche und ihre Missionare sind ein zerbrechliches Bollwerk gegen die Lawine der Armut, die das Land heimsucht. Aber „sie sind es, die verhindern, dass das Land untergeht“, so Pater Pedro.

Der Geistliche versichert jedoch, dass das madagassische Volk über Ressourcen verfügt, und dass sich die Situation zum Besseren entwickeln kann. „Wohin ich auch gehe, fragen mich die Menschen, ob ich Arbeit für sie habe. Das ist alles, was sie wollen. Sie haben genug Kraft, eine unglaubliche Kraft!“. Seiner Ansicht nach hat die Insel am meisten unter dem Versagen der Politik gelitten. Der Boden der Insel enthält geologische Schätze – hauptsächlich Aluminium und Nickel – aber kaum ein Prozent dieses Reichtums kommt dem Land wirklich zugute. „Was die Zukunft Madagaskars weiterhin untergräbt, sind eine fortschrittsfeindliche Mentalität und institutionalisierte Korruption“, bedauert Pater Pedro.

Für die Insel ist der Augenblick der Wahrheit gekommen

Dennoch gibt es einen Hoffnungsschimmer mit dem neuen madagassischen Präsidenten Andry Rajoelina, der 2018 gewählt wurde. Das junge Staatsoberhaupt (Jahrgang 1974) hat vor allem von der Stimme einfacher Bevölkerungsschichten profitiert. Er versichert, dass „er sie nicht vergessen wird“. Pater Pedro seinerseits glaubt ihm, warnt aber: „Ich gebe ihm zwei Jahre Zeit, um zu sehen, was er wirklich tut. Wenn es ihm nicht gelingt, die Dinge voranzubringen, werde ich nie wieder an einen Politiker glauben.“ Viele Menschen scheinen Pater Pedros Ansicht zu teilen, dass das Land mit dem Rücken zur Wand steht. „Wenn keine Reformen durchgeführt werden, wird die madagassische Gesellschaft auseinanderbrechen.“

Der Franziskaner Jacques Tronchon koordiniert mit Unterstützung von KIRCHE IN NOT ein eindrucksvolles Projekt zur Wiedereingliederung madagassischer Familien in den ländlichen Raum, die in absoluter Hilfsbedürftigkeit am Rande der Hauptstadt zusammengepfercht und unter menschenunwürdigen Bedingungen leben. Auch er ist besorgt über die Lage im Land: „Der Kampf gegen die extreme Armut, die in Madagaskar seit langem verbreitet ist, bleibt bis heute eine große Herausforderung. Die Exzesse mehrerer Regierungen haben die Schwierigkeiten verschärft, obwohl dieses riesige Land über ein großes Potenzial verfügt und in mehreren Regionen große Erfolge erzielen könnte. Die Gegensätze zwischen den Regionen des Landes und die Umstände im Zusammenhang mit den Machtkämpfen zwischen den Hauptmächten machen eine harmonische Entwicklung dieses schönen Landes sehr unsicher – ganz zu schweigen von den klimatischen Bedrohungen im Zusammenhang mit saisonalen Wirbelstürmen.“

Das Land ist in der Tat geteilt, auch auf religiöser Ebene. Religion hat einen großen Einfluss auf die Gesellschaft. Zusammen mit den großen christlichen Konfessionen gibt es eine starke Verbreitung aller Arten von Kirchen, die oft miteinander konkurrieren. Pater Jacques: „Die führende Stellung der katholischen Kirche erscheint mir dennoch offensichtlich dank der starken Präsenz der Diözesen und aller möglichen Ordensgemeinschaften, die Sozialwerke in allen Bereichen fördern.“

Trotz aller Unterschiede ist der Franziskanerpater überzeugt, dass „letztlich das ganze Volk Gottes in Madagaskar, das sich aus Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund zusammensetzt, kommen wird, um Papst Franziskus willkommen zu heißen und gemeinsam mit ihm Gott zu danken.“

Im Rahmen des Besuchs von Papst Franziskus in Madagaskar ist eine Gebetszeit mit kontemplativen Ordensschwestern von der ganzen Insel geplant. Dieses Gebetstreffen findet in der Kapelle der Karmelitinnen vom heiligen Josef in der Hauptstadt Antananarivo statt. Das Dach der Kapelle wurde mit Unterstützung von KIRCHE IN NOT wiederaufgebaut, so dass der Heilige Vater gebührend empfangen werden kann. Schwester Maria Maddalena, Priorin des Karmels vom heiligen Josef in Antananarivo, teilt der Stiftung ihre Freude mit: „Ich möchte dies mit Ihnen teilen, um Ihnen noch einmal für alles zu danken, was Sie und Ihre Wohltäter für unsere Gemeinschaft getan haben, und damit auch Sie sich mit uns darüber freuen können, dass wir den Heiligen Vater empfangen können.“ Die Ordensschwester fügt hinzu: „Die Ankunft von Papst Franziskus ist bereits jetzt eine große Gnade, denn jeden Tag kommen mehr Menschen zu uns. Ich glaube, dieser Besuch wird sehr fruchtbar werden.“

Allein im Jahr 2018 unterstützte die Päpstliche Stiftung KIRCHE IN NOT die Kirche in Madagaskar mit über 1,1 Millionen Euro.

Auftakt zu geistlicher Initiative von KIRCHE IN NOT. Am 15. August, dem Festtag Mariä Himmelfahrt, hat Papst Franziskus beim Angelusgebet auf dem Petersplatz 6000 Rosenkränze für Syrien gesegnet. Sie werden nun Menschen überreicht, deren Angehörige im Syrienkrieg entführt oder getötet wurden. Das ist Teil einer ökumenischen Initiative des weltweiten päpstlichen Hilfswerks „Kirche in Not“ zusammen mit katholischen und orthodoxen Kirchen im Land. „Die Rosenkränze, die auf Initiative von `Kirche in Not´ hergestellt wurden, sollen für unsere Brüder und Schwestern in Syrien ein Zeichen meiner Nähe sein“, sagte Papst Franziskus. „Wir wollen weiterhin den Rosenkranz beten für den Frieden im Nahen Osten und auf der ganzen Welt.“

Die Rosenkränze sollen am 15. September, dem Gedenktag der „Sieben Schmerzen Mariens“, in verschiedenen syrischen Kirchengemeinden verteilt werden. Die ökumenische Initiative unter Mitwirkung von „Kirche in Not“ steht unter dem Leitwort „Tröstet mein Volk“ und widmet sich dem Gedenken an die Opfer des Syrienkriegs und der geistlichen Unterstützung für die Hinterbliebenen.

Papst unterstützt Engagement von „Kirche in Not“

Bei einer vorhergehenden Begegnung mit dem Papst im vatikanischen Gästehaus Santa Marta waren der Geschäftsführende Präsident von „Kirche in Not“, Dr. Thomas Heine-Geldern, sowie mehrere Direktoren von europäischen Nationalbüros des Hilfswerks anwesend, darunter auch Herbert Rechberger von „Kirche in Not-Österreich“ . Bei der Audienz lobte Papst Franziskus die Arbeit von „Kirche in Not“ und diese ökumenische Initiative: „Ich danke ,Kirche in Notʻ für alles, was Ihr tut. Wenn wir mit den Menschen in Syrien beten, kommen wir ihnen nahe.“

Präsident Thomas Heine-Geldern zeigte sich bewegt von der Unterstützung des Papstes für die Gebetsaktion: „Der Heilige Vater hat unser Engagement in Syrien und dem Nahen Osten bei verschiedenen Begegnungen gutgeheißen und unterstützt. Das hat er auch heute wieder zum Ausdruck gebracht. Die gesegneten Rosenkränze zeigen den Hinterbliebenen der Kriegsopfer: Der Papst und die ganze Kirche sind bei uns, sie beten für uns und stehen uns zur Seite. Das ist ein großer Trost.“

Die Hilfe für die notleidende Bevölkerung in Syrien sei seit Kriegsausbruch im Jahr 2011 ein Schwerpunkt der Arbeit von „Kirche in Not“, betonte Heine-Geldern. Dank der Großzügigkeit der Wohltäter konnte das Hilfswerk in dieser Zeit mit 35 Millionen Euro insgesamt 850 Projekte für Menschen in Syrien unterstützen und somit vielen christlichen Familien ermöglichen, in ihrer Heimat zu bleiben. Diese Hilfeleistung sei von Anfang an in enger ökumenischer Zusammenarbeit zwischen katholischer und orthodoxer Kirche erfolgt – das gelte auch für die aktuelle Initiative, so Heine-Geldern: „Geld ist nicht genug. Neben der materiellen Hilfe brauchen die Menschen in Syrien geistliche und moralische Unterstützung, denn sie leben in einer verzweifelten Situation. Dafür steht „Kirche in Not“ zusammen mit den Wohltätern weltweit ein.“

Die geistliche Initiative „Tröstet mein Volk“ wird am 15. September an zahlreichen Orten Syriens stattfinden. Bei Andachten und Prozessionen werden die Gläubigen für die Getöteten beten. Familien, deren Angehörige im Krieg getötet oder entführt worden sind, werden als spezielles Zeichen des Trostes unter anderem die vom Papst gesegneten Rosenkränze erhalten. Sie wurden in Bethlehem und Damaskus gefertigt. Auch Papst Franziskus nimmt weiterhin Anteil an der Initiative: Er wird beim Angelusgebet am 15. September eine Ikone segnen, die „Unsere Liebe Frau von den Schmerzen, Trösterin der Syrer“ zeigt.