Zum dritten Jahrestag der Entführung der Christin Leah Sharibu erinnerte der protestantische Missionar Gideon Para-Mallam im Gespräch mit KIRCHE IN NOT an das Schicksal des Mädchens. „Einige Nachrichten, die ich über Leah erhalten habe sind beunruhigend. Die gute Nachricht jedoch ist, dass Leah noch am Leben ist“, erklärte Para-Mallam, der in engem Kontakt mit der Familie des Mädchens steht.
Leah besuchte ein staatliches Internat in Dapchi im Bundesstaat Yobe im Nordosten Nigerias, 75 Kilometer von der Grenze zu Niger entfernt. Yobe und der angrenzende Bundesstaat Borno gelten als Hochburgen von Boko Haram und weiterer Splittergruppen.
Am 19. Februar 2018 wurde Leah zusammen mit 109 Mitschülerinnen von Kämpfern der ISWAP-Miliz („Islamischer Staat von Westafrika“) verschleppt. Damals war sie 14 Jahre alt. Acht Schülerinnen starben in der Gefangenschaft, die anderen Mädchen wurden freigelassen – bis auf Leah. „Leah wurde festgehalten, weil sie sich weigerte, ihrem Glauben an Christus abzuschwören“, sagte der Pastor.
Im Herbst 2018 tauchte ein Video auf, in dem Leah um ihre Freilassung bat; auch konnte sie ihre Eltern nochmals kontaktieren. „Das war das letzte Mal, dass wir direkt von ihr gehört haben.“ Erst wieder im Januar 2020 habe es wieder ein Lebenszeichen von Leah gegeben.
Auch sei unklar, wo das Mädchen festgehalten wird. „Denken Sie daran, dass ihre Entführer erklärten, dass Leah und andere Sklavinnen auf Lebenszeit sein würden. Sie wurden anschließend mit einigen der Befehlshaber verheiratet“, erklärte Para-Mallam.
Berichten, Leah sei mittlerweile zum Islam konvertiert, hielt der Pastor entgegen: „Wäre dies eine freiwillige oder erzwungene Konversion? Vergessen Sie nicht, dass Leah in erster Linie festgehalten wurde, weil sie sich im jungen Alter von 14 Jahren entschied, ihrer christlichen Überzeugung treu zu bleiben. Was für eine Heldin des Glaubens Leah ist!“
Leider ist Leahs Schicksal kein Einzelfall, erinnerte der Geistliche: „Außer Leah sind noch einige der Chibok-Mädchen unauffindbar.“ Bereits im April 2014 waren in Chibok im Bundesstaat Borno 276 Schülerinnen von Boko-Haram-Kämpfern entführt worden. Ihr Schicksal hatte international Bestürzung ausgelöst. Mittlerweile gelten noch immer rund 100 Mädchen als vermisst. Erst am 17. Februar 2021 waren in Kagara im Bundesstaat Niger im Westen Nigerias 27 Schulkinder verschleppt worden.
„Mir scheint, dass es in Nigeria zu viele rechtsfreie Räume gibt und unsere Integrität als Nation daher gefährdet ist“, fasste Gideon Para-Mallam zusammen und appellierte an die Weltgemeinschaft: „Es geht nicht nur um Leah Sharibu, sondern um unsere gemeinsame Menschlichkeit. Lasst uns über die Grenzen hinweg zusammenkommen und handeln!“
Letztes Jahr hat Afrika zum zweiten Mal in Folge einen traurigen Rekord gebrochen: Es war der Kontinent mit den meisten Morden an Priestern, Ordensleuten und kirchlichen Mitarbeitern. Die Ausmaße der Verfolgung von Christen in Afrika ist so groß, wie der Kontinent selbst. Einer von sechs Christen in Afrika leidet unter Verfolgung. Zusätzlich zur Verschärfung der schweren wirtschaftlichen und sozialen Nöten durch die Coronavirus-Pandemie, werden Christen von extremistischen religiösen Gruppen bedroht, verfolgt und oft getötet.
Die Auswirkungen eines Lebens unter der ständigen Bedrohung durch Terrorismus und Angst sind lähmend. Sie verursachen tiefes seelisches Leid. Tausende von Menschen brauchen Unterstützung, und sie wenden sich an die Kirche, an Ordensschwestern und Priester, um Trost zu finden.
Empfänger: KIRCHE IN NOT
IBAN: AT71 2011 1827 6701 0600
BIC: GIBAATWWXXX
Verwendungszweck: Verfolgte Christen in Afrika
Papst Franziskus will von 5. bis 8. März den Irak besuchen. Auch von Corona oder der prekären Sicherheitslage möchte er sich nicht abhalten lassen. Der Besuch wurde sowohl vom Vatikan als auch von der irakischen Regierung bestätigt. Der Pontifex will die Christen im Irak stärken, die in den vergangenen Jahren unermesslich gelitten und doch die Hoffnung nie aufgegeben haben.
Auf dem Reiseplan des Papstes steht auch Karakosch – von den Christen auf Aramäisch Baghdeda genannt. Die Stadt liegt in der Ninive-Ebene im Norden des Irak, etwa eine halbe Autostunde südöstlich von Mossul. Über Jahrhunderte war Karakosch die größte christliche Stadt des Landes. Bis im August 2014 die Milizen des „Islamischen Staates“ (IS) kamen.
Die Christen flüchteten innerhalb weniger Stunden aus Karakosch, um ihr Leben zu retten. Sie mussten alles zurücklassen, was sie besaßen. So ging es mehr als 100 000 Personen aus der Ninive-Ebene – das „christliche Herz“ des Irak hatte aufgehört zu schlagen. „Es wird im Irak kein Christentum mehr geben“, schmierten die Terroristen an die Kirchenwände.
Erst drei Jahre später, 2017, als der IS militärisch besiegt war, wagten einige die Rückkehr. Doch ihr Zuhause gab es nicht mehr. Mehr als ein Drittel der Häuser und Kirchen in Karakosch waren zerstört – verbrannt, zerbombt geplündert.
Seither bauen die Christen in der Ninive-Ebene ihre Städte unermüdlich wieder auf. Die Spender des weltweiten päpstlichen Hilfswerks KIRCHE IN NOT haben maßgeblich die Instandsetzung zahlreicher Wohnhäuser ermöglicht. Das Hilfswerk hat zusammen mit den lokalen Kirchen ein Wiederaufbaukomitee für die Ninive-Ebene ins Leben gerufen. Mit Erfolg: Gut die Hälfte der vertriebenen christlichen Familien ist wieder zurück in ihrer alten Heimat. Aktuell sind Kirchen, Gemeindezentren, kirchliche Kindergärten und Schulen mit dem Wiederaufbau dran. Sie bedeuten den Menschen so viel – denn dort findet das Leben statt, dort finden sie Gemeinschaft, Zusammenhalt und neuen Mut.
Doch die Ungewissheit bleibt: Die überwiegende Mehrheit der Rückkehrer fühlt sich unsicher. Und diejenigen, die ins Ausland gegangen sind, kommen in den seltensten Fällen zurück. Lebten vor 2003 noch rund 1,5 Millionen Christen im Irak, so sind es aktuell etwa 250 000, wie Bischöfe aus der Region KIRCHE IN NOT bestätigten.
Allen Gefahren zum Trotz: Das christliche Herz des Irak schlägt wieder. Sichtbar wird das auch in Karakoschs Al-Tahira-Kirche, der Papst Franziskus am 7. März einen Besuch abstatten wird. Auch sie wurde während des IS-Terrorregimes fast vollständig zerstört. Nun ist die Marienbasilika dank der Wohltäter von KIRCHE IN NOT fast vollständig wiederinstandgesetzt. „Der IS hat alle Kreuze zerstört und gestohlen. Der Außenbereich der Kirche wurde als Trainingsgelände für neue Terrorkämpfer genutzt“, berichtet der Priester Ammar Yako gegenüber KIRCHE IN NOT.
Yako leitet den Wiederaufbau der Al-Tahira-Kirche – eine Herzensangelegenheit nicht nur für ihn, sondern auch für seine Mitbürger in Karakosch: „Alle Menschen hier empfinden die Kirche als ihr Zuhause, als Teil ihrer Geschichte.“ Dass jetzt Papst Franziskus die „auferstandene“ Kirche mit seinem Besuch ehrt, ist darum eine besondere Ehre für die Gemeinde, erklärt Yako mit Blick auf die aktuellen Herausforderungen: „Der Papst kann uns helfen, unseren Glauben in diesen Zeiten zu leben, und wir können ihm zeigen, wie unser Leben als Christen hier aussieht. Als Minderheit haben wir nicht viele Möglichkeiten. Wir müssen uns bemühen, Arbeit für unsere Leute zu finden. Das größte Problem ist jedoch die Auswanderung.“
Empfänger: KIRCHE IN NOT
IBAN: AT71 2011 1827 6701 0600
BIC: GIBAATWWXXX
Verwendungszweck: Irak
Oft wurde der Libanon als Modell für den gesamten Nahen Osten gepriesen, auch wegen des vergleichsweisen stabilen Miteinander der Religionen. Doch das Gleichgewicht gerät ins Wanken, seit immer mehr Christen ihre Heimat verlassen. Beirut wurde im August 2020 von einer der schwersten nichtnuklearen Explosionen der Menschheitsgeschichte erschüttert. Libanons Hauptstadt liegt am Boden – und mit ihr das ganze Land. Es leidet unter Misswirtschaft, Korruption, Banken- und Politikkrise.
Wie die Kirche aktuell für die Notleidenden da ist, darüber gibt Pfarrer Jad Chlouk Auskunft. Der 38-Jährige leitet die Gemeinde an der maronitischen Kathedrale St. Georg. Das Gotteshaus wurde ebenfalls durch die Explosion schwer beschädigt. Das weltweite päpstliche Hilfswerk „Kirche in Not“ finanziert die Instandsetzung der Kathedrale und 16 weiterer kirchlicher Einrichtungen in Beirut.
Das Leben in Beirut ist seit der Explosion nicht mehr dasselbe wie zuvor. Wie ist die aktuelle Stimmung in Beirut?
Wir sind immer noch erschrocken über das, was im August passiert ist. Die Erinnerungen an diesen schlimmen Tag kommen besonders dann zurück, wenn man zerstörte Häuser, Kirchen, Schulen oder Krankenhäuser sieht oder wenn man plötzlich Geräusche wie Donner hört. Die Stimmung ist immer noch angespannt und ängstlich, aber wir versuchen trotz allem, unser geistliches Leben zu erneuern, so gut es geht.
Besonders das Stadtviertel, in dem viele Christen leben, wurde schwer getroffen. Es liegt unweit des Hafens, wo sich die Explosion ereignete. Auch Ihre Pfarrkirche, die maronitische Kathedrale St. Georg, wurde stark beschädigt. „Kirche in Not“ hilft beim Wiederaufbau. Wie weit sind die Reparaturen vorangeschritten?
Die Sanierung der maronitischen Kathedrale hat vor einem Monat begonnen. Wir haben einige provisorische Reparaturen durchgeführt, um weitere Schäden zu verhindern, zum Beispiel durch eindringendes Regenwasser. Wir hoffen, in ein paar Wochen das Dach repariert zu haben. Die Reparaturen der beschädigten Fenster und Türen sind ebenso in vollem Gange.
Wie hat die Covid-19-Pandemie den Wiederaufbau und die humanitäre Hilfe beeinflusst?
Sie hat vor allem die Sanierung der Kathedrale verzögert. Wir mussten um eine Sondererlebnis bitten, um die Arbeit unter Sicherheitsbedingungen und Abstandsregeln fortsetzen zu können.
Auf der anderen Seite haben wir versucht, die karitative Hilfe gerade jetzt aufrecht zu erhalten. Viele Libanesen leiden schwer unter der Wirtschaftskrise. Deshalb müssen wir noch näher bei den hilfsbedürftigen Menschen sein. Es ist wegen der geltenden Hygienemaßnahmen manchmal schwierig, aber wir haben an unserem Kurs festgehalten.
Unmittelbar nach der Katastrophe im August kündigten vor allem viele junge Leute an, dass sie den Libanon verlassen möchten, denn sie sehen für sich keine Zukunft im Land. Hat sich das bewahrheitet? Was bedeutet das für die christlichen Gemeinden im Libanon?
Statistiken zeigen, dass mehr als 380 000 Einreiseanfragen in den Ländern der Europäischen Union und Nordamerikas eingegangen sind. Die meisten davon kamen von Christen, die sich wie Fremde in der eigenen Heimat fühlen. Das wirkt sich leider negativ auf die christlichen Gemeinden aus. Sie verlieren eine Elite, besonders die Jugend, die eigentlich die Zukunft sein sollte. Die Zahl der Christen geht jeden Tag zurück. Das erhöht den Druck auf diejenigen, die im Land bleiben, denn sie könnten bald Verfolgung erleiden. Das ist keine Verschwörungstheorie, sondern Realität, die wir aus den benachbarten Ländern wie Syrien, Irak, den Palästinensischen Gebieten und Jordanien kennen.
Wenn Sie an das neue Jahr denken, schauen Sie darauf eher mit Sorge oder hoffnungsvoll?
Hoffnung ist unser täglich Brot, besonders in diesen Tagen. Trotz allem schauen wir auf eine hoffnungsvolle Zukunft, weil wir wissen: Unser Herr Jesus Christus ist der Herr der Geschichte. In seinen Händen ist unser aller Geschichte und Leben. Mit ihm und durch ihn sind wir sicher, „dass denen, die Gott lieben, alles zum Guten gereicht“ (Röm 8,28).
Um der notleidenden Bevölkerung in Beirut und anderen Regionen des Libanon weiterhin helfen zu können, bittet „Kirche in Not“ um Spenden – online … hier oder auf folgendes Konto:
Empfänger: KIRCHE IN NOT
IBAN: AT71 2011 1827 6701 0600
BIC: GIBAATWWXXX
Verwendungszweck: Libanon
In der Ausgabe der ZEIT-Beilage „Christ&Welt“ vom 11.02.2021 ist unter der Überschrift „Gut und Böse“ ein Artikel erschienen, der schwere Vorwürfe gegen den Gründer von KIRCHE IN NOT, Pater Werenfried van Straaten, schildert.
Hier finden Sie eine Stellungnahme des Geschäftsführenden Präsidenten von KIRCHE IN NOT International, Dr. Thomas Heine-Geldern:
Hier finden Sie die wichtigsten Fragen und Antworten im Zusammenhang mit dem Artikel:
Fragen und Antworten zum Artikel in „Christ und Welt“
Für die österreichische Berichterstattung wenden Sie sich bitte an: kin@kircheinnot.at, für die internationale Berichterstattung an: press@acn-intl.org.
Knapp zehn Jahre nach dem Ausbruch des Syrienkriegs haben Projektpartner des weltweiten päpstlichen Hilfswerks „Kirche in Not“ die anhaltenden Sanktionen des Westens scharf kritisiert. Ihr eigentliches Ziel, das Assad-Regime zu schwächen, sei verfehlt worden, erklärte der griechisch-katholische Erzbischof von Aleppo, Jean-Clément Jeanbart gegenüber „Kirche in Not“: „Die Sanktionen des Westens werden weiterhin keine Auswirkungen auf die Regierung haben. Sie ist von den Folgen wenig betroffen.“
Umso härter träfen die Handels- und Devisenbeschränkungen aber die Zivilbevölkerung: „Die Menschen haben nicht mehr genug Nahrung, Strom, Gas oder Heizöl“, erklärte Jeanbart. Auch hätten die Menschen keine Möglichkeit mehr, Kredite aufzunehmen, um größere Anschaffungen zu finanzieren. „Die Sanktionen haben keine andere Folge, als die Menschen weiter in Leid und Elend zu stürzen.“
Was die Sanktionspolitik des Westens konkret bedeutet, schilderte Schwester Maria Lucia Ferreira in einem Gespräch mit „Kirche in Not“. Die Ordensfrau gehört der Kongregation der „Schwestern der Einheit“ an und lebt in Qarah nahe der Grenze zum Libanon. „Die Situation wird immer schlimmer, die Menschen sind kurz vor dem Hungertod, einige sind bereits gestorben“, so Schwester Lucia.
Die prekäre Situation sei neben dem zehn Jahre anhaltenden Konflikt auch der Sanktionspolitik und den Folgen der Corona-Pandemie geschuldet, erklärte die Ordensfrau: „Alles wird immer teurer. Es ist schwer zu überleben.“ Ein großes Problem sei aktuell die Rohstoffknappheit. Viele Menschen könnten darum ihre Wohnung nicht heizen. „Die Leute stehen Schlange, um Benzin oder Heizöl zu kaufen und gehen oft leer aus. Brennstoff ist sehr rar, weil es hier in der Region wenig Holz gibt“, sagte Schwester Lucia. Auch die Stromversorgung sei nach wie vor stark eingeschränkt. „Manchmal haben wir 12 Stunden lang keinen Strom – und wenn er kommt, dann oft nur für eine halbe Stunde.“
Statt wirtschaftlichen Druck auf die syrische Regierung auszuüben, fordert Erzbischof Jeanbart die westlichen Regierungen auf, in Verhandlungen mit Präsident Assad zu treten: „Es muss einen fairen Dialog geben. Der Westen kann Druck in der Weise ausüben, dass sich die Regierung bereit erklärt, einen Weg zum Frieden einzuschlagen und manche ihrer Verhaltensweisen aufzugeben.“
Empfänger: KIRCHE IN NOT
IBAN: AT71 2011 1827 6701 0600
BIC: GIBAATWWXXX
Verwendungszweck: Syrien
Seit 1910 sind Missionsfranziskanerinnen Unserer Lieben Frau in Äthiopien tätig. Heute sind es 76 Schwestern, die in verschiedenen Teilen des Landes in der Gesundheitsfürsorge, in der Erziehung und in der Katechese aktiv.
Zwölf Schwestern leben in dem kürzlich gegründeten Altenheim der Ordensgemeinschaft. Sie sind zwischen 78 und 90 Jahren alt. Ihr ganzes Leben haben sie in sehr armen Gegenden als Krankenschwestern, Apothekerinnen, Lehrerinnen, Katechetinnen gearbeitet oder waren in ihrer Gemeinschaft für die Ausbildung der jungen Schwestern und für die Durchführung von Projekten verantwortlich oder fungierten Verwalterinnen oder Ordensobere.
Schwester Margareth, die für das Schwesternaltenheim verantwortlich ist, schreibt uns: “Wir sind sehr stolz auf unsere betagten Schwestern, die dem Herrn und Seinem Volk viele Jahre lang mit ganzem Herzen und ganzer Hingabe gedient haben und die der Kirche weiterhin mit dem, was sie tun können, dienen, insbesondere mit ihren täglichen Gebet.”
Heute sind die betagten Ordensfrauen selbst auf Hilfe angewiesen. Einige sind schwer krank und bettlägerig. Um ihre Pflege verbessern, hatte die Ordensgemeinschaft KIRCHE IN NOT um Hilfe für zwei elektrische Pflegebetten, die am Kopf- und Fußende durch Knopfdruck verstellt werden können, und zwei Rollstühle gebeten.
Nach dem Militärputsch in Myanmar hat der ranghöchste Kirchenvertreter des Landes, Charles Maung Kardinal Bo, einen Friedensappell an die Konfliktparteien und die Weltöffentlichkeit gerichtet.
„Wir gehen durch die herausforderndste Periode unserer Geschichte“, schreibt der Erzbischof von Yangon (Rangun) und Vorsitzende der Föderation der Asiatischen Bischofskonferenzen in seiner Erklärung vom 3. Februar, die KIRCHE IN NOT vorliegt.
Die Bürger Myanmars ruft Bo dazu auf, trotz „der unerwarteten, schockierenden Ereignisse“ die Ruhe zu bewahren und nicht zur Gewalt zu greifen: „Wir haben genug Blut vergossen.“ Es gebe auch gewaltlose Formen des Protests, schreibt der Kardinal.
Einen flehentlichen Appell richtet Bo an die Ärzte und Pflegekräfte, die aus Protest gegen das Vorgehen des Militärs die Arbeit niedergelegt haben: „Wir gehen durch eine Zeit der Pandemie. (…) Verlassen Sie die Menschen in Not nicht!“
An die Militärs, in Myanmar Tatmadaw genannt, richtet Bo die Frage, was beim Demokratisierungsprozess in den vergangenen Jahren schiefgelaufen sei: „Gab es einen Mangel an Dialog zwischen den gewählten Regierungsvertretern und den Tatmadaw?“ Die Vorwürfe des Militärs, dass bei den Parlamentswahlen im November Wahlbetrug verübt worden sei, könnten „durch Dialog in Gegenwart neutraler Beobachter“ gelöst werden, erklärt der Kardinal.
„Jetzt versprechen Sie mehr Demokratie nach einer Untersuchung und neuen Wahlen. Die Bewohner Myanmars sind der leeren Versprechungen müde“, merkt Bo skeptisch an und fragt, wie das Militär das Vertrauen des Volkes gewinnen wolle.
Ein wichtiger Schritt in diese Richtung sei die Freilassung der Angehörigen der bisherigen Regierungspartei NLD (Nationale Liga für Demokratie) und weiterer Inhaftierter: „Sie haben Demokratie versprochen. Fangen Sie damit, indem Sie sie freilassen. Die Welt wird Sie verstehen.“
An die frühere Regierungschefin und Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi, die ebenfalls vom Militär inhaftiert wurde und nun wegen Wirtschaftsvergehen angeklagt werden soll, richtet der Kardinal persönliche Worte: „Sie werden immer die Stimme unseres Volkes sein. (…) Sie sind die Mutter der Nation. Die Wahrheit wird sich durchsetzen.“ Gleichzeitig betont Bo, dass die „jüngsten Ereignisse auf einem Mangel an Dialog und gegenseitiger Akzeptanz“ beruhten. „Bitte hören Sie auf andere.“
Schließlich wendet sich Kardinal Bo in seinem Appell an die Weltgemeinschaft, der er für das Mitgefühl angesichts der jüngsten Ereignisse dankt. Er warnt aber auch vor vorschnellen Reaktionen: „Sanktionen und Verurteilungen haben wenig Ergebnisse gebracht. Sie schließen Türen und beenden den Dialog.“
Wirtschaftliche Strafen würden „Millionen Menschen in Armut zurückwerfen.“ Das Ausland müsse die besondere Situation und Geschichte Myanmars anerkennen. „Der einzige Weg ist es, die Akteure zur Versöhnung zu ermutigen“, ist der Kardinal überzeugt: „Frieden ist möglich. Frieden ist der einzige Weg. Demokratie ist das einzige Licht auf diesem Weg.“
In der Nacht zum 1. Februar hat sich das Militär im früheren Birma zurück an die Macht geputscht, nachdem vor zehn Jahren demokratische Reformen eingeleitet worden waren. Laut Militär sollen Vorwürfe des Wahlbetrugs bei der Parlamentswahl im November Grund für den Putsch gewesen sein.
Aung San Suu Kyi hatte die Wahl mit absoluter Mehrheit gewonnen. Wahlbeobachtern zufolge gibt es keine Beweise für die Vorwürfe des Militärs. Die Streitkräfte haben einen einjährigen Ausnahmezustand über das südostasiatische Land verhängt. Anschließend soll es Wahlen geben. Dies wird jedoch von Beobachtern angezweifelt. Die USA und Europa haben mit Sanktionen gegen das Land gedroht.
Nach Angaben des Berichts „Religionsfreiheit weltweit“ von KIRCHE IN NOT gehören von den 54 Millionen Einwohnern Myanmars rund acht Prozent einer christlichen Glaubensgemeinschaft an, die Zahl der Katholiken wird mit ein bis zwei Prozent angegeben. Christen sehen sich immer wieder Diskriminierung von Seiten radikaler Buddhisten ausgesetzt, zumal viele Christen ethnischen Minderheiten angehören.
Empfänger: KIRCHE IN NOT
IBAN: AT71 2011 1827 6701 0600
BIC: GIBAATWWXXX
Verwendungszweck: Myanmar
In einem Aufruf haben hunderte kubanische Geistliche und Gläubige das kommunistische Staats- und Gesellschaftssystem ihres Landes scharf kritisiert und zu einer grundlegenden Erneuerung aufgerufen.
In dem Appell vom 24. Januar, der KIRCHE IN NOT vorliegt, zeichnen die Verfasser ein düsteres Bild der Lage auf Kuba: „Wir erleben den Kollaps des wirtschaftlichen, politischen und sozialen Modells“, so die Verfasser. Die autoritäre Herrschaft müsse überwunden werden.
„Kuba braucht politische Veränderungen“, fordert der Appell. Das seit der kommunistischen Revolution in den 1950er-Jahren bestehende System sei nicht mehr reformierbar. In Anspielung auf die atheistische Staatsideologie schreiben die Verfasser: „Dieses Volk hat vor vielen Jahren Gott den Rücken zugekehrt. Wenn ein Volk aber das tut, kann es nicht vorwärtsgehen.“
Vor allem beklagt der Aufruf die schwierige wirtschaftliche Lage des Landes. Trotz Arbeit hätten die „Menschen nicht die Möglichkeit, das zu kaufen, was sie für ein würdevolles Leben brauchen. Sie leben unter der ständigen Bedrohung von Mangel und unerreichbar hohen Preisen.“
Die Not mache es vielen Bürgern „schier unmöglich, ohne illegale Aktivitäten zu überleben“, beklagen die Autoren: Diebstahl, Bestechung, Erpressung und Schwarzmarkt seien an der Tagesordnung. „Die ,Jeder für sich’-Atmosphäre, in der alles erlaubt ist, zeigt eine Korruption, die beinahe alle Gesellschaftsschichten durchdringt“, so der Text weiter.
Viele Kubaner sind aufgrund der wirtschaftlichen Misere gezwungen, ihr Geld im Ausland zu verdienen. Die Arbeitsmigration reiße die Familien auseinander, so der Aufruf. „Oft gibt es keinen anderen Weg, die Lebensqualität zu verbessern, als Familien zu trennen.“
Der tägliche Überlebenskampf führe auch zum Verlust der moralischen Orientierung: „Nicht selten wird die Ankündigung eines Babys, die Grund zur Freude und Hoffnung sein sollte, zur Ursache für Unsicherheit und Sorgen und endet in einer Abtreibung“, so das Papier.
Hinzu komme das Gefühl einer flächendeckenden Überwachung. Die „exzessive Kontrolle der Organe der Staatssicherheit, die sogar das Privatleben betrifft“ versetze Menschen in Angst, obwohl sie völlig unschuldig seien.
Um die Krise auf Kuba zu überwinden, schlagen die Verfasser mehrere Maßnahmen vor. So müsse die juristische Rahmenordnung verbessert und Rechtssicherheit geschaffen werden. „Die Tatsache, dass es keine (…) unabhängigen Anwaltskanzleien gibt, sorgt dafür, dass der Teil der Gesellschaft straffrei ausgeht, der mit der Regierung verbunden ist, während jede (…) von der politischen Linie abweichende Initiative gefährdet wird“, so die Verfasser.
Außerdem brauche es einen gesellschaftlichen Dialog, in den auch die Exil-Kubaner einbezogen werden müssten, die vor der kommunistischen Revolution ins Ausland geflohen sind. „Wir brauchen die Anerkennung der vollen Staatsbürgerschaft für die im Ausland lebenden Kubaner“, fordert der Text.
Vor allem aber gehe es darum, sich für die Wahrheit zu entscheiden: „In der Wahrheit zu leben, hat manchmal einen hohen Preis, macht uns aber innerlich frei trotz aller äußeren Zwänge. In der Lüge zu leben, heißt, in Ketten zu leben. (…) Wir sind ein schlafender Riese, der Kuba verändern kann.“
Zum 1. Februar hatten sich bereits über 725 Personen öffentlich dem Appell angeschlossen, darunter zahlreiche Geistliche.
Empfänger: KIRCHE IN NOT
IBAN: AT71 2011 1827 6701 0600
BIC: GIBAATWWXXX
Verwendungszweck: Kuba
Eine Reihe von Entführungen und Gewalttaten gegen Priester und Ordensleute in Nigeria sind insbesondere für die Katholiken im Land besorgniserregend.
Zum ersten Mal in der Geschichte der katholischen Kirche in Nigeria wurde Ende letzten Jahres ein Bischof – Bischof Moses Chikwe von der Erzdiözese Owerri – von bewaffneten Banditen entführt und mehrere Tage festgehalten. Zuvor, am 15. Dezember, war Pater Valentine Ezeagu, ein Priester der Kongregation Sons of Mary Mother of Mercy (Söhne Mariens, der Mutter der Barmherzigkeit) von unbekannten bewaffneten Männern entführt und 36 Stunden später wieder freigelassen worden. Im November war Pater Matthew Dajo, ein Priester der Erzdiözese Abuja, entführt und nach zehn Tagen Gefangenschaft wieder freigelassen worden. Vor zwei Wochen, am 15. Januar, wurde ein Priester der Diözese Minna, Pater John Gbakaan, entführt und am folgenden Tag getötet.
In einem Interview mit KIRCHE IN NOT (ACN) bezeichnet Ignacio Ayau Kaigama, Erzbischof von Abuja, der Hauptstadt Nigerias, die Situation als „eine Krankheit, die sich ausbreitet, ohne dass nennenswerte Anstrengungen unternommen werden, sie aufzuhalten“.
Gegenüber KIRCHE IN NOT erklärt der Erzbischof: „Entführungen gibt es in Nigeria schon seit Langem, aber die Menschen haben geglaubt, Vertretern der Kirche würde das nicht passieren. Wenn es dann doch passiert, ist es eine große Nachricht.“ Kaigama betont, es sei zwar eine sehr traurige Tatsache, dass religiöse Führungspersönlichkeiten des Landes entführt und getötet werden, aber es gebe auch andere Nigerianer, die dasselbe Schicksal erleiden: „Sie sind das, was ich als stille Opfer bezeichnen würde – und davon gibt es viele.“
Über die Täter, die diese Verbrechen verüben, sagt Msgr. Kaigama, dass „Begriffe wie ‚Terroristen‘, ‚Banditen‘, ‚bewaffnete Männer‘ querbeet benutzt werden, um diejenigen zu bezeichnen, die hinter diesen Entführungen stecken, aber man weiß nicht genau, wer sie sind.“
Der Erzbischof bedauert, dass Hunderte und Tausende Menschen in verschiedenen Teilen des Landes getötet werden, aber nichts Konkretes dagegen unternommen wird.
„Die Tatsache, dass unsere Sicherheitskräfte außerstande sind, diese Täter zu identifizieren, ist beunruhigend und deutet darauf hin, dass sie sich nicht sonderlich bemühen, für Sicherheit zu sorgen“, sagt der Monsignore. „Es geht einfach immer weiter“, kritisiert er, „und wir hören immer wieder dieselbe Geschichte.“
Bischof Kaigama glaubt, dass mehrere Beweggründe hinter diesen Entführungen stehen. Es gibt finanziell motivierte Entführungen, verübt von Kriminellen, die „nur auf das schnelle Geld aus sind, Menschen als Geiseln nehmen und Lösegeld in Höhe von Millionen Naira verlangen.“ Aber es gibt auch religiöse Fundamentalisten, die territoriale Expansion anstreben, „um diejenigen zu besiegen, die sie als Ungläubige betrachten – und Christen sind die Nummer eins auf ihrer Liste. Sie greifen aber auch Muslime an, die sich nicht zu derselben Richtung bekennen wie sie selbst, und töten sie“, sagte er.
Dem Erzbischof zufolge gibt es auch diejenigen, die einfach religiöse Fanatiker sind: „Sie haben vergessen, was sie wollen, aber sie verdoppeln ihre Bemühungen, zu töten und zu zerstören“, stellt er fest.
Die katholische Kirche in Nigeria zeichnet sich dadurch aus, dass sie präsent ist und Respekt und Anerkennung im Land genießt, „sodass Kriminellen, Banditen oder wie auch immer man sie nennen mag, bewusst ist: Wenn sie sich an einem katholischen Priester oder einer Ordensschwester vergreifen, wird das schnell zu einer Nachricht. Und sie glauben, das zwingt die Regierung, es ernst zu nehmen“, fügt er hinzu.
„Es ist eine Strategie der Terroristen“, erklärt er. „Sie greifen dort an, wo die Auswirkungen am stärksten sind, und das erreichen sie, indem sie katholische Priester und Ordensleute überfallen.“
In Bezug auf die geforderten Lösegeldsummen, mitunter Millionen Naira, erläutert Kaigama die Position der Kirche in dieser Angelegenheit: „Wir, die Bischöfe von Nigeria, haben als Bischofskonferenz einstimmig beschlossen und sehr deutlich gemacht, dass wir keine Lösegelder zahlen. Wenn ein Priester entführt wird, stellt er klar, dass seine Kirche kein Lösegeld zahlen wird.
Ein Lösegeld zu zahlen, würde bedeuten, dass alle zum Verkauf freigegeben und in Gefahr gebracht würden: alle Priester, Ordensschwestern und Mitarbeiter der Kirche, die fortwährend zwischen den Dörfern unterwegs sind, ohne jeglichen Komfort, aber immer bereit, sich für die Liebe Gottes und Sein Volk aufzuopfern. Denn eine Lösegeldzahlung ermuntert zu kriminellen Handlungen und ist eine Einladung an die Entführer, noch mehr Schaden anzurichten“, sagt Kaigama.
Msgr. Kaigama zufolge ist es dringend geboten, dass die nigerianische Regierung etwas gegen diese Situation unternimmt und die Sicherheitsbeamten so ausbildet, dass sie effizienter handeln. „In diesem Stadium und bei all dem Geld, das von Politikern verwaltet wird, würde man erwarten, dass die Regierung mehr in den Kauf hoch entwickelter Ausrüstung zur Verfolgung von Kriminellen investiert“, sagt er. „Leider verdienen die Sicherheitsbeamten sehr wenig und müssen sich mit Kriminellen auseinandersetzen, die über fortschrittlichere Waffen verfügen und sie am Ende besiegen und töten.“
„Menschen werden entführt und jahrelang festgehalten, zum Beispiel die Mädchen in Chibok – darunter Leah Sharibu – und viele andere; und hier sehen wir das als normal an.“
Deshalb sei „ein Sinneswandel“ erforderlich, denn viele Hindernisse müssten überwunden werden, um zu einer dauerhaften Lösung des Problems zu gelangen.
„Wir nutzen das, was wir haben, nicht gut: Selbst, wenn finanzielle Mittel für den Kauf von Sicherheitsausrüstung bereitgestellt werden, geht das Geld im Laufe des Prozesses verloren, und wenn man die Ausrüstung kauft, ist sie defekt. Die Regierung muss die Gelder gut verwenden und für die Sicherheitsbeamten sorgen, die an vorderster Front gegen diese Kriminellen kämpfen. Und wir müssen gemeinsam entschlossener gegen sie vorgehen“, schließt er.
Nigeria ist für KIRCHE IN NOT ein Schwerpunktland. 2019 wurden dort 121 Projekte finanziert, darunter die Ausbildung von Priestern, der Bau von Kirchen und Nothilfe.
Empfänger: KIRCHE IN NOT
IBAN: AT71 2011 1827 6701 0600
BIC: GIBAATWWXXX
Verwendungszweck: Nigeria
Die Nachfrage ist hoch, denn die Zahl der Katholiken nimmt zu, und viele besuchen auch wochentags die Heilige Messe. Eigentlich würden jeden Monat 1,5 Millionen Laienhostien und 15.000 Priesterhostien benötigt. Mit ihrer 25 Jahre alten und bereits defekten Maschine konnten die Schwestern aber höchsten 15 Prozent der Nachfrage decken, da die Herstellung des Teiges, der Backvorgang und das Schneiden der Hostien mühsam und langsam vonstatten ging. Zudem wurde die Arbeit inzwischen gefährlich, da durch beschädigte Stromkabel stets die Gefahr eines Stromschlags bestand.
Die Schwestern haben uns daher um Hilfe gebeten, und unsere Wohltäter haben sie nicht im Stich gelassen: 21.000 Euro wurden gespendet, so dass die Schwestern nun ihre Produktion bedeutend steigern konnten. Dies bedeutet zugleich, dass die Ausbildung der jungen Schwestern verbessert werden kann, da mehr finanzielle Mittel vorhanden sind. Schwester Christina, die Novizenmeisterin, dankt allen Wohltätern von Herzen und schreibt: „Wir bitten Gott darum, Sie zu segnen!“
Denn viele dieser Familien fühlen sich sehr einsam, so etwa die Familie Rief, die vor drei Jahren auf der Flucht vor den Bomben und dem Krieg in Syrien hierher kam. Die Mutter ist Krankenschwester, der Vater war Koch in einem Restaurant. Sie haben drei Kinder, darunter zwei erwachsene, die sporadisch gearbeitet haben, wenn sie konnten. Aber durch die Krise haben sie alle ihre Stellen verloren, keiner bringt mehr ein Einkommen nach Hause. Die Diözese hilft ihnen dank des Hilfswerks KIRCHE IN NOT.
Die seit 2019 von KIRCHE IN NOT geleistete Hilfe für Projekte zur Unterstützung von Flüchtlingen in Zahle beläuft sich auf 3,6 Millionen Euro. Ein großer Teil dieser Hilfe dient der Bezahlung von Mieten und der Bereitstellung von Unterkünften für Familien wie die von Rief. Mit einem weiteren großen Teil der Summe werden sie mit dem Nötigsten wie etwa Kleidung, Medizin und Nahrungsmitteln versorgt.
Seit Dezember 2015 betreibt die griechisch-melkitische katholische Kirche ein „Tafel-Projekt“ mit dem Namen „Hl. Johannes der Barmherzige“. Der heilige Johannes der Barmherzige wurde berühmt für seine außerordentliche Liebe zu den Armen: Wo immer er Not sah, versuchte er, sie mit all seinen Kräften und Mitteln zu lindern. In seiner Zeit als Patriarch von Alexandria speiste er täglich 7 900 arme Menschen. Er starb um 619 und wird sowohl von katholischen als auch orthodoxen Christen als Heiliger verehrt.
Die Tafel in Zahle ist ein Treffpunkt für Menschen, die sich nicht jeden Tag eine warme Mahlzeit leisten können. Darunter befinden sich viele syrische Flüchtlinge, aber auch immer mehr Libanesen. Jeden Tag erhalten dort etwa tausend Menschen eine warme Mahlzeit. Anfangs kamen sie zum Essen in die Einrichtung, aber mit der Pandemie hat sich dies geändert. Nun kommen etwa 800 Menschen persönlich, um das Essen abzuholen. Den restlichen 200 Personen, die behindert oder krank sind, wird die Mahlzeit nach Hause gebracht. Außer dem Essen erhalten sie auch seelischen Trost und menschliche Zuwendung.
Zu denen, die jeden Tag kommen, gehört auch Labiba, die mit ihren beiden ledigen Schwestern in einem Fünf-Quadratmeter-Zimmer lebt. Sie kamen vor ein paar Monaten aus Homs, weil sie nahe am Hungertod waren. Durch die Krise ist es für sie unmöglich geworden, Arbeit zu finden. Sie besitzen nur, was sie am Leibe tragen. Sie können nicht einmal kochen, denn es gibt keine Kochmöglichkeit in dem Raum, denn dort stehen nur die Sofas, auf denen sie schlafen, und ein Ölofen. Sie sind sehr dankbar, dass sie dank der Tafel von St. Johannes dem Barmherzigen täglich eine warme Mahlzeit zu sich nehmen können.
Neben der leiblichen Nahrung erhalten die Menschen Begleitung, Ermutigung und geistliche Unterstützung. Sie alle sind sich einig, dass der Glaube ihre einzige Stütze ist, dank der sie die Not ertragen können und die ihnen hilft, in ihrem Schmerz geduldig zu sein.
Um der notleidenden Bevölkerung in Beirut und anderen Regionen des Libanon weiterhin helfen zu können, bittet „Kirche in Not“ um Spenden – online … hier oder auf folgendes Konto:
Empfänger: KIRCHE IN NOT
IBAN: AT71 2011 1827 6701 0600
BIC: GIBAATWWXXX
Verwendungszweck: Libanon