Bethlehem: Das Coronavirus hat unser Leben zerstört - KIRCHE IN NOT Österreich
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Bethlehem: Das Coronavirus hat unser Leben zerstört

Bethlehem: Das Coronavirus hat unser Leben zerstört

04.11.2020 aktuelles

Die Wirtschaft Bethlehems, die auf den Tourismus angewiesen ist, liegt durch die Coronavirus-Pandemie in Trümmern, so ein Ladenbesitzer, der an die Pilger appellierte und sagte, er sehne den Tag herbei, an dem sie sicher zurückkehren können.

Rony Tabash, Besitzer des Krippenladens in Bethlehem, sagte gegenüber der katholischen Hilfsorganisation KIRCHE IN NOT (ACN), COVID-19 sei die größte Krise, die er in seinem Leben bisher erlebt habe.

Er sagte: „Mein Großvater eröffnete 1927 einen Laden in der Nähe der Geburtskirche. Mein Vater übernahm ihn 1955, und ich 2003 – in der dritten Generation. Während dieser ganzen Zeit hatten wir viele Schwierigkeiten mit unserem Geschäft, insbesondere politische Probleme.

Bethlehem Tabash Geschäft
Rony Tabash und sein Vater Victor vor ihrem Krippenladen in Bethlehem.

„Wir haben immer gesagt: ‚Wir müssen weitermachen, wir müssen weiter lächeln.‘ Wir haben immer auf Touristen gehofft. Doch als das Coronavirus kam, haben wir alle Hoffnung verloren.Es hat unser Leben zerstört.“

Er beschrieb, wie die Zahl der ausländischen Besucher in Bethlehem – normalerweise zwei Millionen pro Jahr – zusammengebrochen ist: „Wir sind so gut wie erledigt. Neun Monate ohne Arbeit; 80 Prozent von Bethlehem ist vom Tourismus abhängig. Wir brauchen Pilger und Touristen, weil wir nichts anderes haben“, sagte er.

Er fügte hinzu: „Wir haben täglich fast 100 Fälle von COVID-19. Man sieht niemanden, die Geburtskirche betreten. Normalerweise kommen zwischen 6000 und 12 000 Personen pro Tag. Jeder hier ist auf Tourismus angewiesen.“

Ein christlicher Olivenholzschnitzer in seiner Werkstatt. „Wir sind so gut wie erledigt. Neun Monate ohne Arbeit; 80 Prozent von Bethlehem ist vom Tourismus abhängig.”

Nach Angaben der Bürgermeisterin von Bethlehem, Vera Baboun, war 1950 die Bevölkerung von Bethlehem und den umliegenden Dörfern zu 86 Prozent christlich, 2016 waren es nur noch 12 Prozent.

Medienberichten zufolge sind bis zu 90 Prozent der in der Tourismusindustrie von Bethlehem Beschäftigten Christen.

Herr Tabash sagte: „Dieses Problem betrifft die gesamte Bevölkerung Bethlehems und das gesamte Heiligen Land. Die Christen sind die Minderheit, und man merkt ihnen die Belastung deutlich an… Wir hatten viele politische Probleme, aber wir sagen, dass wir die Hoffnung nie aufgeben…“

Er fügte hinzu: „Sagen Sie den Pilgern: ‚Wir warten darauf, dass Sie wieder zurückkommen. Die Kirche besteht aus uns allen. Wir sind vereint. Der Geist der Pilger ist die Kirche. Ohne die Pilger fehlt etwas im Heiligen Land.“

Mit Olivenholz-Aufträgen unterstützen wir die christlichen Familien

Durch regelmäßige Aufträge verschafft KIRCHE IN NOT christlichen Familien in Bethlehem Arbeit und Brot. Diese Initiative startete unser Hilfswerk angesichts der zunehmenden Armut christlicher Familien in der Geburtsstadt Jesu.

Die Familien leben davon, Rosenkränze und andere Devotionalien aus Olivenholz herzustellen. Durch das Ausbleiben der Pilger und Touristen drohte der gesamte Wirtschaftszweig zusammenzubrechen. Unterstützen Sie die Christen in Palästina mit der Bestellung unserer Olivenholzprodukte! Jede Bestellung hilft!

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