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Angesichts der kriegerischen Auseinandersetzung im Libanon startet das weltweite katholische Hilfswerk KIRCHE IN NOT (ACN) eine Nothilfekampagne. Ziel ist es, die Kirchen im Libanon, die sich um Flüchtlinge und Betroffene des Krieges kümmern, mit über einer Million Euro zusätzlich zu unterstützen.

Libanesischen Regierungsangaben zufolge sind bereits mehr als eine Million Menschen auf der Flucht. Von der Raketen- und Bodenoffensive im Kampf gegen die Terrormiliz Hisbollah sind neben dem israelischen Grenzgebiet im Südlibanon besonders die Hauptstadt Beirut, das Libanongebirge und der Norden des Landes betroffen. In diesen Regionen haben die christlichen Kirchen ihre Tore geöffnet und bieten Schutz für diejenigen, die aus Kampfgebieten fliehen mussten.

Viele Binnenflüchtlinge sind in Gemeinderäumen, kirchlichen Schulen oder Seniorenheimen sowie christlichen Privatfamilien untergebracht. Die Unterkünfte stehen laut Kirchenvertretern allen Menschen unabhängig von Religion oder Herkunft offen.

Bei einem Luftschlag zerstörte Kirche in Derdghaya bei Tyrus. © KIRCHE IN NOT

Helfen Sie den notleidenden Menschen im Libanon mit Ihrer Spende

Nothilfe für sieben Diözesen und fünf Ordensgemeinschaften

KIRCHE IN NOT steht aktuell in Kontakt mit sieben libanesischen Diözesen und fünf Ordensgemeinschaften, die sich besonders für Flüchtlinge einsetzen. Aktuell besteht hoher Bedarf an Lebensmitteln, Hygieneartikeln, Matratzen, Decken und Medikamenten. „Kirche in Not“ wird in einem ersten Soforthilfeprogramm Gelder zur Verfügung stellen, damit die Anlaufstellen das Nötigste erwerben können.

Ein besonderes Augenmerk gilt der christlichen Bevölkerung im Südlibanon. Sie ist direkt von den Militärmaßnahmen gegen die Hisbollah betroffen, deren Erstarken sie in den vergangenen Jahren mit Sorge beobachtet hat.

Viele Christen im Südlibanon sind Bauern, die aufgrund der Kämpfe ihre Oliven- und Tabakernte nicht einbringen konnten und nun ohne Einkommen dastehen. Auch katholische Schulen, die mittlerweile größtenteils auf Onlineunterricht umgestellt haben, werden weitere Hilfe benötigen, da die Eltern sich nicht mehr an den Kosten beteiligen können. Hinzukommt, dass viele Familien im Libanon durch die Finanz- und Wirtschaftskrise der vergangenen Jahre verarmt sind.

Essensausgabe in einer kirchlichen Suppenküche. © KIRCHE IN NOT

„Der Libanon durchlebt seit Jahrzehnten unzählige Schwierigkeiten, und jetzt auch noch den Krieg“, erklärte Regina Lynch, die geschäftsführende Präsidentin von KIRCHE IN NOT (ACN) am internationalen Sitz des Hilfswerks in Königstein im Taunus. Trotz aller Herausforderungen sei die Kirche im Land nach wie vor bei den Menschen. KIRCHE IN NOT werde die Projektpartner auch jetzt nicht im Stich lassen. „Wir sind zuversichtlich, dass viele unserem Aufruf folgen, um die Kirche im Libanon bei ihrer wichtigen Arbeit für die Betroffenen des Krieges zu unterstützen.“

Im Libanon sind gut ein Drittel der sechs Millionen Einwohner Christen. Ihre Zahl geht seit Jahren zurück, dennoch ist die christliche Gemeinde im Libanon die größte im Nahen Osten.

Eine Ordensfrau liefert Brot aus. © KIRCHE IN NOT
Um den notleidenden Menschen im Libanon helfen zu können, bitten wir Sie um eine Spende – online … hier oder auf folgendes Konto:

 

Empfänger: KIRCHE IN NOT
IBAN: AT71 2011 1827 6701 0600
Verwendungszweck: Libanon

Mit fast zwei Millionen Euro fördert KIRCHE IN NOT auch in diesem Jahr Ferienfreizeiten für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Viele der Sommerlager finden in kriegs- und konfliktgebeutelten Regionen statt, damit junge Menschen dem Leid für eine Weile entkommen und unbeschwerte Tage genießen können.

In 18 Ländern unterstützt das Hilfswerk die Ferienfreizeiten, zum Beispiel im Heiligen Land, in Libanon, Syrien, Armenien oder in der Ukraine. Aber auch in Ägypten, Mosambik und Venezuela wird den jungen Menschen die Möglichkeit geschenkt, sich in einer friedvollen Umgebung mit Gleichaltrigen auszutauschen und ihren Glauben besser kennenzulernen.

Der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Pierbattista Kardinal Pizzaballa, dankt dem Hilfswerk für die diesjährige Unterstützung des Sommerlagers des Vikariats St. Jakobus für hebräischsprachige Katholiken in Israel. Diese Camps seien ohne die Unterstützung von KIRCHE IN NOT nicht möglich. Dabei seien diese sehr wichtig: „Die Mehrheit der Teilnehmer sind Kinder von Migranten. Diese Gruppe ist besonders von den Auswirkungen des Krieges betroffen.“

Piotr Zelazko, Patriarchalvikar für die hebräischsprachigen Katholiken in Israel, erklärte, dass diese Ferienlager für junge Christen keine reine Sommeraktivität seien, sondern „ein Leuchtfeuer der Hoffnung sowie eine Chance, ein Zugehörigkeits- und Gemeinschaftsgefühl zu erfahren, das in ihrer turbulenten Welt oft fehlt. Hier können sie ihren Glauben und ihr kulturelles Erbe kennenlernen.“ Im Westjordanland stehen die Sommerfreizeiten für rund 500 Kinder und junge Erwachsene ganz im Zeichen des von Papst Franziskus ausgerufenen Jahrs des Gebets.

Ferienfreizeit für Kinder und Jugendliche in Libanon.

Nicht bloß reine Sommeraktivität

Auch in der Ukraine sollen Kinder ein paar unbeschwerte Tage genießen können. In den Camps für Waisenkinder, Kinder mit Behinderung und Kinder von Binnenvertriebenen und Kriegsopfern gibt es neben der geistlichen Begleitung auch eine psychologische Betreuung. Maksym Rybukha, griechisch-katholischer Weihbischof von Donezk, hob bei einem Besuch in der Internationalen Zentrale von „Kirche in Not“ in Königstein im Taunus hervor, dass die Kinder und Jugendlichen derzeit nicht die Möglichkeit hätten, „ein normales Leben zu führen“. Die Ferienlager böten die Gelegenheit, Kraft zu schöpfen.

In Syrien wird die größte Zahl der Sommerlager von KIRCHE IN NOT unterstützt: 44 Camps für mehr als 75 000 Teilnehmer. Neben Spielen und Sport stehen auch pastorale Aktivitäten im Mittelpunkt der Ferienfreizeiten. Die Erfahrungen, die die Kinder und Jugendlichen in der Gemeinschaft erleben, können helfen, sich stärker in ihrer Heimat zu verwurzeln. Ein Pfadfinderleiter sagt: „Wenn wir die Mentalität der Generation nicht ändern, werden wir mit Sicherheit eine Generation ohne Ideale und Träume haben. Das wird dazu führen, dass sie in Zukunft das Land verlassen werden.“

UKRAINE / DONETSK-UCR 24/00291
Rehabilitation summer camp for children from internal refugee families 2024
Katechese in einem Sommercamp in der Ukraine.

Camps für 75 000 Teilnehmer in Syrien

Im Nachbarland Libanon ermöglicht KIRCHE IN NOT rund 60 000 Teilnehmern den Besuch eines Sommercamps. Aufgrund der Wirtschaftskrise im Land können sich viele Familien sonst kaum noch Aktivitäten leisten. Auch Tagescamps für libanesische Waisenkinder und jugendliche Flüchtlinge aus Syrien und Irak können durch die Unterstützung des Hilfswerks stattfinden.

Seit vielen Jahren fördert KIRCHE IN NOT in Armenien die Sommerlager, die von den Schwestern der Unbefleckten Empfängnis geleitet werden. Das Camp sei für die Kinder „das am meisten erwartete Ereignis des Jahres“, betont die Oberin des Ordens, Schwester Arousiag Sajonian. In diesem Jahr nehmen über 800 junge Menschen daran teil, darunter auch Waisen und Kinder aus Familien, die seit der Besetzung von Bergkarabach durch Aserbaidschan im September 2023 gewaltsam vertrieben wurden und in das armenische Kernland geflohen sind.

Ferienspaß für Waisen- und Flüchtlingskinder in Libanon.

Förderung von Solidarität

„Wir hoffen, die Traumata der jungen Menschen zu lindern und ihre Tage in einer sicheren Umgebung zu verschönern“, so Schwester Arousiag. „Wir glauben fest daran, dass wir die Welt durch Bildung und Förderung von Solidarität und Enthusiasmus zu einem besseren Ort zum Leben machen können.“

Bitte unterstützen Sie die Ferienfreizeiten für Kinder und Jugendliche mit Ihrer Spende – online … hier oder auf folgendes Konto:

 

Empfänger: KIRCHE IN NOT
IBAN: AT71 2011 1827 6701 0600
Verwendungszweck: Sommercamps

Der Kommunikationsexperte leitet das österreichische Büro des internationalen katholischen Hilfswerks Kirche in Not.

Nach 39 Jahren übergibt Herbert Rechberger (65) mit 1. Juli 2024 die Geschäftsführung von „Kirche in Not – Österreich“ an Tobias Pechmann (41). Pechmann hat über zehn Jahre in Deutschland und Österreich in der PR gearbeitet, in Wien u. a. bei Rosam Grünberger und zuletzt bei Ketchum.

„Wir werden wachsen“

Der christliche Glaube erlebt in vielen Ländern einen regelrechten Boom, doch die Kirche ist dort häufig mittellos. Hier hilft ‚Kirche in Not schnell und konkret und die Großzügigkeit der Österreicher, diese Arbeit mitzutragen, im Gebet und durch Spenden, ist unglaublich“, so Tobias Pechmann. „Mein besonderer Dank gilt meinem Vorgänger Herbert Rechberger, der die Arbeit von ‚Kirche in Not‘ in Österreich die vergangenen Jahrzehnte aufgebaut, geleitet und die Weichen für die Zukunft gestellt hat. Das Potenzial, die Arbeit von ‚Kirche in Not‘ in Österreich weiter bekannt zu machen, ist groß. Wir werden wachsen, daran arbeite ich gemeinsam mit unserem Team.“

Tobias Pechmann, neuer Nationaldirektor von KIRCHE IN NOT – Österreich

Konkrete Hilfe, schnell und unbürokratisch: Damit der Glaube lebt

Das internationale katholische Hilfswerk Kirche in Not (international: Aid to the Church in Need, ACN) hat Büros in 23 Ländern und konnte 2023 dank eines Spendenvolumens in Höhe von EUR 143,7 Mio. weltweit 5573 Projekte in 138 Ländern unterstützen. Spender aus Österreich haben dazu EUR 3,1 Mio. beigetragen.

Christenverfolgung nimmt weltweit leider zu. Auch deshalb ist die Arbeit von ‚Kirche in Not‘ so wichtig: Wir machen uns für Christen dort stark, wo immer sie verfolgt oder unterdrückt werden oder unter materieller Not leiden. Damit diese Arbeit weiter bekannt wird und die Hilfe wachsen kann freue ich mich, dass wir mit Tobias Pechmann einen hervorragenden Geschäftsführer gefunden haben“, so Michael Spallart, Präsident von KIRCHE IN NOT – Österreich

„Niemand glaubt an die Gefängnispastoral. Die Menschen denken, darum müsse man sich nicht kümmern. Aber die Bibel sagt mir, dass die Barmherzigkeit Gottes auch für die verstocktesten Sünder da ist.“ Maria Christina Santacruz spricht das wie ein trotziges Bekenntnis aus. Sie koordiniert die Seelsorge in Gefängnissen auf dem Gebiet der Erzdiözese Guayaquil im Westen von Ecuador.

Es gibt eine ganze Menge zu tun: Fünf Gefängnisse sind zu betreuen, darin sind über 12 000 Menschen inhaftiert – Tendenz steigend. Denn Ecuador, das einst als eines der sichersten Länder Lateinamerikas galt, versinkt in Bandenkrieg und Chaos. Die Mordrate stieg staatlichen Angaben zufolge im vergangenen Jahr um fast 70 Prozent.

Bereits zum zweiten Mal hat der seit November 2023 amtierende Präsident Daniel Noboa den Ausnahmezustand ausgerufen. Das Militär liefert sich Gefechte mit dem Organisierten Verbrechen. Doch das hat auch zahlreiche Schlüsselstellen in den Behörden infiltriert. Die Lage ist unübersichtlich, die Gefängnisse dementsprechend überfüllt. Teilweise brachen auch dort Revolten aus, die erst nach Wochen unter Kontrolle gebracht werden konnten.

„Die Herausforderung für uns besteht darin, die am wenigsten Geliebten, die Unbedeutenden und die Verachteten zu lieben und sich für sie einzusetzen“, betont Maria Christina Santacruz. Viele der Inhaftierten sind zwischen 15 und 27 Jahren alt. Manche werden in den Gefängnissen für eine weitere kriminelle Karriere rekrutiert. Sie brauchen Umkehr und neue Perspektiven.

Gottesdienst mit Gefangenen.

Die Verachteten lieben

Dafür setzt sich ein Team von gut 100 Personen ein, die in der Gefängnisseelsorge tätig sind. KIRCHE IN NOT unterstützt ihre Ausbildung und fachliche Begleitung. Außerdem fördert das Hilfswerk den Bau und den Unterhalt von Gefängniskapellen.

Eine der ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen ist Aleida Mejia. Ob sie denn keine Angst habe, mit Schwerkriminellen zu arbeiten? Doch, bekennt sie, und ihrer Familie falle es jedes Mal schwer, sie in den Dienst gehen zu lassen. Aber dennoch ist sie überzeugt: „Genau hier will Jesus uns haben. Er ruft uns auf, alle seine Kinder zu lieben.“

Mejia und ihre Kollegen besuchen die Gefangenen, sie feiern regelmäßige Gottesdienste, sie halten Kontakt zu den Angehörigen. Essenziell sind auch Kurse, die auf ein Leben nach dem Gefängnis vorbereiten und über Perspektiven jenseits der Kriminalität informieren. Sie sind gut besucht, Erfolge sind sichtbar, wie Mejia betont: „Viele haben nach dem Gefängnis Familien gegründet und gehen ehrlicher Arbeit nach. Wir haben hier auch tiefe Bekehrungen erlebt. Jesus befreit diese belasteten Seelen.“

Kommunionspendung bei einem Gefängnisgottesdienst.

Kurse für ein Leben nach dem Gefängnis

Der Bedarf nach Gefängnisseelsorge ist enorm, deshalb sucht das Team händeringend neue Mitarbeiter. „Diese Mission ist so wichtig. Wir tragen das Wort Gottes weiter und verkünden, dass es einen Gott gibt, der uns liebt und uns befreit“, erklärt Aleida Mejia. Dennoch sei die Lage äußerst angespannt. Bei den Besuchen in den Gefängnissen erlebe sie viel Skepsis bis hin zu offener Ablehnung von Seiten des Personals.

Auch außerhalb der Gefängnismauern erachteten viele Menschen diese Tätigkeit als nutzlos. „Aber es lohnt sich; ich erlebe es täglich“, betont Maria Christina Santacruz. Sie sei dankbar, dass Gott sie zur Seelsorge an den Gefangenen berufen habe; ihr tägliches Gebet laute: „Hier bin ich, Herr, um deinen Willen zu tun und die Gefangenen zu trösten und in die Freiheit zu führen, wie du mich befreit hast.“

Schulung für Inhaftierte.
Bitte unterstützen Sie Sie die Gefängnisseelsorge in Ecuador mit Ihrer Spende – online … hier oder auf folgendes Konto:

 

Empfänger: KIRCHE IN NOT
IBAN: AT71 2011 1827 6701 0600
Verwendungszweck: Ecuador

KIRCHE IN NOT (ACN) hat im Jahr 2023 Spenden in Höhe von 143,7 Millionen Euro gesammelt. Im Vorjahr waren es rund 146 Millionen Euro. Die Spenden stammen ausschließlich von rund 360 000 privaten Wohltätern weltweit.

„Dass so viele Österreicherinnen und Österreicher gerne mit den Menschen teilen, die wenig haben und in Not sind, ist ein Zeichen der Hoffnung“, erklärt Herbert Rechberger, Geschäftsführer von KIRCHE IN NOT – Österreich. „Wir sind dankbar, dass wir trotz allgemeiner Preissteigerung unser Spendenniveau weitgehend halten konnten. Denn durch unsere Projekte können wir konkret, schnell und unbürokratisch die Kirche vor allem in Kriegs- und Krisenländern unterstützen.“

Ordensleute aus der Ukraine danken für die Hilfe durch KIRCHE IN NOT. Im vergangenen Jahr hat unser Hilfswerk in der Ukraine Projekte mit 7,5 Millionen Euro gefördert.

5573 Projekte in 138 Ländern

Dank der Spendeneinnahmen konnte KIRCHE IN NOT 5573 Projekte in 138 Ländern unterstützen. An der Spitze lag wie im Vorjahr die Ukraine; es flossen rund 7,5 Millionen Euro dorthin.

Schaut man auf die Weltregionen, so steht Afrika wiederholt an erster Stelle der Hilfen von „Kirche in Not“. Dorthin gingen fast ein Drittel der Projektausgaben. Auf dem Kontinent lebt fast jeder fünfte Katholik, jeder achte Priester, jede siebte Ordensfrau und ein Drittel der Priesterseminaristen weltweit. Schwerpunktländer in Afrika waren die Demokratische Republik Kongo, Nigeria und Burkina Faso. Über 19 Prozent der Hilfen gingen in den Nahen Osten, mehr als 17 Prozent nach Asien und Ozeanien sowie über 15 Prozent nach Lateinamerika.

Im August 2023 hat eine Menschenmasse Kirchen und Wohnungen von Christen in Jaranwala (Pakistan) zerstört. KIRCHE IN NOT ermöglichte Hilfe für betroffene Familien, die alles verloren hatten. Es konnten ihnen zum Beispiel Kleidung und Bettwäsche überreicht werden. Für über 200 Kinder gab es Materialien für die Schule.

11 Prozent der Spenden flossen in Nothilfen

Größter Posten der Hilfsprojekte waren die Bauhilfen, vor allem der Wiederaufbau und die Renovierung von Kirchen, Klöstern und Gemeindezentren. Es folgen Transportprojekte, also der Kauf von Autos, Motor- und Fahrrädern, Bussen und Booten, damit kirchliche Mitarbeiter auf oft schwer zugänglichen Straßen zu den ihnen anvertrauten Menschen gelangen können. 11 Prozent der Spendengelder flossen in Nothilfen. Diese gingen in so viele Länder wie nie zuvor, zum Beispiel in das Heilige Land. Dort leidet auch die christliche Minderheit unter den Auswirkungen von Terror und Krieg.

Statistisch gesehen erhielt 2023 jeder zehnte Priesterseminarist weltweit Unterstützung von KIRCHE IN NOT, und ebenfalls jeder zehnte Priester wurde durch Messstipendien unterstützt. Insgesamt konnten fast zwei Millionen Messstipendien weitergegeben werden.

KIRCHE IN NOT nimmt an der Langen Nacht der Kirchen teil. In der Krypta der Schottenkirche dreht sich alles um unsere Kinderbibel, die mittlerweile zu einem „Weltbestseller“ geworden ist. Wir präsentieren dazu die Ausstellung „Unsere Kinderbibel erobert die Welt“. Es gibt ein Gewinnspiel und alle Produkte rund um unsere Kinderbibel zu sehen. Die Lange Nacht der Kirchen findet am Freitag, den 7.6.2024 von 18 – 23 Uhr statt.

Unsere Kinderbibel “Gott spricht zu seinen Kindern” ist ein heimlicher Weltbestseller. Seit 45 Jahren hilft sie bei der Verbreitung des Glaubens. Über 51 Millionen Exemplare in mehr als 190 Sprachen wurden seither weltweit verteilt. In vielen Sprachen ist die Kinderbibel sogar das einzige veröffentlichte Buch. Damit leistet die Kinderbibel einen elementaren Beitrag zur Alphabetisierung und Erhaltung von seltenen Sprachen. Diese Kinderbibel ist zu einem wahrhaftigen Begleiter von Millionen von Kindern geworden und ist Ausdruck einer beispiellosen Solidarität mit den notleidenden Christen weltweit.

Mehr über die Erfolgsgeschichte unserer Kinderbibel erfahren Sie im Rahmen der Langen Nacht der Kirchen in der Krypta der Schottenkirche auf der Freyung. Besuchen Sie uns und entdecken Sie unsere Kinderbibel.

Kinder im Südsudan mit unserer Kinderbibel.

Die Kinderbibel des weltweiten katholischen Hilfswerks KIRCHE IN NOT (ACN) feiert Jubiläum: 1979, also vor 45 Jahren, wurde sie unter dem Titel „Gott spricht zu seinen Kindern“ auf der Vollversammlung der lateinamerikanischen Bischofskonferenz in Puebla erstmals vorgestellt. Anlass war das damals begangene „Internationale Jahr des Kindes“. Seither wurde die Kinderbibel in 194 Sprachen übersetzt und mehr als 51 Millionen Mal verteilt. Damit ist sie eines der längsten und erfolgreichsten Projekte von KIRCHE IN NOT. Die Kinderbibel enthält eine Auswahl biblischer Texte in vereinfachter Sprache; sie ist zudem illustriert.

Der Text ist von Assyrisch bis Zulu erhältlich, weitere Übertragungen sind in Vorbereitung. In einigen Fällen ist die Kinderbibel das einzige Schriftstück in einer regionalen Sprache. So zum Beispiel beim Hirtenvolk der Turkana im Norden von Kenia. Lilian Omaria von der Missionsgesellschaft des Apostels Paulus berichtet: „Viele Kinder sprechen und verstehen nur Turkana. Viele können nicht lesen. Weil die Bibel bebildert ist, können die Kinder das Buch ansehen, den Texten zuhören und sie verstehen. Die Kinderbibel hat uns sehr dabei geholfen, in dieser Region den christlichen Glauben zu vermitteln.“

Die Kinderbibel „Gott spricht zu unseren Kindern“ von KIRCHE IN NOT.

Wort Gottes in der Heimatsprache

In Südamerika und Afrika beherrschen bisweilen nicht alle Bewohner eines Landes die Amtssprache; viele Indigene leben relativ abgeschieden. Die Kinderbibel in ihrer eigenen Sprache kann ihnen vermitteln, dass das Christentum in ihrer Kultur beheimatet ist. So stellt der italienische Missionar Henrique Uggé, der mit dem indigenen Volk der Sateré-Mawé im brasilianischen Amazonasgebiet lebt, fest: „Wir alle hören das Wort Gottes gern in unserer eigenen Sprache, in unserem Lebenskontext.“ Die Kinderbibel sei auch ein bedeutendes kulturelles Werkzeug: „Manche Ausdrücke oder ganze Idiome drohen auszusterben. Durch die Übersetzung der Kinderbibel bleiben sie auch für kommende Generationen erhalten.“

Ein Katechet aus dem Südsudan stellt fest: „Mit der Kinderbibel sieht man, wie die Kinder mit Ehrfurcht vor dem Wort Gottes aufwachsen. Auf dieser Grundlage entwickeln sie andere positive Fähigkeiten für ihr Leben.“

Kinder in Südsudan mit der Kinderbibel von KIRCHE IN NOT.

„Durch die Kinderbibel hat meine Liebe zu Gott begonnen“

Ein Lebensbegleiter ist die Kinderbibel von KIRCHE IN NOT auch für den kubanischen Geistlichen Rolando Montes de Oca: „Ich erinnere mich noch, wo unser Pfarrer mir die Kinderbibel schenkte. Durch diese Bibel lernte ich Gott kennen.“ Langsam erwuchs daraus seine Berufung zum priesterlichen Dienst. Als er ins Priesterseminar ging, nahm er die Kinderbibel selbstverständlich mit, berichtet der Geistliche: „Natürlich habe ich später andere Bibelausgaben verwendet, aber die Kinderbibel ist mir nach wie vor am liebsten, denn durch sie hat meine Liebe zu Gott begonnen.“

Neben der Kinderbibel hat KIRCHE IN NOT im Laufe der Jahre auch weitere Produkte herausgegeben, die Kinder an das Wort Gottes heranführen möchten: zum Beispiel die Reihe „Bibelgeschichten im Quadrat“ für Vorschulkinder, ein Malbuch, ein Quartett, ein Stickeralbum, ein Kinderbibel-Quiz und anderes mehr. Die gesamte Palette zur Kinderbibel ist im Webshop von KIRCHE IN NOT zu finden … zu den Kinderbibel-Produkten im Webshop.

Unsere Wanderausstellung „Unsere Kinderbibel erobert die Welt“, kann kostenlos bei uns für Pfarren, Schulen, usw. angefordert werden.

Wanderausstellung kostenlos anfordern

Die Wanderausstellung „Unsere Kinderbibel erobert die Welt“ informiert ausführlich über dieses einzigartige Projekt und kann für Pfarren, Schulen, usw. kostenlos bei uns angefragt werden. Im Rahmen der Langen Nacht der Kirche ist diese Ausstellung, diesen Freitag, dem 7.6., in der Krypta der Schottenkirche auf der Freyung 6, 1010 Wien zu sehen. Kommen Sie vorbei und erhalten Sie einen Einblick in die Welt unserer Kinderbibel!

Werden Sie Pate für die Kinderbibel und helfen Sie uns, das Wort Gottes zu den Kindern und Familien zu tragen! Mehr über eine Kinderbibel-Patenschaft erfahren Sie … hier.

Auf der südphilippinischen Insel Mindanao finanziert KIRCHE IN NOT einen neuen Ausbildungskurs für Katecheten. Im Juni wird am „Emmaus College of Theology“ in Zamboanga ein neuer Lehrgang beginnen, an dem laut lokaler Mitteilung „dutzende angehende Katecheten“ teilnehmen werden.

Veranstalter ist die katholische Silsilah-Bewegung. „Silsilah“ ist Arabisch und bedeutet „Kette“ oder „Verbindung“. Ziel ist es, den Dialog zwischen Christen und Muslimen und das friedliche Zusammenleben zu fördern, betont der Gründer der Bewegung, Pater Sebastiano D’Ambra: „Die Ausbildung soll dazu beitragen, dass die Katecheten den christlichen Glauben in ihren Gemeinden besser bewahren und verbreiten können. Außerdem sollen sie für den Dialog mit der muslimischen Bevölkerung gerüstet sein.“

Auf Mindanao gehören rund 20 Prozent der Einwohner dem Islam an, das ist der größte muslimische Bevölkerungsanteil auf den Philippinen. Immer wieder kommt es in der Region zu islamistischen Anschlägen, so zum Beispiel im Dezember 2023.

Pater Sebastiano D’Ambra, Missionar auf den Philippinen und Projektpartner von KIRCHE IN NOT.

Immer wieder kommt es zu islamistischen Anschlägen

Damals explodierte beim Gottesdienst in einer Turnhalle in Marawi eine Bombe und riss vier Menschen in den Tod. 2017 hatten IS-nahe Milizen die Stadt fünf Monate lang belagert. Dabei sollen lokalen Angaben zufolge über 1000 Menschen umgekommen und über eine Million vertrieben worden sein.

Pater Sebastiano D’Ambra ist ein langjähriger Projektpartner von KIRCHE IN NOT. Er habe erkannt, dass neben der interreligiösen Verständigung auch der eigene Glaube Stärkung bedürfe, betonte der italienische Missionar. Deshalb habe er den Katecheten-Kurs ins Leben gerufen: „Heute gibt es in der Kirche viel Verwirrung und Entmutigung. Viele Menschen auf Mindanao konvertieren zum Islam, schließen sich Sekten an oder geben ihren Glauben ganz auf. Wir wollen den neuen Katecheten helfen, als Religionslehrer oder Gruppenleiter zu arbeiten und die Menschen zu begleiten.“

Heilige Messe in einer Kirche auf der Insel Mindanao.

Interreligiöse Verständigung und Stärkung im Glauben

Teilnehmer werden über die Bischöfe und Gemeindepfarrer ausgewählt. Ziel ist es, dass die Katecheten den Kurs dann an ihren Wohnorten wiederholen; das gesamte Material wird kostenlos zur Verfügung gestellt, auch dank eines Zuschusses von KIRCHE IN NOT. Unser Hilfswerk ist seit 20 Jahren Partner der Silsilah-Bewegung.

Unterstützen Sie die Arbeit der Kirche auf den Philippinen mit Ihrer Spende  – online … hier oder auf folgendes Konto:

 

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Verwendungszweck: Philippinen

Am 3. Mai ist „Internationaler Tag der Sonne“. Er wurde von den Vereinten Nationen initiiert, um auf das Potenzial der Sonnenenergie hinzuweisen. In vielen Ländern ist Sonnenergie mehr als eine alternative Energieform. Ohne Sonne wäre Strom dort unbezahlbar und der Betrieb von Computern, Waschmaschinen oder medizinischen Geräten nicht aufrechtzuerhalten. Zum Beispiel in Syrien und im Libanon.

Dort finanziert KIRCHE IN NOT Solaranlagen auf den Dächern von kirchlichen Schulen, Klöstern oder Pfarrzentren. In den vergangenen Jahren wurden dazu knapp zwei Millionen Euro bereitgestellt. 37 Pfarren, 24 Klöster, 22 Schulen, sieben Priesterseminare und weitere Einrichtungen konnten dadurch Solaranlagen auf ihren Dächern installieren.

Solaranlage auf dem Dach eines Pfarrzentrums in Baalbek/Libanon. © KIRCHE IN NOT

Strom ist unerschwinglich und nur wenige Stunden verfügbar

Strom ist, wie viele andere Dinge des täglichen Bedarfs, in diesen Ländern unerschwinglich geworden; in Syrien stiegen die Preise zuletzt um 500 Prozent. Im Libanon kommt der Strom in vielen Haushalten nur etwa vier Stunden am Tag aus der Steckdose. Mehr gibt das öffentliche Versorgungsnetz nicht her. Viele Haushalte müssen deshalb auf brennstoffbetriebene Generatoren zurückgreifen. Aber auch Benzin oder Diesel sind sehr teuer, abgesehen von der schlechten Umweltbilanz. In Syrien ist die Situation noch schlimmer: Dort gibt es maximal drei Stunden Strom am Tag, manchmal auch gar nicht. Stromgeneratoren sind dort kaum noch zu bekommen, oder werden von zwielichtigen Unternehmen angeboten.

All das hat auch Auswirkungen auf die kirchliche Arbeit in diesen Ländern: Pfarreien, die Suppenküchen betreiben, können die dazu notwendigen Lebensmittel nicht mehr kühlen. Einkehrtage oder Veranstaltungen sind wegen der hohen Strompreise in den Herbst- und Wintermonaten kaum mehr durchführbar. Und kirchliche Waisenhäuser, Pflegeheime, Kliniken, Kindergärten oder Schulen können ohne Strom nur eingeschränkt arbeiten.

Einbau von Solarpanelen am Sitz des Lateinischen Apostolischen Vikariats in Aleppo/Syrien. © KIRCHE IN NOT

Kostenersparnis ermöglicht mehr Gemeindeaktivitäten

Deshalb haben sich zahlreiche Einrichtungen hilfesuchend an KIRCHE IN NOT gewandt. Sie wollen selbst Strom produzieren, um damit unabhängig zu werden und ihren Betrieb aufrechterhalten zu können. Eine dieser Einrichtungen ist die Pfarrei St. Tekla in Qartaboun, einem Stadtteil von Byblos, rund 40 Kilometer nördlich von Beirut. Bislang musste die Pfarrei täglich umgerechnet 60 Dollar allein für Stromkosten bezahlen. Jetzt liegen diese Kosten nur noch bei drei Dollar – dank der Sonnenkollektoren auf dem Dach. Das bedeute mehr Geld für die pastoralen und karitativen Aktivitäten der Gemeinde, berichtet Pfarrer Christian Gerges gegenüber KIRCHE IN NOT.

Eine lebenswichtige Erleichterung stellen die Solaranlagen auch für Klostergemeinschaften dar, die täglich zahlreiche Mahlzeiten für Menschen mit Behinderung, pflegebedürftige und ältere Personen zubereiten. So berichtet Schwester Yaout von der Kongregation der Heiligen Familie aus Qartaboun, die sich um Menschen mit Behinderung kümmern: „Wir haben nicht nur Stromkosten gespart, wir können auch unsere Lebensmittel besser kühlen.“ Das spare Zeit, weil nicht ständig frische Lebensmittel gekauft werden müssten und sichere auch die Qualität der Speisen.

Unterricht mit digitalen Hilfsmitteln an einer kirchlichen Schule im Libanon © KIRCHE IN NOT

Digitaler Unterricht wird möglich

Positive Auswirkungen vermeldet auch die von der Ordensgemeinschaft der Antonianer betriebene Schule in Zgharta, das in der Nähe der Hafenstadt Tripolis liegt. Ein Lehrer berichtet: „Die Sonnenkollektoren haben viel verändert, insbesondere in Bezug auf den Unterricht. Wir haben jetzt Strom, um zum Beispiel digitale Tafeln und andere Hilfsmittel zu verwenden und können so unter besseren Bedingungen unterrichten. Danke an KIRCHE IN NOT und alle, die das möglich gemacht haben.“ Das Hilfswerk wird sein Programm zur Förderung von Solaranlagen in kirchlichen Einrichtungen in Syrien, im Libanon und anderen Ländern fortsetzen – im Nahen und Fernen Osten, aber auch in Afrika.

Bitte unterstützen Sie den Ausbau von Solaranlagen auf kirchlichen Gebäuden und Einrichtungen im Nahen Osten mit Ihrer Spende – online … hier oder auf folgendes Konto:

 

Empfänger: KIRCHE IN NOT
IBAN: AT71 2011 1827 6701 0600
Verwendungszweck: Naher Osten

Zahlreich sind die Zeugnisse von Seminaristen, die vom Krieg geprägt, aber vom Glauben getragen sind. Sie bleiben an der Seite der zahlreichen leidenden und kranken Menschen. Da die Seminaristen selber unter diesem Krieg leiden, fühlen sie sich anderen Menschen, die Leid zu ertragen haben, nahe.

Vitalij, ein 28-jähriger griechisch-katholischer Seminarist in Kiew beispielsweise, hat seinen Vater, der sich freiwillig der Armee angeschlossen hatte, am 8. Dezember 2022 verloren. Er war 52 Jahre alt. Als Vitalij von ihm spricht, werden seine hellblauen Augen feucht.

Dennoch erklärt der junge Seminarist, dass sie „Glück gehabt“ hätten, ihn bestatten zu können. Viele Menschen fänden nicht einmal mehr die Leiche ihres Vaters, ihres Ehemannes oder ihres Kindes. Vitalij hat auch einen guten Freund verloren.

Drei Seminaristen aus Kiew (von links): Mark, Ruslan und Vitalij. Der 28-jährige Vitalij hat seinen Vater im Krieg verloren. Er wurde nur 52 Jahre alt.

Helfen Sie den notleidenden Menschen in der Ukraine
mit Ihrer Spende!

„Mein Schmerz ist immer noch sehr groß“

„Ich versuche denjenigen zu helfen, die ebenfalls einen ihnen nahestehenden Menschen verloren haben. Zweifelsohne kann ich sie besser verstehen. Doch mein Schmerz ist immer noch sehr groß.“ Ein Jahr später ist die seelische Wunde bei Weitem noch nicht geheilt. Sein Glaube hilft ihm jedoch, trotz der Prüfung Frieden zu finden und leidenden Menschen zur Seite zu stehen.

Roberto, ein 23-jähriger Seminarist aus Lemberg, war im Sommer Betreuer bei Jugendfreizeiten in der Ostukraine. Einige der Jugendlichen, um die er sich gekümmert hatte, wurden getötet. Wie alle Ukrainer hat der Krieg auch Roberto zutiefst gezeichnet. Er erklärt, dass viele Menschen zu ihm kommen, um ihm Fragen zu stellen, da er als Seminarist eine Soutane trägt: „Viele fragen mich: ‚Wie kann Gott zulassen, dass das geschieht?‘ Es ist für mich sehr schwer, darauf zu antworten. Doch ich schöpfe meine Kraft aus der eucharistischen Anbetung.“

Roberto (links) und Ihor studieren am Priesterseminar in Lemberg (Ukraine).

Kraft schöpfen aus der eucharistischen Anbetung

Er bezeugt auch, wie sich der Krieg auf seine Berufung ausgewirkt hat. „Mein Oberer bat mich eines Tages, mich um die Flüchtlinge zu kümmern, mit ihnen zu sprechen. Als ich ihnen Katechismusunterricht erteilte, wurde mir der Sinn meiner Berufung klar: Zwei von ihnen haben ihre Erstkommunion empfangen, einer hat zum ersten Mal seit zehn Jahren wieder gebeichtet, andere haben sich firmen lassen, ein Paar hat geheiratet!“ Trotz des Leids des Krieges ist Gott am Werk.

KIRCHE IN NOT hat sich am Bau aller zehn Priesterseminare in der Ukraine beteiligt – drei römisch-katholische und sieben griechisch-katholische Seminare – und fördert aktuell sämtliche Seminaristen mit einem Stipendium. In Kiew dankt Ruslan Michalkiw, Rektor des griechisch-katholischen Seminars von Worsel, KIRCHE IN NOT für die Hilfe, nachdem russische Milizen das Priesterseminar im Frühjahr 2022 einen Monat lang besetzt hatten.

Seminaristen aus Ternopil verteilen Hilfspakete.

Priesterseminar war von russischen Milizen besetzt

„Die Fenster waren kaputt, alles war ein Chaos. Doch dank Ihrer Hilfe ist das Seminar nun noch viel schöner als zuvor! Ganz herzlichen Dank dafür!“ Der Rektor, der sich von der Hoffnung leiten ließ, legte nach der Rückkehr nach Worsel großen Wert darauf, dass die Seminaristen ihre Ausbildung rasch aufnehmen konnten.

Daher auch der Wunsch, das Seminar so schnell wie möglich wieder aufzubauen. Wenn er nun seine Seminaristen bei der Arbeit sieht, gesteht der Rektor: „Die Gnade des Herrn ist größer als das Grauen des Krieges.“

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… Ukraine Nothilfe

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Die Telefonleitungen sind gekappt; Anrufe über Online-Dienst sind immer wieder unterbrochen: „Ziemlich…“, „Kirche…“, „…gut…“, nur ein paar Wortfetzen sind zu verstehen, wenn Mitarbeiter des weltweiten katholischen Hilfswerks KIRCHE IN NOT (ACN) Schwester Nabila in Gaza-Stadt erreichen möchten. Sie hält sich seit Beginn des Krieges gegen die Hamas in der katholischen Pfarrkirche „Heilige Familie“ in Gaza-Stadt und kümmert sich um die eingeschlossenen Menschen.

Nach Informationen von KIRCHE IN NOT befinden sich noch über 500 katholische und orthodoxe Christen in den Gemeinderäumen. Unter ihnen sind etwa 120 Kinder und Jugendliche. In den zurückliegenden Wochen tobten schwere Kämpfe im Viertel Al Zeyton, in dem sich die einzige katholische Gemeinde des Gaza-Streifens befindet.

Christen beim Gebet in der Pfarrkirche „Heilige Familie“ in Gaza-Stadt.

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„Uns fehlt es an allem“

Ab und an schaffen es ein paar Textnachrichten von Schwester Nabila aus dem Kampfgebiet: „Uns geht es gut.“ Auf Nachfrage, was „gut“ bedeutet, erklärt die Ordensfrau, dass sie und ihre Mitbewohner noch am Leben sind. Doch die Situation ist bedrückend: „Wir haben nicht genug, es fehlt uns an allem.“

Aktuell erlebt die christliche Gemeinde im Gaza-Streifen die wohl schlimmste Zeit seit Beginn der Kämpfe. Ein anderer Projektpartner von KIRCHE IN NOT, zu dem die Telefonverbindung stabil ist und der anonym bleiben möchte, sagt: „Unsere Leute leiden, jede Minute. Jedes Mal, wenn über einen Waffenstillstand gesprochen wird, nimmt die Intensität der Militäroperationen zu.“

Schwester Nabila vor der zerstörten Schule der Schwestern in Gaza Stadt.

Versorgung über das Lateinische Patriarchat von Jerusalem

Die Lebensmittelversorgung sei sehr eingeschränkt, erklärt der Ansprechpartner. Es sei schwer, irgendwo Lebensmittel für so viele Menschen aufzutreiben. Doch es gebe auch immer wieder kleinere Erfolge: „Die christliche Gemeinde ergreift jede Gelegenheit, um Trinkwasser und Lebensmittel zu sichern.“ Oft seien die Menschen stundenlang unterwegs, um etwas Essbares zu finden.

Mithilfe von KIRCHE IN NOT und anderen Organisationen ist das Lateinische Patriarchat von Jerusalem, die Vertretung der Katholiken im Heiligen Land, in der Lage, zwei Mahlzeiten pro Woche und jeden zweiten Tag Brot für die Menschen auf dem Pfarreigelände zur Verfügung zu stellen.

Größte Herausforderung bleibt die Trinkwasserversorgung. „Wir haben schmutziges Wasser für die Sanitäranlagen, aber das Trinkwasser kann nur unzureichend aufbereitet werden“, erklärt der Projektpartner. Krankheiten breiten sich aus. „Viele Kinder leiden unter Durchfall. Einige ältere Menschen sind schwer erkrankt und müssten eigentlich ins Krankenhaus. Das ist jedoch aktuell nicht möglich.“

Helferinnen verpacken Brot für die Menschen in der katholischen Pfarre in Gaza-Stadt.

„Dem gekreuzigten Jesus näher denn je“

Der gelebte Glaube sei jedoch eine Stütze für die Menschen, erklärt der Ansprechpartner. In der Pfarrei findet täglich die Heilige Messe statt, es wird der Rosenkranz gebetet. Auch gebe es Aktivitäten für Kinder und erste Versuche, traumatisierten Menschen seelsorgerisch beizustehen.

Die Priester und Ordensschwestern wie Schwester Nabila seien erschöpft, führt der Ansprechpartner aus. „Es wird ein außergewöhnliches Osterfest. Aber wir sind dem gekreuzigten Jesus jetzt näher denn je.“

KIRCHE IN NOT unterstützt in Kooperation mit dem Lateinischen Patriarchat von Jerusalem neben der katholischen Gemeinde im Gaza-Streifen auch Christen im Westjordanland und Ostjerusalem. Bitte unterstützen Sie die Nothilfe der Kirche im Heiligen Land mit Ihrer Spende – online … hier oder auf folgendes Konto:

 

Empfänger: KIRCHE IN NOT
IBAN: AT71 2011 1827 6701 0600
Verwendungszweck: Heiliges Land

Die Türkei ist das „vergessene Heilige Land“, glaubt Martin Kmetec, Erzbischof von Izmir. „Die Kirche von Izmir ist die einzige der sieben Gemeinden der Offenbarung, die bis heute überlebt hat“, erklärt der in Slowenien geborene Franziskaner bei seinem Besuch am internationalen Hauptsitz des Hilfswerks KIRCHE IN NOT (ACN). Auch die antike Stadt Ephesus mit dem Haus der Jungfrau Maria und dem Grab des heiligen Johannes liegt auf dem Gebiet der Erzdiözese. Die Türkei ist das Land, in dem der heilige Paulus und der heilige Johannes erstmals das Evangelium verkündeten. Trotz dieses reichen Erbes gebe es nach Angaben des Erzbischofs „unter den etwa 85 Millionen Einwohnern der Türkei nur 150 000 Christen“.
Erzbischof Martin Kmetec von Izmir.

Das Land der Märtyrer

Nach 22 Jahren in der Türkei ist Erzbischof Kmetec fest davon überzeugt, dass die Kirche die Pflicht hat, weiterhin in diesem Land präsent zu sein. „Das sind wir Christus schuldig. Wir sind es der Geschichte schuldig. Und wir sind es den Märtyrern schuldig“, sagte der Erzbischof anlässlich seines Besuchs bei KIRCHE IN NOT. Die Stadt Izmir ist der Ort, an dem der heilige Polykarp Mitte des zweiten Jahrhunderts den Märtyrertod erlitt. Sie ist auch der Geburtsort des heiligen Irenäus, Polykarps Schüler und der spätere Bischof von Lyon.

Bei dieser besonderen Mission – die christliche Präsenz in diesem Land der Märtyrer zu erhalten – unterstützt „Kirche in Not“ die Erzdiözese Izmir. Beispielsweise fördert KIRCHE IN NOT die Renovierung der Kirche des heiligen Polykarp, die am 30. Oktober 2020 durch ein Erdbeben in der Ägäis, das Izmir verwüstete und bei dem über hundert Menschen ums Leben kamen, beschädigt wurde. Die Kirche des heiligen Polykarp ist Teil des 1625 von französischen Kapuzinern errichteten Klosters und das Herzstück der christlichen Gemeinde in Izmir. Desgleichen unterstützt das internationale Hilfswerk die Renovierung der Dominikanerkirche in Konak, einem Stadtteil von Izmir; sie wurde ebenfalls durch das Erdbeben im Jahr 2020 beschädigt.

Renovierung der Kirche des heiligen Polykarp, die am 30. Oktober 2020 durch ein Erdbeben in der Ägäis, das Izmir verwüstete und bei dem über hundert Menschen ums Leben kamen, beschädigt wurde.

Das Licht des Christentums am Leben erhalten

Obwohl sich die Erzdiözese Izmir in Westanatolien über ein Gebiet von rund 100 000 Quadratkilometern erstreckt, sind dort nur 5000 Katholiken beheimatet. Lange machten Levantiner den Großteil der katholischen Gläubigen aus, erklärt Erzbischof Kmetec, der das Erzbistum seit drei Jahren leitet. Diese sind die Nachkommen italienischer, französischer und anderer europäischer Einwanderer, die sich zu Zeiten des Osmanischen Reiches in der Region niedergelassen haben; ihre Zahl geht vor allem aufgrund von Auswanderung kontinuierlich zurück. Dem Erzbischof zufolge wird dieser Rückgang der levantinischen Katholiken in der Erzdiözese seit einigen Jahren jedoch durch die Einwanderung von Katholiken aus Afrika und Asien in die Türkei ausgeglichen.

Angesichts der geringen Anzahl von Katholiken in seiner Erzdiözese sei es eines seiner wichtigsten Anliegen, „das Licht des Christentums lebendig zu halten“. Bei einer so niedrigen Zahl an Gläubigen verfügt die Erzdiözese jedoch nicht über ausreichende Mittel, um all ihre Kirchen und Gebäude selbst zu unterhalten. Daher ist die Unterstützung durch KIRCHE IN NOT überaus wichtig für das Überleben der christlichen Gemeinschaft in der Region und für den Erhalt der christlichen Präsenz in der Türkei – einem für die Geschichte der frühen Kirche so wichtigen Land, in dem die Anhänger Jesu zum ersten Mal Christen genannt wurden.

In den letzten fünf Jahren hat KIRCHE IN NOT in Zusammenarbeit mit der Erzdiözese Izmir zwölf Projekte in einem Umfang von insgesamt 485.000 Euro unterstützt. Zu diesen Projekten gehören die Renovierung von Kirchen, die durch Erdbeben beschädigt wurden, Nothilfe für christliche Flüchtlinge aus dem Nahen Osten und Afrika, das Bereitstellen von katechetischem Material und die Unterstützung der Ausbildung von Seminaristen.

Um der kleinen Minderheit an Christen in der Türkei weiterhin helfen zu können, bittet KIRCHE IN NOT um Spenden – online … hier oder auf folgendes Konto:

 

Empfänger: KIRCHE IN NOT
IBAN: AT71 2011 1827 6701 0600
Verwendungszweck: Türkei

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