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Vier Monate nach Ausbruch bürgerkriegsähnlicher Kämpfe im ostindischen Bundesstaat Manipur hielten die Ausschreitungen noch immer an, erklärte Erzbischof Dominic Lumon aus Imphal. Im Gespräch mit KIRCHE IN NOT bat er um er ein aktiveres Vorgehen der indischen Regierung: „Wir hoffen, dass die Zentralregierung eingreift. Wenn sie ,Stopp’ sagt, wird die Gewalt meiner Meinung nach aufhören. Wenn jedoch niemand eingreift, wird die Gewalt noch monatelang weitergehen.“

Auffällig sei das Schweigen von Premierminister Narendra Modi zu der Gewaltserie. Er habe die betroffene Region in den vergangenen Monaten nie besucht, bemängelte der Erzbischof: „Wir haben nicht viel von ihm gehört. Nur einmal hat er sich geäußert, als Videos auftauchten, in denen zwei Mädchen nackt zur Schau gestellt wurden. Aber zum Thema der Gewalt im Allgemeinen hat er nichts gesagt.“

Medienberichten zufolge sind bei den Unruhen bislang mindestens 185 Menschen ums Leben gekommen. Der Konflikt hatte sich zwischen der mehrheitlich hinduistischen Ethnie der Meitei und den Minderheitsstämmen der Kuki-Chin entzündet, die hauptsächlich Christen sind. Dass bei den Ausschreitungen auch Gotteshäuser angegriffen wurden, die von christlichen Meitei besucht werden, gilt Kirchenverantwortlichen als Indiz dafür, dass der Konflikt auch eine religiöse Dimension habe.

Dominic Lumon, Erzbischof von Imphal (Indien).

185 Tote, eine halbe Million Flüchtlinge

„Wir können erkennen, dass die Verantwortlichen auch aus Hass gegen das Christentum handeln, da Meitei-Kirchen zerstört worden sind, und Religionsvertreter, die keine Kuki sind, ebenfalls fliehen“, erklärte Lumon. Die Angreifer kämen meistens ungestraft davon. Das ließe den Schluss zu, dass sie möglicherweise Unterstützung und Schutz genießen, auch wenn er nicht wisse von wem, so der Erzbischof.

Lokalen Berichten zufolge sollen mittlerweile auch hunderte Kirchen und kirchliche Einrichtungen in dem Konflikt zerstört worden sein. Die Zahl der Binnenflüchtlinge wird mit über einer halben Million Menschen angegeben.

Die katholische Kirche tue in dieser Situation, was sie könne, erklärte Lumon. So habe seine Erzdiözese Imphal Soforthilfen für 2400 besonders betroffene Familien auf die Beine gestellt; KIRCHE IN NOT unterstützt die Hilfsaktionen und steht in ständigem Kontakt mit den Projektpartnern vor Ort.

Verbranntes Auto und Motorrad in der Pfarrei St. Paul in Sangaiprou (Erzbistum Imphal, Bundesstaat Manipur/Indien).

„Ob Friedensbemühungen Erfolg haben werden, ist ungewiss“

Die Kirche suche auch den Dialog mit anderen Religionsvertretern, um die Spannungen abzubauen, betonte der Erzbischof. So habe in der Region ein interreligiöses Forum für Frieden und Verständigung seine Arbeit aufgenommen, das auch das Gespräch mit den Anführern der verfeindeten Ethnien suche: „Ob wir Erfolg haben werden oder nicht, ist ungewiss. Der Weg zum Frieden führt nur über den Dialog, und das werden wir betonen“, sagte Lumon. Er rief dazu auf, die Situation im Bundesstaat Manipur nicht zu einem „vergessenen Konflikt“ werden zu lassen.

Um den verfolgten und notleidenden Christen in Indien helfen zu können, bittet KIRCHE IN NOT um Spenden – online … hier oder auf folgendes Konto:

 

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Durch die Provinz Sindh im Südosten Pakistans fließt der Indus, einer der längsten Flüsse der Erde. Von der Provinzhauptstadt Hyderabad nach Süden durchschneidet die Straße Felder, soweit das Auge reicht. In der Hitze arbeiten dort Männer, Frauen und Kinder. Es ist früher Vormittag und das Thermometer zeigt 32 Grad Celsius. Im Hochsommer steigt es regelmäßig auf über 50 Grad.

KIRCHE IN NOT begleitet Samson Shukardin, den katholischen Bischof von Hyderabad, bei einem Besuch in der Gegend, die im Sommer 2022 von schweren Überflutungen heimgesucht wurde.

Der Bischof erklärt, dass die Arbeiter auf den Feldern für ihre Mühen keinen Lohn erhalten. „Alle Ländereien der Provinz Sindh gehören Großgrundbesitzern“, sagt er. „Die Arbeiter bewerben sich darum, den Boden bestellen und auf dem Land wohnen zu dürfen. Saatgut und Werkzeuge müssen sie selbst bezahlen, viele verschulden sich dafür. Ist die Ernte erfolgreich, dürfen sie die Hälfte der Einnahmen behalten, die andere Hälfte geht an den Landbesitzer.“

Bischof Samson Shukardin aus Hyderabad (Pakistan).

Viele Christen sitzen in der Schuldenfalle

Theoretisch könnten sich die Familien der Farmarbeiter so eine bescheidene Existenz aufbauen. Praktisch stecken die meisten in einer tiefen Schuldenfalle, durch die sie Leibeigene der reichen Großgrundbesitzer werden.

Denn fällt eine Ernte aus, verlieren die Familien nicht nur ihren eigenen Anteil, sondern müssen dem Landbesitzer auch seinen erwarteten Gewinn erstatten. Können sie nicht zahlen, müssen sie bleiben und Fronarbeit leisten. Diese Knechtschaft bestimmt das Schicksal vieler vorwiegend christlicher und hinduistischer Familien in der Region Sindh.

Für Bischof Shukardin ist es die dringendste Aufgabe der Kirche, diesen modernen Sklaven Hoffnung zu geben. In den Dörfern des Indus-Deltas besuchen Katecheten die christlichen Familien, beten mit den Menschen, verteilen Lebensmittel und unterrichten die Kinder.

Bischof Samson Shukardin aus Hyderabad im Gespräch mit Dorfbewohnern.

Schulunterricht häufig unter freiem Himmel

„Wer zur Schule geht, findet später eine Arbeit in den Städten“, erklärt Bischof Shukardin. „So entkommen zumindest die Kinder aus dem Teufelskreis der Armut.“ Der Unterricht findet oft unter freiem Himmel statt, denn eine Schule darf nur gebaut werden, wenn der Landbesitzer zustimmt. „Viele der Großgrundbesitzer sehen den Unterricht als Bedrohung für ihre Lebensgrundlage und verbieten den Bau einer Schule“, sagt Bischof Shukardin.

In einem Dorf südlich der Stadt Gharo hat ein großzügigerer Grundbesitzer den Bau einer Schule genehmigt. Länge und Breite des Holzverschlags hat er exakt vorgegeben. So drängen sich zu den Unterrichtszeiten 70 Kinder auf 50 Quadratmetern, obwohl sich rund um das Gebäude kilometerweit nur Einöde ausdehnt. Im Dorf gibt es keinen Strom, nachts ist es stockdunkel. Das Licht bringt die Kirche, die hier den Lehrer bezahlt und einfache Solarlampen installiert.

Dorfschule in der Nähe von Gharo.

KIRCHE IN NOT unterstützt Menschen nach Flutkatastrophe

Mit der von KIRCHE IN NOT finanzierten Fluthilfe konnten die Familien in diesem Dorf mit Lebensmitteln versorgt und medizinisch betreut werden. Um dem Hilfswerk dafür zu danken, sind die Menschen aus der Umgebung zusammengekommen.

Stellvertretend treten Yousaf und seine Frau Haniya mit ihren sieben Kindern nach vorne. „Wir haben schwer gearbeitet, aber nichts erreicht“, sagt Yousaf mit leiser Stimme. Er blickt zu Boden und schluckt. Yousaf zögert, sein Blick wandert über seine Kinder. Die Stimme des Vaters wird fester: „Aber wir haben zu essen, und unsere Kinder werden es einmal besser haben als wir. Dank der Schule, dank der Lehrer, dank Euch. Ihr seid die Engel in unserem Leben.“

Das Hochwasser im Sommer 2022 hatte weite Teile Pakistans überflutet und die Ernte der Menschen zerstört.

Katholische Internate sind für viele Familien die einzige Hoffnung

Bischof Samson Shukardin ist sich bewusst, dass die von Dorf zu Dorf ziehenden Lehrer in improvisierten Schulgebäuden nur eine Notlösung sein können. Deshalb hat er KIRCHE IN NOT um Unterstützung gebeten, um Kindern noch mehr Zugang zu Bildung zu verschaffen. Dazu baut die Diözese Hyderabad katholische Internate auf. So zum Beispiel in Tando Allahyar. Der Ortsname bedeutet übersetzt „die von Gott gesegnete Stadt“.

Die Mädchen im dortigen Internat führen einen traditionellen Tanz auf, die Jungen präsentieren ihre Englisch-Kenntnisse. Tarja ist sieben Jahre alt, ein höfliches, etwas schüchternes Mädchen. Was sie später einmal werden will? „Am liebsten Kampfpilotin der pakistanischen Luftwaffe“, sagt sie.

Schlafsaal des Internats in Tando Allahyar.

Viele Eltern können sich Schulgeld nicht leisten

Bischof Shukardin lächelt. „Wir Christen lieben unser Land, aber wir sind nur eine kleine Minderheit von gut zwei Prozent der Bevölkerung. Darum wäre es gut, wenn mehr Christen wichtige Posten in der Armee, der Polizei und der Verwaltung haben.“ Tarja nickt. Sie wird ihr Bestes dafür geben.

Ob das ausreicht, ist allerdings nicht gesagt. „Die Inflation im Land ist sehr hoch, die Preise für Lebensmittel haben sich innerhalb eines Jahres verdoppelt“, berichtet Bischof Shukardin. „Die Eltern der Kinder können sich das Schulgeld nicht leisten, sie sind auf Stipendien angewiesen.“

Damit das Internat in Tando Allahyar unter diesen Umständen weiterbestehen kann, hilft KIRCHE IN NOT beim Erhalt der Gebäude und bei Neubauten. So ist 2023 ein neuer Wohntrakt für Schüler entstanden.

Doch die Nachfrage der christlichen Familien bleibt groß. Darum braucht es auch in Zukunft die Hilfe menschlicher „Engel“, die dazu beitragen, damit die Kinder der Provinz Sindh der Leibeigenschaft entkommen und als mündige Erwachsene für ihr Auskommen sorgen können.

Danke, dass Sie mit Ihrer liebevollen Großzügigkeit der bedrängten christliche Minderheit in Pakistan helfen. Sie können den Christen mit Ihrer Spende eine bessere Zukunft schenken – online … hier oder auf folgendes Konto:

 

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Die Heilig-Geist-Pfarre mit Sitz in Sangla Hill ist die größte Pfarrgemeinde der Erzdiözese Lahore. Ihr gehören 67 Dörfer an. Die Wege bis zum Sitz der Pfarre sind weit, und so wollte Pfarrer Akmal Patras auch denjenigen katholischen Kindern, die weiter entfernt wohnen, die Gelegenheit geben, an Katechesen und Bibelunterricht teilzunehmen.

Dank der Hilfe unserer Wohltäter, die 11.500 Euro gespendet haben, konnte er in fünf Dörfern ein Sonntagsschulprogramm ins Leben rufen. Insgesamt 250 Kinder zwischen sieben und fünfzehn Jahren haben nun die Möglichkeit, die Heilige Schrift und den Glauben der Kirche tiefer kennenzulernen.

Dank unserer Wohltäter konnte Pfarrer Akmal in fünf Dörfern ein Sonntagsschulprogramm ins Leben rufen. Insgesamt 250 Kinder haben nun die Möglichkeit, die Heilige Schrift und den Glauben der Kirche tiefer kennenzulernen.

Dies war sehr wichtig, denn an den öffentlichen Schulen haben die Schüler zwar theoretisch die Wahl zwischen islamischem Religionsunterricht und Ethikkunde, in der Praxis wird Ethik aber so gut wie nie angeboten So müssen auch die christlichen Kinder am islamischen Religionsunterricht teilnehmen, um auf die Punktzahl zu kommen, die für die Versetzung notwendig ist, berichtet der Pfarrer. Allerdings wäre der Unterricht selbst dann, wenn das Fach Ethik angeboten würde, nicht auf die Bedürfnisse der katholischen Schüler zugeschnitten, denn sie würden dadurch ihren Glauben nicht tiefer kennenlernen. In den pakistanischen Schulbüchern nahezu aller Fächer werden zudem immer wieder falsche Informationen über religiöse Minderheiten verbreitet, und die christlichen Schüler, aber genauso auch die Angehörigen anderer Minderheiten, werden seitens ihrer Lehrer und Mitschüler mit Vorurteilen und oft sogar mit Hass konfrontiert. „Viele christliche Kinder fühlen sich unterlegen, haben Angst und brechen die Schule ab“, berichtet Pfarrer Patras. So stärkt es das Selbstbewusstsein der christlichen Schüler, wenn sie ihren Glauben gut kennen und auf Vorurteile und provokante Fragen kompetent antworten können.

Die Eltern fast aller christlichen Kinder sind Analphabeten und können ihren Kindern nicht das notwendige Glaubenswissen vermitteln. So sind die Sonntagsschulen ein wichtiger Beitrag zur Stärkung des Glaubens und der christlichen Identität. Allen, die geholfen haben, ein herzliches „Vergelt’s Gott“!

In Zusammenarbeit mit dem Lateinischen Patriarchat von Jerusalem finanziert KIRCHE IN NOT ein neues Projekt für die Jugendseelsorge in Israel, den Palästinensischen Gebieten und in Jordanien. Inhalte sind unter anderem die theologische Ausbildung von Verantwortlichen in der Jugendarbeit sowie die Einrichtung von Seelsorgestellen, um junge Menschen zu begleiten.

„Die katholische Kirche im Heiligen Land schreibt zusammen mit KIRCHE IN NOT Geschichte. Statt lokal oder zeitlich begrenzt zu helfen, führen wir jetzt ein größeres Projekt durch, das alle unsere Gemeinden erfasst“, erklärte der Projektverantwortliche im Lateinischen Patriarchat von Jerusalem, George Akroush.

Im Heiligen Land sei im Lauf der Jahre vielerorts eine Kluft zwischen Jugendgruppen und Kirchenverantwortlichen entstanden. „Wir haben mehrere Pfadfinder-, Jugend- und Gebetsgruppen, aber sie sind von der Kirche mehr oder weniger abgekoppelt“, sagte Akroush.

Pfadfinder aus dem Heiligen Land bei einer Prozession mit Lateinischen Patriarchen, Pierbastista Pizzaballa.

Seelsorge und theologische Weiterbildung

Um dem abzuhelfen, sollen nun eigene Jugendseelsorger in den verschiedenen Ländern und Arbeitsbereichen des Lateinischen Patriarchats eingesetzt werden. Dies schließt auch die kleine hebräischsprachige Gemeinde mit rund 1200 Katholiken und das wachsende Vikariat für Migranten ein, das aktuell etwa 120 000 Gläubige umfasst.

Außerdem sollen Verantwortliche in der Jugendarbeit die Möglichkeit erhalten, sich theologisch weiterzubilden. Dazu wird das Priesterseminar seine Hörsäle auch für junge Leute öffnen, die keinen kirchlichen Beruf anstreben, erklärte Akroush: „Zum ersten Mal seit 170 Jahren werden Geistliche neben Pfadfinderleitern sitzen und Unterricht in Bibelkunde, Philosophie und christlichen Werten erhalten.“

Das Lateinische Patriarchat sehe es auch als große Aufgabe, den Extremismus zu bekämpfen, der aktuell besorgniserregend zunehme. Dazu sollen unter anderem die Lehrpläne in den rund 200 katholischen Schulen im Heiligen Land überarbeitet werden. „Die Mehrheit unserer Schüler sind Muslime, und das ist gut so. Andernfalls würden sie oft in den Fängen von Extremisten landen. Unsere Schulen haben die Aufgabe, die neue Generation zu mehr Akzeptanz zu erziehen und ihnen Werte wie Liebe und Toleranz zu vermitteln“, sagte Akroush.

Im Jahr 2022 hat KIRCHE IN NOT unter anderem Jugendtreffen für hebräischsprachige Katholiken in Israel unterstützt.

Rund 200 katholische Schulen im Heiligen Land

Er wies darauf hin, dass im Heiligen Land weniger als ein Prozent der Bewohner Christen seien, diese aber für 40 Prozent der Bevölkerung soziale Dienste in Schulen, Krankenhäusern, Senioren- und Behinderteneinrichtungen anbieten. „Das wichtigste Instrument für den Wandel sind auch die christlichen Organisationen.“

Akroush erklärte, dass die Zahl der Christen im Heiligen Land aktuell zwar auf niedrigem Niveau ansteige – vor allem durch den Zustrom von Migranten und Asylbewerbern. Gleichzeitig wanderten aber viele einheimische Christen ab. Projekte wie das neue Jugendprogramm wollten dem entgegenwirken. „Wir versuchen, Hoffnung für unser Volk zu schaffen.“

Um die Jugendseelsorge in Israel weiterhin unterstützten zu können, bittet KIRCHE IN NOT um Spenden – online … hier oder auf folgendes Konto:

 

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Vom 1. bis 4. September reist Papst Franziskus in die Mongolei. Es ist die erste Reise eines Pontifex in das ostasiatische Land. Mit seiner Reise bleibt der Heilige Vater einmal mehr seinem Motto treu, „an die Ränder“ zu gehen. Die Christen in der Mongolei machen nicht einmal 2 % der Gesamtbevölkerung aus, etwa 62 000 Menschen. Die Mehrheit der 3,2 Millionen Einwohner bekennt sich zum Buddhismus.

Im gesamten Land gibt es nur rund 1500 Katholiken. „Die mongolischen Katholiken brauchen den Besuch des Papstes, damit sie sichtbarer werden und internationale Unterstützung erhalten, denn viele Jahre lang hat niemand auch nur an ihre Existenz gedacht“, sagt Peter Humeniuk, Projektreferent bei KIRCHE IN NOT.

Die Missionare hätten seit den 1990er-Jahren in einer wilden Steppe bei null angefangen und sich sehr angestrengt, um eine Gemeinschaft von katholischen Mongolen aufzubauen, die Aufmerksamkeit verdient. Er wird gemeinsam mit Maria Lozano, Leiterin der internationalen Presseabteilung bei KIRCHE IN NOT, in das Land reisen, um die dortige Kirche während des Papstbesuches zu begleiten.

„Ich denke, der Besuch des Papstes ist für die gesamte Region von Bedeutung. Die Mongolei liegt strategisch günstig zwischen Russland und China und ist ein neutrales Gebiet. Die Buddhisten in der Mongolei sind offen für einen Dialog mit dem Heiligen Stuhl. Das Land hat das Potenzial, ein wichtiger Partner für den Heiligen Stuhl in Ost- und Zentralasien und ein Vorbild für andere asiatische Länder zu werden“, ist sich Lozano sicher. „Der Besuch gehört – zusammen mit anderen Papstreisen wie jenen in den Irak, nach Kasachstan oder Bahrain – zu den Reisen mit wichtiger interreligiöser Bedeutung.“

Die St.-Peter-und-Paul-Kathedrale in der mongolischen Hauptstadt Ulan-Bator.

„Interreligiöser Dialog wird fruchtbarer werden”

Die Freude der kleinen katholischen Minderheit auf den Besuch von Papst Franziskus ist groß. Die Leiterin der Abteilung für Medien und Kommunikation der Apostolischen Präfektur in Ulan-Bator sagte gegenüber KIRCHE IN NOT: „Ich glaube, dass Papst Franziskus Hoffnung und Begeisterung für die Kirche, aber auch für die Menschen, die keine Christen sind, bringen wird.

Die Mongolei ist ein buddhistisch geprägtes Land, daher wird der Papstbesuch auch dazu beitragen, dass unser interreligiöser Dialog freundlicher und fruchtbarer wird. Das wird für unsere Gemeinschaft und für den Dialog sehr hilfreich sein.“

KIRCHE IN NOT hat in der Vergangenheit bereits kleinere Projekte in der Mongolei unterstützt, darunter Messstipendien für Priester, Reparaturarbeiten in der Kathedrale St. Peter und Paul in der Hauptstadt und ein Auto für eine der Kongregationen, die in dem Land arbeiten.

Eine Kapelle in einem traditionell mongolischen Zelt.

“Minderheiten, geben in ihrer Kleinheit auch der Weltkirche Leben und Licht”

Aktuell unterstützt KIRCHE IN NOT die lokale Kirche auch mit einigen Projekten, um den bevorstehenden Besuch von Papst Franziskus zu ermöglichen. Es gebe Kontakte, um kurzfristig weitere und tiefere Unterstützung für die katholische Kirche des Landes zu besprechen, bestätigte Humeniuk.

„Diese Reise ist auch eine Ermutigung und ein Zeichen der Zuneigung für die zentralasiatische Bischofskonferenz, in der Katholiken aus ehemaligen Sowjetländern der Region zusammenkommen: Kasachstan, Usbekistan, Kirgisistan, Turkmenistan und Tadschikistan. Dies sind Minderheitskirchen, und der Papst folgt dem Leitmotiv, die Minderheiten hervorzuheben, die in ihrer Kleinheit auch der Weltkirche Leben und Licht geben“, fügt Humeniuk hinzu.

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Papst Franziskus besucht Anfang September die Mongolei. Mit der Reise in das ostasiatische Land bleibt er einmal mehr seiner Devise treu, „an die Ränder“ zu gehen. Denn die christliche Gemeinschaft in der Mongolei ist sehr klein. Die im Juni erschienene Dokumentation „Religionsfreiheit weltweit 2023“ von KIRCHE IN NOT beziffert die Zahl der Christen in der Mongolei auf etwa 62 000 Personen (knapp zwei Prozent der Gesamtbevölkerung).

Die Zahl der Katholiken liegt nach vatikanischen Angaben bei 1300. Über die Hälfte der 3,2 Millionen Einwohner bekennt sich zum Buddhismus, etwa fünf Prozent sind Muslime, gut 18 Prozent folgen ethno-religiösen Traditionen.

Nach dem Zusammenbruch des sowjetischen Machtblocks hat die Mongolei in ihrer 1992 verabschiedeten Verfassung die Religionsfreiheit wiederhergestellt. Verankert wurde auch die Trennung zwischen Staat und Religionsgemeinschaften. Dennoch hat die Mongolei Gesetze verabschiedet, die dem Buddhismus eine gewisse Sonderstellung einräumen.

Die St.-Peter-und-Paul-Kathedrale in der mongolischen Hauptstadt Ulan-Bator.

Freie Religionsausübung gewährleistet

Begründet wird dies mit der historischen Tradition und dem Ziel, die Einheit des Landes zu wahren. Für die Beziehungen des Staates zu anderen Religionsgemeinschaften gibt es noch keine weitergehenden rechtlichen Bestimmungen; die Regierung hatte 2018 ihre Absicht dazu bekundet.

Laut dem Gesetz darf der dem Buddhismus von staatlicher Seite gezollte Respekt die Bürger nicht daran hindern, eine andere Religion auszuüben. Die Behinderung religiöser Aktivitäten steht ebenso unter Strafe wie Missionierung unter Zwang. Da wie in anderen Staaten nicht genau definiert ist, was als Zwang zu verstehen ist, besteht hier eine gewisse Rechtsunsicherheit.

Religionsgemeinschaften müssen sich in der Mongolei registrieren lassen. Da jedoch nicht festgelegt ist, wie lange die Registrierung gültig ist, müssen Religionsgemeinschaften diesen langwierigen und bürokratischen Prozess meist Jahr für Jahr durchlaufen. Eine weitere Auflage betrifft Mitarbeiter in Religionsgemeinschaften und Nichtregierungsorganisationen. Sie schreibt vor, dass zwischen 25 und 95 Prozent der Mitarbeiter Einheimische sein müssen.

Kinder vor einer Kapelle in der Mongolei.

Bürokratische Hürden

Für die meisten Religionsgemeinschaften gilt automatisch die Höchstquote von 95 Prozent. Die stellt viele kleine Glaubensgemeinschaften vor Probleme. Der katholischen Kirche ist es gelungen, eine Quote von 75 Prozent einheimischer Mitarbeiter auszuhandeln und auch zu erfüllen.

2016 wurde der erste aus der Mongolei stammende katholische Priester geweiht. Diplomatische Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und der Mongolei bestehen schon seit über 30 Jahren. In der Hauptstadt Ulan-Bator gibt es vier katholische Kirchen; ein weiteres Gotteshaus befindet sich in der Stadt Darchan. Darüber hinaus gibt es im Land mehrere kleine Missionsstationen.

Schon mehrfach hat Papst Franziskus seine Wertschätzung für die Mongolei und ihre kleine katholische Gemeinde zum Ausdruck gebracht: So war der Papst am 28. Mai 2022 im Vatikan mit einer interreligiösen Delegation aus der Mongolei zusammengetroffen. Dabei äußerte er seine Hoffnung für einen „gesunden Dialog“ zwischen Buddhisten und Katholiken.

Außenbezirk von Ulan-Bator, der Hauptstadt der Mongolei. Neben massiven Wohnhäusern findet man auch die traditionellen Jurten.

Jüngster Kardinal der Welt

Zwei Tage später gab Papst Franziskus die Ernennung des italienischen Missionars Giorgio Marengo zum Kardinal bekannt. Marengo leitet die Apostolische Präfektur Ulan-Bator (Ulaanbaatar). Mit 49 Jahren ist er aktuell der jüngste Kardinal der katholischen Kirche.

Bei den seit drei Monaten im Osten Indiens handle es sich um „ethnische Säuberungen“. Das erklärte der zuständige Erzbischof der Diözese Imphal, Dominic Lumon, in einem Schreiben an KIRCHE IN NOT. Misstrauen und Feindseligkeit in der Bevölkerung nähmen weiter zu. Die Lage sei „düster und angespannt“; aufgrund verhängter Internetsperren sei es schwer, Hilfe zu organisieren.

Der Erzbischof wirft der lokalen Regierung Untätigkeit vor: „Die Teilnahmslosigkeit und das Schweigen der Behörden halten an.“ Seit Mai seien unzählige Menschen vertrieben worden. KIRCHE IN NOT vorliegenden Informationen zufolge wurden über 300 Gotteshäuser und kirchliche Einrichtungen zerstört, daneben auch zahlreiche Wohnhäuser von Christen.

Die katholische Kirche versuche aktuell, humanitäre Hilfe zu leisten, erklärte Erzbischof Lumon. Seelsorger, Ordensfrauen und Helfer verteilten Lebensmittel und Hygieneartikel oder betreuten die Bevölkerung medizinisch und seelsorgerisch. All diese Maßnahamen müssten jedoch mit größter Vorsicht erfolgen, um die christenfeindliche Stimmung nicht noch weiter anzuheizen. Die Kirche versuche auch, im Dialog mit Behörden und gemäßigten Hindu-Gruppen zu einem Ende der Gewalt beizutragen.

Arson attack on Holy Redeemer Parish in Canchipur, Archdiocese of Imphal, Manipur (India) on 03.05.2023.
On 3rd May, 2023 at around 8:30 pm. A group of unidentified miscreants armed with iron bars, woods, stones etc. came to the parish campus and forcefully crashed through the gates of Holy Redeemer Parish, Canchipur, Imphal and ransacked the parish church and the presbytery. There were 3 to 4 police security personnel but they could not control the mob. After smashing the doors, windows and the belongings of the church, the mob set the church on fire. The loss is estimated at about 1.3 crores.  Ransacking of presbytery: At around 10:00pm for the second time a mob once again came and the presbytery of the Parish was broken into and vandalized, shattering windows, furniture, flowerpots, utensils and looting all valuable assets such as computers and electronic devices, cash, gas cylinders, etc.. Private rooms of the priests and the staff were also ransacked and destroyed. The loss is estimated about 28 lakhs.  Auditorium and class rooms: At around 12:30pm a mob gathered again and destroyed the CCTV camera and threatened the staff however, nothing happened to them at this time. Again around 2.30 am, the mob entered the presbytery and took away all the possible things from the staff rooms and presbytery. There after the campus was a thoroughfare for the mob who came several times came to the campus of the parish till the dawn. The miscreants pelted stones at window and broke many of them. The mob also set ablaze the boys hostel for needy students, the worth of which is estimated to be about 50 Lakh. The garage of the Parish and School also was destroyed. The windowpane of the school auditorium and Primary Section of the School were broken and plastic chairs and PA system stolen.  The miscreants also entered the Bethany convent and vandalized it and looted all valuables including the community computer, some cash, and other common home items. The estimated loss incurred in the Holy Redeemer Parish, is about 2 crores.
Zerstörungen in der Pfarre „Holy Redeemer“ in Canchipur.

Bitte um Gebet für die Unruheregion

Der Erzbischof rief neben der Hilfe auch zum Gebet für die Unruheregion auf: „Wir brauchen Gebete für unsere Politiker und Entscheidungsträger, damit sie gütliche Lösungen herbeiführen können. Die Kraft des Gebetes kann die Gedanken der Menschen verändern, die von Hass und Intoleranz geleitet werden.“

Im Bundesstaat Manipur, der an Myanmar grenzt, sind ethnische Spannungen zwischen der überwiegend hinduistischen Volksgruppe der Meitei und den christlichen Stämmen der Kuki und Naga eskaliert. Letztere werden von der Regierung als „registrierte Stammesgemeinschaft“ anerkannt.

Arson attack in a Catholic village Khopibung, resulting into 44 burned houses and a destroyed Catholic church.
Khopibung is a Kuki village in the Saikul sub-division of Kangpokpi district, burned down on June 12, 2023. Since May 3, nearly 70 villages have been destroyed in Saikul assembly constituency.
Khopibung was burned down by a large Meitei mob leaving many, including officers from the Gorkha Regiment, injured.
Brennendes Dorf das überwiegend von christlichen Kuki bewohnt wird.

Ethnischer Konflikt wurde zur Christenverfolgung

Der Versuch der Meitei, ebenfalls in die Liste aufgenommen zu werden und daraufhin einsetzende Gegenproteste von Einwohnern, die eine weitere Diskriminierung der christlichen Minderheiten befürchten, schlugen in Gewaltexzesse gegen die Christen um. Mittlerweile sollen über 100 Angehörige der Kuki getötet worden und über eine halbe Million Menschen auf der Flucht sein.

Dominic Lumon, Erzbischof von Imphal (Indien).
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Bis zu 21 Kirchengebäude wurden angegriffen und Hunderte von christlichen Häusern zerstört, nachdem Extremisten in Pakistan randaliert hatten.

Christen aus der Stadt Jaranwala im Punjab, in der Nähe von Faisalabad, flohen in Massen, als Fanatiker begannen, Steine und Felsen zu werfen und Gebäude in Brand zu setzen.

Der Vorfall ereignete sich, nachdem eine christliche Reinigungskraft der Blasphemie beschuldigt wurde. Sie habe den Koran entweiht und den Propheten des Islam beleidigt.

Im Gespräch mit KIRCHE IN NOT (ACN), das sich für verfolgte Christen einsetzt, berichtete Pater Abid Tanveer, Generalvikar der katholischen Diözese Faisalabad, von einem Besuch in Jaranwala, wo es seiner Meinung nach immer noch unsicher ist.

„Die Lage ist sehr beängstigend. Die Christen sind sehr verängstigt. Bitte beten Sie für unsere Leute, beten Sie, dass ihr Leben geschützt wird.“„So viele Menschen haben ihr Hab und Gut verloren, alles. Sie wissen nicht, was sie tun sollen und wohin sie gehen sollen.“

Brennende Barrikade vor einer Kirche in Jaranwala (Pakistan).

2 000 Menschen sind geflohen

Ein christlicher Geistlicher sagte, dass bisher bis zu 2.000 Menschen aus ihren Häusern geflohen seien.

Pater Tanveer berichtete, dass 13 Kirchen verschiedener christlicher Konfessionen sowie das Haus eines Katecheten und ein Gemeindehaus angegriffen und zum Teil in Brand gesetzt wurden.

Er sagte, dass Pater Khalid, Pfarrer von St. Paul’s in Jaranwala, sich im Pfarrhaus einschließen musste, als Extremisten es umzingelten und schreiend forderten, dass er herauskommen solle.

Schließlich verließen sie den Ort, so dass der Pfarrer gehen konnte. Kurz darauf kehrten die Angreifer jedoch zurück und fackelten die Tauf-, Heirats- und Sterbeurkunden im Pfarrbüro ab.

Nach Angaben von Zeugen vor Ort, die von „Kirche in Not“ kontaktiert wurden, begannen die Angreifer, Möbel auf die Straße zu werfen, während sie zum Mord an dem angeblichen Gotteslästerer aufriefen.

Lautsprecher aus Moscheen forderten auf “hinauszugehen und Christen zu töten”

Eine „Kirche in Not“-Kontaktperson in Faisalabad berichtete, dass über Lautsprecher verbreitete Botschaften aus Moscheen die Menschen vor Ort aufforderten, „hinauszugehen und Christen zu töten“.

Ein Christ in Faisalabad sagte gegenüber „Kirche in Not“: „Es ist absolut erschreckend. Wir wissen nicht, was als nächstes passieren wird“. Ein anderer führender pakistanischer Geistlicher aus Faisalabad sagte: „Wir verurteilen diesen Akt des brutalen Terrorismus aufs Schärfste.“ „Die Leute, die unschuldige Christen angreifen und ihre Häuser niederbrennen, haben eine terroristische Gesinnung“.

Katholiken in einer Gemeinde in Jaranwala (Archivbild).

Muslime warnten Christen vor Angriffen

Bislang liegen keine Berichte über Todesfälle vor. Christen aus Jaranwala verließen ihre Häuser bereits heute Morgen um 5 Uhr, nachdem dort lebende Muslime sie vor einem Angriff gewarnt hatten.

Ein ranghoher Priester erklärte gegenüber „Kirche in Not“, dass die Bedrohung nicht vorüber sei und die Menschen weiterhin „sehr verängstigt“ seien. „Wir sind so dankbar für Ihre Sorge und Ihre Gebete. Bitte beten Sie weiter für uns.“

Pater Tanveer sagte, dass zusätzliche Polizeikräfte eingesetzt worden seien, es aber keine Garantie dafür gebe, dass die Situation unter Kontrolle gebracht werden könne, da die Extremisten gut bewaffnet seien und als Reaktion auf den angeblichen Vorfall der Blasphemie weiterhin auf Gewalt aus seien.

Bitte unterstützen Sie die bedrängte christliche Minderheit in Pakistan mit Ihrer Spende – online … hier oder auf folgendes Konto:

 

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Eine Christusstatue rettete den „Missionsfranziskanerinnen von Christus König“ 2006 das Leben, als Tausende aufgebrachte Muslime das Gelände der katholischen Marienkirche stürmten, auf dem sich auch das Kloster und die Schule der Schwestern befinden. Bis heute sind Gewaltausbrüche eine Bedrohung für die christliche Minderheit in Pakistan.

Die ganze islamische Welt war in Aufruhr, als eine dänische Zeitung im September 2005 Mohammed-Karikaturen veröffentlichte. Als einige Wochen später in der Stadt Sukkur im Süden Pakistans auch noch das Gerücht aufkam, ein Christ habe Seiten aus dem Koran verbrannt, brach auch dort ein Tag des Zornes und der Rache herein.

Eine wütende Menge zerstörte zuerst die protestantische Erlöserkirche und richtete dann ihre Wut gegen die katholische Marienkirche. Die Männer rissen Heiligenfiguren herunter, warfen Bänke um, schleuderten liturgische Gegenstände auf die Erde und versuchten, gewaltsam den Tabernakel aufzubrechen. Schließlich steckten sie die Kirche in Brand.

Schwester Rosey mit Schulkindern vor der Statue Christi in Sukkur (Pakistan), die den Schwestern das Leben rettete.

Heiligenfiguren zerstört und Kirche in Brand gesteckt

Auf dem Weg zum Schwesternkloster fiel dem Mob jedoch die große Christusstatue ins Auge, die zwischen Kirche und Kloster steht. Die weiße Steinfigur stellt Christus als König dar. Nun richtete sich der Hass der Männer gegen Christus.

Sie versuchten, die Statue zu zertrümmern, diese erwies sich jedoch als massiver als gedacht. Immer wieder schlugen sie darauf ein, aber es gelang ihnen nicht, sie zu zerstören. Während sie noch am Werk waren, traf die Polizei ein. Die Schwestern waren gerettet.

Seit 80 Jahren sind die Ordensfrauen in Sukkur tätig. Sie kümmern sich vor allem um die Erziehung von Kindern und Jugendlichen und setzen sich für Frauen ein, die sozial benachteiligt sind. Häusliche Gewalt ist weit verbreitet. Viele Frauen haben keine Schule besucht und können sich nur als Hausangestellte und als billige Arbeitskräfte auf den Feldern der Großgrundbesitzer verdingen. Nicht selten werden sie sexuell belästigt.

Schwester Rosey mit Kindern vor der Marienkirche in Sukkur in Pakistan (Archivbild). Die Kirche wurde durch die Monsun-Regenfälle und die anschließende Flut 2022 stark beschädigt. KIRCHE IN NOT unterstützt die Reparaturarbeiten.

Religiöse Minderheiten stark benachteiligt

Wenn sie religiösen Minderheiten angehören, ist ihre Lage noch schwieriger. Bisweilen kommt es zu Fällen von Entführungen und Zwangsverheiratungen, wobei die jungen Frauen gezwungen werden, zum Islam überzutreten.

Nun stehen die Schwestern vor einer neuen Herausforderung: Im vergangenen Jahr kam es zu den schlimmsten Überschwemmungen seit 30 Jahren, die weite Teile Pakistans verwüsteten. Auch Sukkur war betroffen.

Ein Mann steht im Hochwasser im Südosten Pakistans, wo die Überflutungen besonders verheerend waren.

Schlimmste Flut seit 30 Jahren

Schwester Rosey Yacoob berichtet: „Der Regen und die Überflutung haben schwere Schäden an unserem Kloster angerichtet. Das Dach ist undicht, es gab einen Kurzschluss, Türen und Fenster wurden beschädigt. Es sind viele Instandsetzungsarbeiten notwendig. Wir bitten Sie um Hilfe.“

Wir möchten die Schwestern nicht im Stich lassen und haben ihnen 18.000 Euro versprochen.

Bitte unterstützen Sie die Arbeit der Schwestern und die Reparaturarbeiten mit Ihrer Spende – online … hier oder auf folgendes Konto:

 

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Verwendungszweck: Pakistan

In der nordirakischen Stadt Dohuk ist das mit Hilfe von KIRCHE IN NOT gebaute Seelsorgezentrum eingeweiht worden. Die Feierlichkeiten fanden fast auf den Tag genau am neunten Jahrestag des Eindringens des sogenannten Islamischen Staates (IS) in den Nordirak statt. Am 6. August 2014 wurden über hunderttausend Christen des Landes durch den IS aus ihrer Heimat vertrieben.

Viele von ihnen suchten die relative Sicherheit in der heutigen Autonomen Region Kurdistan, vor allem in den großen Städten Erbil, Kirkuk und Dohuk. Nach der Niederlage des IS kehrten einige zwar in ihre Heimatdörfer zurück, aber eine große Zahl entschied sich dafür, an dem Ort zu bleiben, der in den vergangenen Jahren zu ihrer neuen Heimat geworden ist.

Heute leben in der Großstadt Dohuk etwa 1450 katholische Familien sowie orthodoxe Christen. Die Mehrheit der Katholiken ist chaldäisch-katholisch; ein Drittel ist syrisch-katholisch.

Bischof Azad Sabri Shaba, chaldäisch-katholischer Bischof von Dohuk, bei seiner Ansprache anlässlich der Eröffnung des „Papst-Franziskus-Pastoralzentrums“.

Neues Haus ist nach Papst Franziskus benannt

In seiner Rede bei der Einweihungszeremonie dankte der chaldäisch-katholische Bischof von Dohuk, Azad Sabri Shaba, seinem Vorgänger und allen, die an dem Projekt beteiligt waren, sowie den Wohltätern, die zu seiner Verwirklichung beigetragen haben. KIRCHE IN NOT hatte nach einem Vor-Ort-Besuch im März 2022 Hilfe zugesagt, um den im Jahr 2019 begonnenen Bau des Seelsorgezentrums abzuschließen.

Im Erdgeschoss des dreistöckigen Gebäudes sind Räumlichkeiten für Bistumsaktivitäten untergebracht, wie zum Beispiel ein Beratungszentrum, ein Studio von Radio Maria, eine Einrichtung der Mutter-Teresa-Bruderschaft für arme und kranke Menschen sowie Büros und ein Archiv.

Im ersten Stock befinden sich die Räume für die Aufgaben des Instituts für christliche Erziehung, der Diözesanschule und für andere Aktivitäten. Im zweiten Stock ist die Wohnung des Bischofs und mehrerer Priester. Das Gebäude nennt sich zukünftig „Papst-Franziskus-Pastoralzentrum“. Im März 2021 hatte Papst Franziskus den Irak besucht.

Vor dem Islamischen Staat geflüchtete Menschen suchen Schutz unter einer Autobahnbrücke bei Dohuk (Archivbild von 2014) (Foto: © CAPNI).

Im Irak leben noch 200 000 Christen

KIRCHE IN NOT setzt sich für den Verbleib irakischer Christen in ihrer Heimat ein und fördert Projekte, um die durch die IS-Besatzung zerstörten Gebäude und Strukturen wiederaufzubauen.

Im Februar 2023 konnte beispielsweise das neu errichtete Kloster der Dominikanerinnen in Batnaya eingeweiht werden, das durch den IS weitestgehend zerstört worden war. Im Juli förderte KIRCHE IN NOT ein katholisches Jugendtreffen mit rund 2000 Teilnehmern. Nach Angaben der Studie „Religionsfreiheit weltweit 2023“ sind etwa 0,5 Prozent der rund 41 Millionen Einwohner Iraks Christen (ca. 200 000).

KIRCHE IN NOT und der Wiederaufbau im Irak nach dem IS

Unterstützen Sie den Wiederaufbau und die Arbeit der Kirche in Irak mit Ihrer Spende – online … hier oder auf folgendes Konto:

 

Empfänger: KIRCHE IN NOT
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Verwendungszweck: Irak

Schon eine halbe Stunde vor Beginn der heiligen Messe sind viele Plätze in der katholischen St.-Therese-Kirche besetzt. Vor allem die große Zahl der Kinder und Jugendlichen fällt auf. Andächtig beten die Mädchen und Jungen, einige im Messdienergewand. Dazwischen sitzen drei Ordensschwestern im blauen Habit, nicht minder konzentriert.

Zur heiligen Messe füllt sich die Kirche. Die Gemeinde spiegelt das Völkergemisch der Industriestadt Schymkent wider. Die Stadt, die wegen ihrer vielen Kasinos auch das „Texas Kasachstans“ genannt wird, liegt überragt von Gebirgsmassiven an der historischen Seidenstraße unweit der Grenzen zu Usbekistan und Kirgisistan.

Unter den Gottesdienstbesuchern ist auch der 17-jährige Daniil. Seine Mutter starb vor zwei Jahren. Er sei über eine Freundin seiner Großmutter auf die Gemeinde gestoßen, berichtet er. Ihr war aufgefallen, wie unglücklich und verstört der Junge nach dem Tod seiner Mutter war. Heute ist er zuverlässiger Messdiener und immer hilfsbereit.

Junge Gottesdienstbesucher in einer Gemeinde in Schymkent (Kasachstan).

Viele junge Gottesdienstbesucher

„Mir gefällt, wie freundlich die Menschen hier miteinander umgehen, ganz anders als die auf der Straße“, sagt er. Inzwischen kommen auch Daniils Großmutter und seine Cousine mit zum Gottesdienst. Er denkt sogar darüber nach, Priester zu werden.

Auch für die 19-jährige Aida ist die Gemeinde seit vier Jahren Mittelpunkt ihres Lebens. Sie ist Lektorin und singt im Gottesdienst, spielt danach begeistert mit ihren Freunden und den Schwestern Volleyball. Ihre Mutter muss die Familie allein ernähren und hat kaum Zeit für ihre Kinder. In der Gemeinde erlebt Aida Gemeinschaft und kann fröhliche Stunden verbringen.

Gottesdienst in der katholischen Gemeinde in Schymkent (Kasachstan).

In der Pfarre Gemeinschaft erleben

Den ganzen Nachmittag verbringen die Kinder in der Gemeinde und spielen. Als es um 17 Uhr nach einem gemeinsamen Gebet Zeit für alle ist heimzugehen, sieht man in den Gesichtern, wie ungern vor allem die Kinder gehen.

Schwester Maria Slova, Oberin der „Dienerin­nen des Herrn und der Jungfrau Maria von Matará“ in Schymkent, erzählt, dass die meis­ten Jugendlichen wie Daniil und Aida aus schwierigen Familienverhältnissen stammen. Umso mehr genießen sie die Fürsorge der Schwestern und die Gemeindeaktitvitäten.

Gruppenfoto mit der katholischen Gemeinde in Schymkent (Kasachstan).

Viele Jugendliche stammen aus schwierigen Familienverhältnissen

Die älteren Mädchen dürfen sogar in der Ge­meinde übernachten – „dann waschen sie auch ihre Kleider bei uns. Wir sehen, dass sie immer dieselben Sachen anhaben. Wenn wir ihnen zum Geburtstag ein T-Shirt schenken, dann tragen sie es mit Stolz“, fügt Schwester Maria Sempervirgo hinzu.

Die strahlende junge Amerikanerin ist erst seit Kurzem in Ka­sachstan und lernt eifrig Russisch, das immer noch viel im Land gesprochen wird. So kann sie ihre Mitschwestern und die Gemeinde noch besser unterstützen.

Seit 15 Jahren sind die Matará-Schwestern ein Segen für die Gemeinde. Im laufenden Jahr helfen wir ihnen mit einem Beitrag zum Lebensunterhalt, zu Visagebühren und damit sie bei Exerzitien ihre „Batterien wieder aufladen“ können.

Um die Arbeit der Kirche und Ordensgemeinschaften in Kasachstan weiterhin unterstützen zu können, bittet „Kirche in Not“ um Spenden – online … hier oder auf folgendes Konto:

 

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Verwendungszweck: Kasachstan

Libanon leidet unter einer großen Wirtschaftskrise und einer hohen Inflation. Viele Menschen, die zuvor ein gutes Auskommen hatten, wissen nun nicht mehr, wie sie Lebensmittel oder ihre Miete bezahlen sollen.

Auch das Maronitische Patriarchalische Priesterseminar in Ghazir nördlich von Beirut ist von finanziellen Sorgen nicht verschont geblieben. Daher unterstützt KIRCHE IN NOT die Ausbildung der jungen Männer. Das Priesterseminar in Ghazir ist das wichtigste Priesterseminar der maronitischen Kirche, der größten christlichen Konfession in Libanon. Weltweit gehören der mit Rom unierten Kirche nach eigenen Angaben rund sechs Millionen Menschen, davon etwa eine Million in Libanon.

„Im Seminar entdecken wir unsere Stärken und Schwächen. Wir lernen, eine persönliche Beziehung zu Gott zu entwickeln, was für das Leben eines geweihten Menschen entscheidend ist. Aber die Umstände machen es schwierig, sich auf die Ausbildung zu konzentrieren. Darum betet bitte für uns“, sagt der 25-jährige Joseph Loutfi im Gespräch mit Vertretern des Hilfswerks.

Studenten und Dozenten am maronitischen Priesterseminar (Foto: Ismael Martinez Sanchez/KIRCHE IN NOT).

„Viele Muslime wollen mehr über Jesus erfahren“

Sein Kommilitone Raymond Elia ergänzt: „Es ist wichtig, zu studieren, aber studieren allein reicht nicht. Wir können alle Theologiebücher und die Bibel von vorne bis hinten lesen und trotzdem nichts über Jesus Christus wissen. Wir müssen ihn hier drin kennen.“ Dabei zeigt er auf sein Herz.

Raymond war in seiner Heimatgemeinde für die Aufnahme und Unterweisung von Muslimen zuständig, die zum Christentum konvertieren wollten. Anders als in vielen anderen Ländern des Nahen Ostens ist die Konversion in Libanon legal, wenn auch gesellschaftlich immer noch verpönt. Dennoch hatte er alle Hände voll zu tun.

Bedürftige Familie aus Libanon.

Wirtschaftskrise könnte Spaltung der Gesellschaft verstärken

„Viele Muslime wollen mehr über Jesus Christus erfahren. Es gibt viele Bekehrungen”, so Raymond.  Vor wenigen Jahrzehnten war Libanon noch mehrheitlich christlich, heute sind es nur noch etwa 30 Prozent der Bevölkerung.

In Libanon gibt es 18 anerkannte Religionsgemeinschaften, darunter eine Vielzahl von christlichen und muslimischen Konfessionen. Zwischen 1975 und 1990 kämpften sie in einem blutigen Bürgerkrieg gegeneinander. Nach 30 Jahren Frieden befürchten einige, dass die Wirtschaftskrise die Spaltung erneut verstärken könnte.

Doch in diesem Zusammenhang seien Christen eine dringend benötigte Präsenz in einem Land, das „die Fußspuren Jesu trägt, was dieses Land zu einem heiligen Land macht“, sagt Johnny Estephan, 24 Jahre alt. Dem Evangelium zufolge besuchte Jesus die Gegend des heutigen Libanon, einschließlich der Städte Tyros und Sidon im Süden des Landes.

Kirche und Blaue Moschee in Beirut.

Versteckte Diskriminierung

Trotz der in Libanon herrschenden Religions- und Meinungsfreiheit beklagt er eine „versteckte Diskriminierung“. „Wir sind trotz allem wachsam, was die Wahrung der interreligiösen Harmonie angeht. Sie werden Christen finden, die in Dörfern mit Muslimen oder Drusen leben, aber Sie werden nicht Angehörige zweier verschiedener Zweige des Islam finden, die friedlich nebeneinander leben. Wir sind gute Vorbilder für andere.“

Ohne Christen stehe die Existenz Libanons zwar nicht auf dem Spiel, aber ohne sie gebe es kein friedliches und harmonisches Land, warnt er.

Unterstützen Sie die Ausbildung der angehenden Priester in Libanon mit Ihrer Spende – online … hier oder auf folgendes Konto:

 

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Verwendungszweck: Libanon

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