In Zusammenarbeit mit dem Lateinischen Patriarchat von Jerusalem finanziert KIRCHE IN NOT ein neues Projekt für die Jugendseelsorge in Israel, den Palästinensischen Gebieten und in Jordanien. Inhalte sind unter anderem die theologische Ausbildung von Verantwortlichen in der Jugendarbeit sowie die Einrichtung von Seelsorgestellen, um junge Menschen zu begleiten.
„Die katholische Kirche im Heiligen Land schreibt zusammen mit KIRCHE IN NOT Geschichte. Statt lokal oder zeitlich begrenzt zu helfen, führen wir jetzt ein größeres Projekt durch, das alle unsere Gemeinden erfasst“, erklärte der Projektverantwortliche im Lateinischen Patriarchat von Jerusalem, George Akroush.
Im Heiligen Land sei im Lauf der Jahre vielerorts eine Kluft zwischen Jugendgruppen und Kirchenverantwortlichen entstanden. „Wir haben mehrere Pfadfinder-, Jugend- und Gebetsgruppen, aber sie sind von der Kirche mehr oder weniger abgekoppelt“, sagte Akroush.
Um dem abzuhelfen, sollen nun eigene Jugendseelsorger in den verschiedenen Ländern und Arbeitsbereichen des Lateinischen Patriarchats eingesetzt werden. Dies schließt auch die kleine hebräischsprachige Gemeinde mit rund 1200 Katholiken und das wachsende Vikariat für Migranten ein, das aktuell etwa 120 000 Gläubige umfasst.
Außerdem sollen Verantwortliche in der Jugendarbeit die Möglichkeit erhalten, sich theologisch weiterzubilden. Dazu wird das Priesterseminar seine Hörsäle auch für junge Leute öffnen, die keinen kirchlichen Beruf anstreben, erklärte Akroush: „Zum ersten Mal seit 170 Jahren werden Geistliche neben Pfadfinderleitern sitzen und Unterricht in Bibelkunde, Philosophie und christlichen Werten erhalten.“
Das Lateinische Patriarchat sehe es auch als große Aufgabe, den Extremismus zu bekämpfen, der aktuell besorgniserregend zunehme. Dazu sollen unter anderem die Lehrpläne in den rund 200 katholischen Schulen im Heiligen Land überarbeitet werden. „Die Mehrheit unserer Schüler sind Muslime, und das ist gut so. Andernfalls würden sie oft in den Fängen von Extremisten landen. Unsere Schulen haben die Aufgabe, die neue Generation zu mehr Akzeptanz zu erziehen und ihnen Werte wie Liebe und Toleranz zu vermitteln“, sagte Akroush.
Er wies darauf hin, dass im Heiligen Land weniger als ein Prozent der Bewohner Christen seien, diese aber für 40 Prozent der Bevölkerung soziale Dienste in Schulen, Krankenhäusern, Senioren- und Behinderteneinrichtungen anbieten. „Das wichtigste Instrument für den Wandel sind auch die christlichen Organisationen.“
Akroush erklärte, dass die Zahl der Christen im Heiligen Land aktuell zwar auf niedrigem Niveau ansteige – vor allem durch den Zustrom von Migranten und Asylbewerbern. Gleichzeitig wanderten aber viele einheimische Christen ab. Projekte wie das neue Jugendprogramm wollten dem entgegenwirken. „Wir versuchen, Hoffnung für unser Volk zu schaffen.“
Empfänger: KIRCHE IN NOT
IBAN: AT71 2011 1827 6701 0600
Verwendungszweck: Israel
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