Pfarrer von Gaza-Stadt bittet um „humanitäre Korridore"
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Pfarrer von Gaza-Stadt bittet um „humanitäre Korridore"

Pfarrer von Gaza-Stadt bittet um „humanitäre Korridore"

08.11.2023 aktuelles

Angesichts der anhaltenden Militäroffensive bittet der Pfarrer der katholischen Gemeinde in Gaza-Stadt um „die notwendigen humanitären Korridore“, damit Hilfsgüter zu den Menschen gelangen könnten. Das erklärte Gabriel Romanelli, der seit vier Jahren die Pfarre „Heilige Familie“ in Gaza leitet, in einem Gespräch mit KIRCHE IN NOT.

Der Seelsorger hielt sich zum Zeitpunkt des Hamas-Angriffs auf Israel in Bethlehem auf und kann wegen der Grenzschließungen nicht mehr zurück zu seiner Gemeinde. Mittlerweile befindet er sich in Jerusalem.

Laut Romanelli hätten aktuell rund 700 Menschen im Gemeindezentrum seiner Pfarre Zuflucht gesucht. Darunter seien auch Kinder mit Behinderungen. Weitere Flüchtlinge seien in einer katholischen Schule untergekommen. „Die Lage ist nach wie vor kritisch. Jeder getötete, verwundete oder entführte Mensch verursacht großen Schmerz. Sie können sich die Situation der Menschen vorstellen, die keine Besserung sehen“, sagte der Pfarrer.

Heilige Messe am 25. Oktober 2023 in der Pfarre Heilige Familie in Gaza.

Vor allem fehlt es an Wasser und Brennstoff für Stromerzeugung

Die Situation in seiner Gemeinde sei „im Großen und Ganzen gut“. Sein Kaplan und Ordensfrauen kümmerten sich um die Menschen: „Wie die ersten Christen teilen sie, was sie bekommen können.“ Das Lateinische Patriarchat von Jerusalem versuche, eine Möglichkeit zu finden, um die Menschen zu versorgen. Am meisten fehle es an Wasser und Brennstoff für die Stromerzeugung. „Vor dem Krieg hatten wir vier Stunden Strom am Tag und jetzt gar keinen mehr“, berichtete Romanelli.

Mehrfach habe ihn Papst Franziskus angerufen und sich nach dem Befinden der Gemeinde in Gaza zu erkundigen. Der Papst habe seine Sorge ausgedrückt und die Verantwortlichen gebeten, „die Kinder in unserer Obhut zu schützen“.

Taufe in der Pfarre Heilige Familie in Gaza.

Papst Franziskus bekundet Mitgefühl

Die Menschen in Gaza bitten aktuell vor allem um Gebete, „dass der Herr sich erbarmt und dieser Krieg ein Ende hat“. Wichtig sei auch, die Situation bekanntzumachen und die politisch und diplomatisch Verantwortlichen zu bitten, „ein Wort des Friedens und der Versöhnung einzulegen“, betonte der Geistliche. „Ich lade alle Menschen ein, barmherzig zu sein und zu versuchen, so viel wie möglich zu helfen.“

Von den etwa 2,3 Millionen Einwohnern des Gaza-Streifens sind rund 1000 Christen. Die meisten von ihnen gehören orthodoxen Kirchen an, die katholische Gemeinde zählt etwas mehr als 100 Mitglieder.

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