„Ich wurde in eine sehr gläubige christliche Familie hineingeboren. Die meisten Einwohner in unserem Dorf waren Muslime. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass es je einen Streit oder eine Auseinandersetzung aufgrund der Religion gab.
Einige Jahre nach meiner Heirat mit Shafqat zogen wir nach Gojra und mein Mann fand dort eine Arbeit. Mein Mann ist seit zwölf Jahren teilweise gelähmt. Er hatte versucht, einen Streit zu schlichten und war dabei von einem Querschläger aus einer Waffe getroffen worden. Das Leben danach war hart, doch wir hatten Glück und fanden beide eine Arbeit an einer christlichen Schule, wo wir Hausmeisterdienste verrichteten. Nebenbei reparierte mein Mann Handys.
Im Juli 2013 stürmte die Polizei unser Haus und verhafteten meinen Mann und mich. Sie warfen uns Gotteslästerung vor. Über die SIM-Karte unseres Handys sei eine SMS über den Propheten Mohammed verfasst worden. Die Nachricht war auf Englisch geschrieben – eine Sprache, die weder mein Mann noch ich sprechen oder lesen können.
Im Gefängnis wurden wir gefoltert. Die Beamten sagten meinem Mann, dass sie mich vor seinen Augen vergewaltigen würden, wenn er die Tat nicht gestehen würde. Also tat er es, obwohl wir beide unschuldig waren.
Acht Monate waren wir inhaftiert, als wir vom Gericht schuldig gesprochen und zum Tod verurteilt wurden. Unser Anwalt durfte sein Schlussplädoyer nicht zu Ende führen, keiner von uns wurde angehört. Als ich das Todesurteil hörte, wurde ich ohnmächtig.
Mein Mann und ich wurden nach der Verhandlung getrennt: Shafqat wurde in das Gefängnis von Faisalabad überführt, während ich in eine Todeszelle in Multan gebracht wurde. Meine Kinder konnten mich nur zweimal im Jahr für knapp eine halbe Stunde besuchen. Auch für sie war es sehr schwer: Sie mussten ständig umziehen und sich verstecken. Islamisten hatten sie mit dem Tod bedroht, weil sie unsere Kinder waren.
Jeden Tag habe ich geweint, weil ich nicht bei meinen Kindern sein konnte. Ich dachte ständig daran, dass mein Mann und ich eines Tages gehängt würden. Doch trotzdem verlor ich nie meinen Glauben. Ich betete jeden Tag und sang Psalmen und Hymnen. Das hat mir sehr viel Kraft gegeben. Mehrmals wurde mir gesagt: Wenn ich zum Islam konvertiere, könnte ich der Todesstrafe entgehen und würde eines Tages freigelassen. Ich habe immer Nein gesagt.
Eine Zeit lang war Asia Bibi, die ebenfalls unter der falschen Anklage der Blasphemie zum Tode verurteilt worden war, meine Nachbarin in der Todeszelle in Multan. [Asia Bibi war 2010 als erste Frau in Pakistan zum Tod wegen Gotteslästerung verurteilt worden. Ihr Schicksal erregte internationale hohe Aufmerksamkeit. Sie kam schließlich nach einer Revisionsverhandlung Anfang 2019 frei; Anm. d. Red.]
Mittlerweile wurden weltweit Stimmen laut, die sich gegen unseren unfairen Prozess und unsere Verurteilung wandten. Sie beteten für unsere Freilassung und boten uns moralischen und geistlichen Beistand an. Und schließlich geschah es – man ließ meinen Mann und mich frei. Doch konnten wir ebenso wie Asia Bibi nicht mit unserer Familie in Pakistan bleiben, weil fanatische und extremistische Muslime darauf aus waren, uns zu töten, wenn wir in Pakistan blieben.
Wir sind jedoch sehr froh, dass ein europäisches Land uns Asyl gewährt hat und unsere Familie nun wieder vereint ist. Ich hoffe und bete, dass in meiner Heimat Pakistan die falschen Blasphemie-Anschuldigungen aufhören und dass diejenigen bestraft werden, die falsche Anschuldigungen erheben.“
Informationen zur Lage der Religionsfreiheit in Pakistan im Bericht „Religionsfreiheit weltweit“ von KIRCHE IN NOT:
KIRCHE IN NOT unterstützt die pastorale Arbeit und das Gemeindeleben der katholischen Minderheit Pakistans. Das Hilfswerk hilft über die Partner vor Ort auch Personen, die wegen Blasphemie angeklagt sind und macht auf internationaler Ebene auf ihr Schicksal aufmerksam. KIRCHE IN NOT finanziert auch Initiativen, die sich gegen die Entführung von Frauen und Mädchen einsetzen.
Empfänger: KIRCHE IN NOT
IBAN: AT71 2011 1827 6701 0600
Verwendungszweck: Pakistan
Karakosch ist die größte der insgesamt 13 mehrheitlich christlichen Kleinstädte der Ninive-Ebene im Nordirak. Anders als bei den meisten anderen Wiederaufbau-Projekten nach den Zerstörungen durch den „Islamischen Staat“, wurde diese Schule komplett neu gebaut. Dazu genutzt wurde das Gelände des ehemaligen Spielplatzes der Al-Tahira-Grundschule, die ebenfalls von den Dominikanerinnen der hl. Katharina von Siena geleitet wird.
Die Al-Tahira-Sekundarschule verfügt auf drei Etagen über Klassenzimmer, drei Labore, ein Computerzentrum, einen Konferenzraum, eine Bibliothek und eine Kapelle.
Der Geschäftsführende Präsident von KIRCHE IN NOT (ACN) International, Dr. Thomas Heine-Geldern sagte: „KIRCHE IN NOT war von Anfang an an dieser Initiative beteiligt. Es war ein Privileg, mit so vielen Einzelpersonen und Organisationen zusammenzuarbeiten, einschließlich der österreichischen Bischofskonferenz, unterstützt von der österreichischen Regierung, um dieses Projekt zum Erfolg zu führen.“
Heine-Geldern dankte den Wohltätern des Hilfswerks für ihre unermüdliche Unterstützung für den Irak. „Wer hätte in den dunkelsten Tagen der Belagerung durch den „Islamischen Staat“ geglaubt, dass wir nur wenige Jahre später die Eröffnung einer neuen Schule feiern würden?“
Nach dem Wiederaufbau unterstützt KIRCHE IN NOT die christliche Minderheit im Irak weiterhin. Ein aktuelles Großprojekt ist zum Beispiel die katholische Universität von Erbil im kurdischen Teil des Irak, wo Christen, Jesiden und Muslime gemeinsam studieren.
Die Zahl der Christen im Irak ist heute auf deutlich unter 200 000 Personen gesunken; vor 20 Jahren waren es noch über eine Million. Die Ninive-Ebene gehört zu den ältesten christlichen Siedlungsgebieten des Nahen Ostens.
Empfänger: KIRCHE IN NOT
IBAN: AT71 2011 1827 6701 0600
Verwendungszweck: Irak
Eine christliche Gemeinde im Irak hatte dieses Jahr zu Ostern zusätzlichen Grund zur Freude, als ihre Kirche zum ersten Mal seit der Entweihung des Gebäudes vor fast acht Jahren durch militante Kämpfer des IS wieder für Gottesdienste geöffnet wurde.
Die militanten Extremisten drangen 2014 in die chaldäisch-katholische Kirche St. Kyriakos in Batnaya ein, enthaupteten die Statuen und zerschlugen den Altar. Bewaffnete Männer nutzten die heiligen Bilder über dem Altar für Schießübungen; die Extremisten schrieben antichristliche Graffiti auf die Wände der nahe gelegenen Kapelle der Unbefleckten Empfängnis.
Die Slogans, einige davon in deutscher Sprache, lauteten: „Oh, ihr [Schimpfwort] Sklaven des Kreuzes, wir werden euch alle töten … Ihr Drecksleute, ihr gehört nicht hierher.“
Sogar die Grabsteine des nahe gelegenen Friedhofs wurden in Stücke geschlagen.
Als der IS (Daesh) schließlich besiegt war und die Stadt als frei von Gewalt erklärt wurde, lag Batnaya nahezu in Schutt und Asche, es war die am stärksten beschädigte Stadt unter den mehr als ein Dutzend christlichen Städten und Dörfern in der historischen Ninive-Ebene.
Das katholische Hilfswerk KIRCHE IN NOT (ACN) initiierte ein umfangreiches Restaurierungs- und Wiederaufbauprogramm, um den Menschen aus Batnaya zu helfen, in großer Zahl zurückzukehren.
Als Unterstützer verfolgter und anderer leidender Christen leistete KIRCHE IN NOT Hilfe zur Instandsetzung zweier Kindergärten in Batnaya, des Dominikanerklosters St. Clara, des Gemeindehauses, der Bibliothek und des Priesterhauses (Presbyterium).
Die St.-Kyriakos-Kirche und die nahe gelegene Kapelle, gefördert mit 242.000 Euro, bildeten das Kernstück des KIRCHE IN NOT-Restaurierungsprogramms. Ein KIRCHE IN NOT-Team, das zur Projektbeurteilung im letzten Monat Batnaya besuchte, stellte fest, dass die Arbeiten kurz vor dem Abschluss standen.
Die Arbeiten wurden in der Karwoche unterbrochen, damit die Gottesdienste stattfinden konnten – die ersten seit August 2014 –; und zur Osternacht besuchten über 500 Menschen die Messe, um die Auferstehung Jesu Christi von den Toten zu feiern.
Der Gemeindediakon Basim berichtete KIRCHE IN NOT aus Batnaya und sagte: „Wir haben uns alle so sehr gefreut, zur Ostermesse in die Kirche zu gehen.“
Diakon Basim, der zwei Töchter hat, die elfjährige Therese und die achtjährige Veronica, und an einer örtlichen Sekundarschule Englisch unterrichtet, fügte hinzu: „Wir hatten sehr hart gearbeitet, um so weit zu kommen, und die Kirche war so voll, dass die Leute sogar in den Gängen standen.“
Der Koadjutorbischof von Alqosh, Thabet Al Mekko, wies darauf hin, dass die Kirche St. Kyriakos eine der größten der Diözese ist, und sagte KIRCHE IN NOT: „Wir sind dem Hilfswerk Kirche in Not sehr dankbar für all die Unterstützung, die sie uns gewährt hat.“
Diakon Basim gab an, er hoffe, dass die Arbeiten an St. Kyriakos im Juli abgeschlossen sein werden, am Jahrestag der Kirche, die viele Jahrhunderte alt ist, aber 1944 neu errichtet wurde.
Nach dem Wiederaufbau unterstützt KIRCHE IN NOT die christliche Minderheit im Irak, einem der Schwerpunktländer, weiterhin. Ein aktuelles Großprojekt ist zum Beispiel die katholische Universität von Erbil im kurdischen Teil des Irak, wo Christen, Jesiden und Muslime gemeinsam studieren.
Die Zahl der Christen im Irak ist heute auf deutlich unter 200 000 Personen gesunken; vor 20 Jahren waren es noch über eine Million. Die Ninive-Ebene gehört zu den ältesten christlichen Siedlungsgebieten des Nahen Ostens.
Empfänger: KIRCHE IN NOT
IBAN: AT71 2011 1827 6701 0600
Verwendungszweck: Irak
Mit einem Hilfspaket von fast 1,5 Millionen Euro bewahrt KIRCHE IN NOT über 90 katholische Schulen im Libanon vor der sofortigen Schließung. Die Mittel sollen dazu beitragen, jene große Wirtschaftskrise im Land zu bewältigen, die soziale Einrichtungen massiv bedrohe. KIRCHE IN NOT folgt mit dem Hilfspaket einem Aufruf des Apostolischen Nuntius im Libanon, Erzbischof Joseph Spiteri.
„Der Libanon leidet unter der größten Währungsabwertung in seiner Geschichte. Es gibt eine massive Auswanderung, und die soziale Grundversorgung bricht zusammen“, erklärte der Generalsekretär von KIRCHE IN NOT International, Philipp Ozores, nach seiner Rückkehr aus dem Libanon. „Das ist die größte Bedrohung für die christliche Präsenz im Libanon in den vergangenen Jahrzehnten.“
Nach dem massiven Exodus der Christen aus dem Irak und Syrien sei der Libanon das einzig verbliebene Land im Nahen Osten mit einer bedeutenden christlichen Gemeinschaft.
Ziel sei es nun, über 90 Schulen vor der Schließung zu retten. Hilfsempfänger seien 61 Schulen in ländlichen Gebieten und Armenvierteln von Beirut sowie 19 über das ganze Land verteilte Fachschulen. „Wenn wir jetzt nicht handeln, wird diese schreckliche und andauernde Krise dazu führen, dass Tausende von Kindern ohne Schulbildung bleiben und noch mehr christliche Familien zur Auswanderung bewegt werden“, fürchtet Ozores.
In einer ersten Phase habe sich KIRCHE IN NOT nun dazu verpflichtet, diese mehr als 90 Schulen durch zwölf Hilfsprogramme zu unterstützen. Ein Teil dieser Hilfe wird in Form von Stipendien für Schüler aus den bedürftigsten Familien geleistet, die je nach Schule zwischen 25 und 70 Prozent der gesamten Schülerschaft ausmachen. Dadurch würden Familien entlastet, die aufgrund der Krise derzeit nicht in der Lage seien, die Schulgebühren zu bezahlen.
Ein weiterer Teil sei eine Soforthilfe für Lehrer und Verwaltungsangestellte der Schule. „Ihnen ein stabiles Gehalt zu geben, ist eine der Säulen unserer Programme“, erklärte Philipp Ozores. Mehr als 2000 Grund- und Sekundarschullehrer hätten den Libanon in den vergangenen Monaten verlassen, um in Europa oder Ländern am Persischen Golf Arbeit zu suchen. Das derzeitige Durchschnittsgehalt eines Schulleiters sei von 1.000 US-Dollar auf nur noch 50 US-Dollar pro Monat gesunken.
Mit den Schulen würde ein wichtiger Pfeiler des sozialen und kulturellen Zusammenhalts in dem zersplitterten Land verloren gehen. Die katholischen Schulen im Libanon stünden Schülern aller Glaubensrichtungen offen. In Regionen mit muslimischer Mehrheit seien bis zu 90 Prozent der Schüler Muslime.
Ozores betonte: „Die Kirche im Libanon hat sich seit Generationen für die Bildung von Muslimen und Christen gleichermaßen eingesetzt. Das hat sich positiv auf die Mentalität vieler Libanesen ausgewirkt und als Bollwerk gegen die Art von religiösem Fanatismus und Extremismus gewirkt, die wir in anderen Teilen der arabischen Welt erleben.“
Bis vor etwa zwei Jahren sei das Schulgeld von den Familien gezahlt worden, das Lehrpersonal jedoch von der Regierung finanziert. Aufgrund der Finanz- und Wirtschaftskrise seien die Eltern nicht mehr zur Zahlung des Schulgeldes in der Lage und die libanesische Regierung habe ihren Teil seit geraumer Zeit nicht mehr geleistet. In einigen Fällen befänden sich die Schulen bereits seit vier Jahren ohne staatliche Hilfe und könnten ihre Lehrer nicht mehr bezahlen.
In den vergangenen Jahren konzentrierte sich die Hilfe von KIRCHE IN NOT für den Libanon auf die Unterstützung christlicher Flüchtlinge aus dem syrischen Bürgerkrieg. In den Jahren 2020 und 2021 hat die Organisation ihre Hilfe für den Wiederaufbau von Kirchen und anderen Gebäuden in Beirut nach der Explosion im Hafen sowie die Soforthilfe für bedürftige Familien massiv aufgestockt.
Empfänger: KIRCHE IN NOT
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Verwendungszweck: Libanon
Monsignore Joseph Spiteri stellt fest, dass der Libanon ein einzigartiges Land im Nahen Osten ist, weil er auf einer zivilen Verfassung gründet, in der die Gewissens- und Meinungsfreiheit respektiert werden. Der diplomatische Vertreter des Heiligen Stuhls dankt KIRCHE IN NOT dafür, dass es durch Projekte, die die Christen zum Bleiben ermutigen, dazu beiträgt, dieses Gleichgewicht zu erhalten.
Der Libanon befindet sich in einer noch nie dagewesenen Wirtschaftskrise und viele Libanesen sind geneigt, das Land zu verlassen, oder haben es bereits getan. Während eines Treffens mit Vertretern von KIRCHE IN NOT (ACN), die das Land besuchten, um von der Päpstlichen Stiftung geförderte Projekte zu besichtigten, erklärte der maltesische Erzbischof Joseph Spiteri, der Botschafter des Heiligen Stuhls – oder Apostolischer Nuntius – im Libanon, dass „die Christen im Allgemeinen besser ausgebildet, besser vorbereitet sind und mehr Verwandte im Ausland haben, sodass es für sie einfacher ist, auszuwandern und gute Arbeitsplätze zu finden“.
Umso wichtiger ist es, in Projekte zu investieren, die Christen ermutigen, im Land zu bleiben. Ein gutes Beispiel dafür ist die Unterstützung der Kirche für Schulen. „Die Katholische Kirche betreibt im Libanon etwa 330 Schulen. Etwa 90 davon sind sogenannte ‚‘unterstützte Schulen‘. Sie sind vor allem auf arme Familien ausgerichtet und sind privat, erhalten aber die Hälfte der Schulgebühren von der Regierung; die andere Hälfte kommt von den Eltern. Doch obwohl das Schulgeld sehr niedrig ist, zahlt die Regierung wegen der Wirtschaftskrise ihren Anteil nicht.
Da die Regierung bankrott ist, hat die Kirche beschlossen, nicht länger zu warten, sondern an einer Lösung zu arbeiten. Sie stellte bei KIRCHE IN NOT einen Antrag auf finanzielle Förderung, der bewilligt wurde. Die Hälfte des Betrags wurde bereits gezahlt, die andere Hälfte ist auf den Weg gebracht. Nuntius Spiteri zufolge ist die Bedeutung dieser Hilfe gar nicht hoch genug einzuschätzen. „Diese Schulen sind sehr wichtig, weil sie die christliche Präsenz bewahren, die Familien in den Dörfern halten und Arbeitsplätze für Lehrer und nicht-akademisches Personal schaffen.“
Mithilfe von KIRCHE IN NOT war die Kirche in der Lage, den Lehrern in über 50 Schulen einen Zuschuss in Höhe von 300 Dollar und nicht-akademischem Personal 180 Dollar pro Schuljahr zu gewähren. Dieses Geld ist ein wichtiger Beitrag zur Deckung der Grundversorgung, wie Lebensmittel und Benzin, denn in der derzeitigen Krise geben viele Lehrer, deren Gehalt manchmal 50 bis 100 Dollar nicht übersteigt, mehr Geld für Benzin aus, um zur Arbeit zu gelangen, als sie verdienen. Weitere, noch kommende Gelder von KIRCHE IN NOT sollen hauptsächlich für Stipendien verwendet werden, als Hilfe für die ärmsten Familien, damit ihre Kinder weiterhin in der Schule angemeldet bleiben können.
„Wir schulden KIRCHE IN NOT ein großes Dankeschön. Danke für all die Hilfe, die Sie dem Libanon und den Christen im Libanon haben zukommen lassen, damit sie weiterhin hierbleiben und dieses wunderbare, wunderbare Land aufbauen können, das ein einzigartiges Land im Nahen Osten ist. Ich werde Sie in meine Gebete einschließen und bitte Sie, uns, den ganzen Libanon und insbesondere die libanesischen Christen in Ihre Gebete einzuschließen. Gott segne Sie“, sagte Mons. Spiteri in einer Nachricht an die Spender.
KIRCHE IN NOT unterstützt seit vielen Jahren Projekte im Land, doch die massive Wirtschaftskrise, die den Libanon nach den Aufständen von 2018 getroffen und das libanesische Pfund auf etwa ein Zwanzigstel seines früheren Wertes hat absacken lassen – wie auch die katastrophale Explosion, die den Hafen von Beirut und einen großen Teil der Stadt dem Erdboden gleichgemacht und die Krise noch verschärft hat – waren Anlass zu einer Erhöhung der Unterstützung auf das Vierfache.
Msgr. Joseph Spiteri betont, wie wichtig es ist, die christliche Präsenz im Libanon zu erhalten, auch, um das soziale Gleichgewicht zu schützen, das das Land so besonders macht.
„Der Libanon unterscheidet sich von allen anderen Ländern des Nahen Ostens. Nicht nur, weil es bei uns mehr Christen gibt, sondern weil es das einzige Land in der Region ist, das sich auf eine zivile Verfassung stützt. Die Gewissens- und Meinungsfreiheit werden hier seit jeher geachtet. Es ist wichtig, dass der Libanon sich diese Identität bewahrt. Es ist ein schwieriger Balanceakt, die Rechte der Einzelnen und die kollektiven Rechte der Gemeinschaften zu wahren. Aber es ist gelungen, und es kann gelingen, wir brauchen den guten Willen aller. Das ist die Identität des Libanon, das ist der Grund, warum der Libanon so anders ist.“
Es ist auch der Grund, warum Papst Franziskus wiederholt geäußert hat, er wolle den Libanon besuchen, um dieses soziale Vorhaben und insbesondere die christliche Gemeinschaft zu bestärken. „Der Papst will kommen. Er hat es gegenüber dem Präsidenten und dem Premierminister wiederholt, als sie vor Kurzem den Vatikan besucht haben“, erklärt der päpstliche Botschafter. Im April hatte der Präsident angekündigt, dass Papst Franziskus im Juni ins Land kommen werde. Der Vatikan hat es zwar noch nicht offiziell bestätigt, sagt jedoch, dass diese Möglichkeit durchaus besteht.
Der Nuntius hegt eine gewisse Hoffnung, dass die kommenden Wahlen im Mai zu einer stabileren Regierung führen werden, die es wiederum ermöglichen könnte, dass das Land endlich eine Vereinbarung mit dem IWF und der Weltbank trifft, damit die Wirtschaft wieder auf die Beine kommt und das Vertrauen wiederhergestellt wird.
„Ohne Vertrauen kann der Libanon keine Investitionen anziehen, aber es gibt Potenzial, zum Beispiel in der Landwirtschaft und im Tourismus, wo neue Arbeitsplätze geschaffen werden können. Wir müssen junge Menschen davon überzeugen, dass sie bleiben und interessante Dinge tun können. Das ist eine große Herausforderung“, schließt Erzbischof Joseph Spiteri.
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Verwendungszweck: Libanon
Einhundertzehn Priester sind in der Diözese Jagdalpur tätig. Ihr Dienst ist hart und entbehrungsreich, denn sie arbeiten vor allem in den abgelegenen und unterentwickelten Gebieten und müssen weite und beschwerliche Wege zurücklegen. Die Diözese erstreckt sich über rund 39.000 Quadratkilometer und ist damit flächenmäßig fast so groß wie die Niederlande oder die Schweiz. Von den 2,9 Millionen Einwohnern sind nur etwas über 11.000 katholisch. Die meisten von ihnen gehören ethnischen Minderheiten an.
Die Diözese wurde 1972 gegründet. Die ersten Priester kamen aus anderen Gegenden Indiens und gehörten dem einheimischen Orden der „Karmeliten von der Unbefleckten Jungfrau Maria“ an. Seit 1990 gibt es auch einheimische Berufungen. Zurzeit sind 15 junge Männer im Priesterseminar, und 18 weitere im Kleinseminar. Das Beispiel der Priester, das sie von Kindheit an sehen durften, hat sie inspiriert. „Die Leute wundern sich, warum die Priester ihre Familie und ihre Herkunftsregion verlassen. Sie sehen, dass die Priester keine beruflichen Chancen suchen, sondern bei ihnen sind und ihnen dienen“, bringt es Pater Tijo Manjamakkil auf den Punkt. Die Priester verkünden den Armen und an den Rand Gedrängten die Frohe Botschaft, teilen ihr schweres Leben und versuchen, ihnen schrittweise dabei zu helfen, ihre Lebensumstände zu verbessern. Sie werden „allen alles“ (1 Kor 9,22), wie es der Apostel Paulus schreibt.
Manche der Priester, die viele Jahre lang das Leben der Kirche in der Region auf ihren Schultern trugen, sind nun alt oder durch die harten Lebensumstände krank. Sie können nicht mehr allein in den abgelegenen Dörfern bleiben, sondern müssen medizinisch behandelt werden und brauchen Pflege. Daher möchte die Diözese das Haus „Schalom“, ein Heim für alte und kranke Priester, einrichten, wo sie nach ihrem jahrzehntelangen aufopferungsvollen Dienst nun selbst Fürsorge und Hilfe erfahren sollen.
Unsere Wohltäter haben 30.000 Euro gespendet, und inzwischen konnte der Grundstein für dieses Haus gelegt und mit dem Bau begonnen werden. Allen, die geholfen haben, ein herzliches Vergelt’s Gott!
Obwohl das Christentum in der Türkei eine fast 2000-jährige Tradition hat, leben heute nach verschiedenen Wellen der Verfolgung kaum noch Christen dort. Dem weltweiten katholischen Hilfswerk KIRCHE IN NOT hat der Erzbischof von Izmir, Martin Kmetec, die aktuelle Lage in der Türkei geschildert.
Der gebürtige Slowene gehört dem Orden der Franziskanerminoriten an. Er war fast elf Jahre im Libanon tätig, seit 2001 lebt er in der Türkei. 2020 hat ihn Papst Franziskus zum Erzbischof von Izmir im Westen des Landes ernannt.
KIRCHE IN NOT: Das Christentum in der Türkei hat eine große Geschichte. Vor dem Ersten Weltkrieg lebten auf dem Territorium des damaligen Osmanischen Reiches noch etwa 30 Prozent Christen. Heute schätzt man den Anteil der Christen in der Türkei auf etwa 0,2 Prozent. Wie viele Katholiken gibt es in Ihrem Erzbistum Izmir und wo leben sie?
Ich schätze, dass in meinem Erzbistum ungefähr 5000 Katholiken leben. Wenn man Migranten und Flüchtlinge dazuzählt, sind es vielleicht noch einige mehr. Sie leben hauptsächlich in der Innenstadt von Izmir oder anderen großen Städten. Wir haben Gemeinden in Konya, auch in Antalya und in anderen Städten an der Küste. Unsere Erzdiözese ist flächenmäßig sehr groß, ihr Gebiet umfasst ungefähr 100 000 Quadratkilometer. Die letzte Pfarrei, die zu uns gehört, ist Ikonium, ungefähr 550 Kilometer von Izmir entfernt; im Süden ist das Antalya, ungefähr 450 Kilometer entfernt. So groß sind die Entfernungen.
Können Sie den Glauben frei verkünden?
Als Franziskaner steht für mich das Zeugnis des Lebens an erster Stelle, das brüderliche Leben. Der heilige Franziskus hat gesagt: Wenn es eine Möglichkeit gibt, das Wort zu predigen, dann können sie predigen. Das versuchen wir zum Beispiel in den sozialen Netzwerken und auf der neuen Internetseite der Diözese.
Wir versuchen, präsent und eine lebendige Kirche zu sein. Unsere Mission ist eine Mission der Kirche der offenen Türen. Deshalb haben wir in allen unseren Kirchen Zeiten, zu denen sie geöffnet sind. Manchmal ist dort Anbetung; es ist immer jemand vor Ort, der die Besucher begrüßt und auch Auskunft geben kann, wenn sie Fragen haben. Das ist unser Weg der Evangelisierung in dieser Situation.
Die einstmals laizistische Türkei erlebt eine islamische Wiedergeburt. Werden Christen diskriminiert?
Ich würde nicht sagen, dass Christen grundsätzlich diskriminiert werden. Aber es kommt schon einmal zu negativen Erfahrungen im Umgang mit Behörden und Verwaltungen. Die katholische Kirche ist nicht als juristische Körperschaft anerkannt.
Wenn wir aber an den Dialog denken, würde ich sagen, dass es einen Dialog des Lebens gibt. Wenn ich zum Beispiel an die Caritas denke: Caritas ist Teil der Kirche, Teil unserer Diözese. In jeder Diözese gibt es ein Büro. Und sie hilft allen, Christen und Muslimen und allen anderen, die schutzlos sind. Wir haben auch Begegnungen mit den Imamen in unserer Gegend, zum Beispiel am „Tag der Brüderlichkeit“. Ich selbst und einige Priester besuchten den Bürgermeister der Stadt und wir übergaben ihm bei dieser Gelegenheit ein Geschenk: die Übersetzung der Enzyklika „Fratelli tutti“ von Papst Franziskus in türkischer Sprache. Auch die Enzyklika „Laudato si“, die von ökologischen Problemen handelt, die die ganze Menschheit betreffen, wurde ins Türkische übersetzt.
Gibt es einen ökumenischen Dialog in der Türkei?
Die Beziehungen zu den anderen christlichen Kirchen sind in der Regel gut. Der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomäus I., pflegt zum Beispiel gute Kontakte zur Fokolar-Bewegung und zum neuen Apostolischen Vikar von Istanbul, Bischof Massimiliano Palinuro.
Auch bei uns in Izmir treffen wir uns an verschiedenen christlichen Festen mit den orthodoxen, aber auch den anglikanischen Christen. Kürzlich haben armenische Priester in unserer katholischen St.-Polykarp-Kirche eine armenische Liturgie gefeiert, weil sie in Izmir keine eigene Kirche haben. Außerdem haben wir gemeinsam mit den Armeniern in Izmir für die Bibelgesellschaft ein kleines Geschäft eröffnet für den Verkauf von Büchern. Es gibt also gute Zeichen eines ökumenischen Dialogs.
Die Türkei ist ein beliebtes Urlaubsland. Wie wichtig ist es, dass Christen, die in die Türkei reisen, auch die christlichen Kirchen besuchen?
Sehr wichtig. Ich möchte die Touristen daran erinnern, dass hier die Ursprünge unseres Glaubens liegen. Hier wurde die erste Kirche unter den Nationen geboren. Die ersten Ökumenischen Konzilien, die den katholischen Glauben geprägt haben, haben in der heutigen Türkei stattgefunden. Von hier ging die Mission Europas aus.
Wir haben für die Unterstützung der Seelsorge hier den deutschen Pfarrer Ludger Paskert, der sich um die hier lebenden Katholiken aus Deutschland kümmert. Ich wäre froh, wenn wir noch einen weiteren Priester für andere Gemeinden finden könnten, wenigstens im Sommer für die Touristen. Das ist aber auch ein finanzielles Problem. Vielleicht sollte der Europäische Rat der Bischofskonferenzen darüber nachdenken, uns zu helfen.
Empfänger: KIRCHE IN NOT
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Verwendungszweck: Türkei
Zwangskonversionen zum Islam verstoßen gegen die Religionsfreiheit und den religiösen Pluralismus in Pakistan. Daher sei es dringend notwendig, rechtliche und administrative Maßnahmen einzuführen, um gegen solche Verstöße im Zusammenhang mit Zwangskonversionen, Kinderehen und Missbrauch von jungen Frauen in Pakistan vorzugehen. Dies fordern Teilnehmer einer von der Nichtregierungsorganisation „Voice for Justice“ (VFJ) in Karatschi organisierten Konferenz. Die Organisation seitzt sich für den Schutz der Menschenrechte und die Förderung von Gleichberechtigung und der Religionsfreiheit ein.
Nuzhat Shirin, Vorsitzende der „Sindh Commission on the Status of Women“, sagte: „Es ist ermutigend, dass das Oberste Gericht von Islamabad die Heirat von Kindern unter 18 Jahren für illegal erklärt hat. Die hohe Zahl der Kinderehen in Pakistan ist auf Armut, soziale Normen, Traditionen und Bräuche sowie religiöse Fehlvorstellungen zurückzuführen. Darüber hinaus hat auch das pakistanische Scharia-Gericht entschieden, dass die Festlegung eines gesetzlichen Mindestalters für die Eheschließung nicht gegen den Islam verstößt, was den Weg für die Abschaffung von Eheschließungen für unter 18-Jährige auch in Pakistan ebnet“.
Während die Christen und Frachenrechtsaktivistin fordert, dass Zwangskonvertierung zum Islam muss „nicht nur als religiöse Angelegenheit, sondern als Menschenrechtsfrage dargestellt werden“, betont Naghma Shaikh, ebenfalls eine Frauenrechtsaktivistin: „Die mangelnde Umsetzung der bestehenden Gesetze ist nach wie vor ein ernsthaftes Hindernis. Es ist bedauerlich, dass die Täter für ihre Verbrechen oft straffrei ausgehen“. Nach Ansicht von Seemi Emmanuel ist der Staat offensichtlich nicht in der Lage, die bestehenden Gesetze über Entführungen und Zwangsehen im Kindesalter umzusetzen und durchzusetzen, wenn die Opfer religiösen Minderheiten angehören. Der Menschenrechtsaktivist Humayun Waqas sagt:“Das Recht der Bürger auf Religionsfreiheit ist in Artikel 20 der pakistanischen Verfassung garantiert; es ist illegal und unmoralisch, sie durch Drohungen, Zwang oder Manipulation zum Wechsel ihres Glaubens zu zwingen“.
Der Präsident von „Voice for Justice“ Joseph Jansen, ist der Ansicht, dass „das Fehlen einer angemessenen institutionellen Antwort das Phänomen der Zwangskonvertierung und der Zwangsehe begünstigt, insbesondere zum Nachteil von Frauen, die religiösen Minderheiten angehören“.
Zu diesem Zweck fordert VFJ die Regierung auf, entsprechende Maßnahmen auf den Weg zu bringen, um die Rechte von Minderheiten zu schützen, zu fördern und zu respektieren und dazu einen entsprechenden Gesetzesentwurf in den Bundes- und Provinzparlamenten vorzulegen, um sicherzustellen, dass das Mindestalter für die Eheschließung auf 18 Jahre festgelegt wird. Ein Expertenausschuss soll den Gesetzesentwurf zur Einführung von Garantien gegen erzwungene religiöse Konversionen prüfen und darüber hinaus, so die NRO, ist es notwendig, eine Kampagne zu fördern, um die Öffentlichkeit zur Unterstützung des Gesetzentwurfs gegen Zwangskonvertierungen zu bewegen, und darauf hinzuwirken, dass Gerichtsurteile zu den Phänomenen Zwangskonvertierung und Zwangsheirat unabhängig, unparteiisch und zeitnah ergehen und die Schuldigen vor Gericht gestellt werden. (Quelle: Fidesdienst)
„Es gibt keine größere Liebe als, wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt. Dies sind die Worte Jesu, der als erster sein Leben für seine Freunde hingab, und das lernen wir von Jesus. Akash Bashir, war ein junger Mann in der Blüte seines Lebens, der sein Leben für seine Brüder und Schwestern opferte, die in der Kirche zum Gebet versammelt waren. Er wusste, dass es etwas viel Größeres gibt als dieses irdische Leben. Und er verstand dies, ohne Theologie oder Philosophie zu studieren. Er lebte ein einfaches Leben, indem er Jesus jeden Tag und jeden Augenblick folgte, auch wenn man nicht damit rechnete, dass seine Zeit gekommen war. Aber er wusste, dass es seine Aufgabe war, seine Brüder und Schwestern, unschuldige Gläubige, die in der Kirche waren, zu beschützen“, so der Apostolische Nuntius in Pakistan, Erzbischof Zakhia El Kassis, der mit diesen Worten Akash Bashir, als den ersten pakistanischen „Diener Gottes“ würdigte mit Blick auf eine bevorstehende Seligsprechung. Mit einem Gottesdienst mit dem Apostolischen Nuntius in der Herz-Jesu-Kathedrale in Lahore, an der am 15. März 2022 die Bischöfe Pakistans und viele Priester, Ordensleute und Gläubige teilnahmen, eröffnete die Erzdiözese Lahore den Seligsprechungsprozess für Akash Bashir ein, den jungen Mann, der am 15. März 2015 ums Leben kam als er versuchte einen Selbstmordattentäter zu stoppen, der einen Anschlag auf die in der katholischen Johanneskirche in Youhanabad, einem Stadtteil von Lahore, versammelten Gläubigen verüben wollte.
„Es ist beeindruckend, dass ein junger Mann, ohne an sich selbst zu denken, beim Anblick des Mörders sofort handelte, um ihn aufzuhalten, und dabei sein Leben hingab, um andere zu retten“, so der Apostolische Nuntius, „Dieser nunf auf Diözesanebene eingeleitete Prozess dient dazu, zu erfahren, was im Herzen dieses jungen Mannes verborgen war, die Tugenden und die Schönheit seines Lebens zu erkennen und Jesus Christus in seinem Leben zu entdecken“. „Die Geschichte von Akash Bashir ist ein Impuls für alle jungen Menschen und für uns alle“, so Erzbischof weiter, „wie Akash zu sein, d.h. Menschen, die keine Angst haben, Jesus zu folgen und ihre Herzen mit der Liebe Gottes zu nähren“. Erzbischof Zakhia El Kassis betonte in diesem Zusammenhang: „Wir wissen nicht, wann die Zeit kommen wird, dieses irdische Leben zu verlassen, aber das Wichtigste ist, in jedem Augenblick unseres Lebens bereit zu sein, einen Duft von Jesus Christus in unserer Gesellschaft zu hinterlassen, wie es Akash Bashir, ein treuer Diener Christi, getan hat“. „Ich bringe meine Freude zum Ausdruck und erteile den Segen des Heiligen Vaters Papst Franziskus, der jeden von uns aufruft, ein heiliges Leben zu führen und Gott und den Nächsten zu lieben“, so der Apostolische Nuntius abschließend.
Vor der Eucharistiefeier eröffnete Erzbischof Sebastian von Lahore mit der Unterzeichnung einer entsprechenden Urkunde im Beisein der Vertreter des Kirchengerichts formell den Seligsprechungsprozess. Erzbischof Shaw beglückwünschte alle Gläubigen und insbesondere die Eltern von Akash Bashir: „Wir danken Gott heute für den Glauben und die Hoffnung, die Akash Bashir in den auferstandenen Herrn gesetzt hat, und für seine große Liebe zu Gott. Obwohl er wusste, dass sein Angreifer ein Selbstmordattentäter war, entschied er sich, seiner Berufung treu zu bleiben. Akash Bashir entschied sich, sein Leben für seinen Mitmenschen hinzugeben. Dieser junge Mann ist wie ein leuchtender Stern, der uns den Weg weist: Er war seiner Mission bis zu seinem letzten Atemzug treu und gehorsam“.
Anschließend dankte der Erzbischof dem Generalvikar der Erzdiözese Lahore, Pfarrer Francis Gulzar und dem Gemeindepfarrer der St. John’s Church in Youhanabad sowie den Salesianer Don Boscos und allen die bei der Sammlung der ersten Unterlagen dazu beigetragen haben, den kanonischen Prozess zur Seligsprechung von Akash Bashir, einem Schüler des „Don Bosco Technical Institute“ in Lahore, einzuleiten.
Die Erzdiözese Lahore hatte bereits am 31. Januar 2022 am Fest des Heiligen Johannes Bosco die Ernennung von Akash Bashir zum „Diener Gottes“ bekannt gegeben. Akash Bashir wurde am 22. Juni 1994 in Risalpur, in der pakistanischen Provinz Khyber Pakhtun Khwa, geboren. Seine Familie ist 2009 nach Youhanabad in Lahore umgezogen. Er besuchte das „Don Bosco Technical Institute“ und war ehrenamtliches Mitglied des Sicherheitsdienstes der St. John’s Church. Akash hatte am 15. März 2015 Dienst am Eingangstor der Kirche und als er den Selbstmordattentäter sah, den er mit folgenden Worten aufhielt: „Ich werde sterben, aber ich werde dich nicht in die Kirche lassen“. Bei Terroranschlägen auf zwei Kirchen in Youhanabad (eine katholisch, die andere protestantisch) starben am 15. März 2015 insgesamt 17 Menschen und 70 wurden verletzt. (Quelle: Fidesdienst)
Das Kreuz mit der Christusstatue vor der Niederlassung der Helikopterfirma „Pawan Hans Limited“ im Westen von Mumbai, der Hauptstadt des indischen Bundesstaates Maharastra, wurde von Unbekannten mutwillig beschädigt. „Wir sind entsetzt über einen weiteren Akt der Verachtung und grundlosen Gewalt gegen Christen. Religiöse Minderheiten in dieser Stadt, insbesondere Christen, sind ständigen Schikanen ausgesetzt, da ihre Gotteshäuser regelmäßig angegriffen und verwüstet werden“, erklärt der Katholik Nicholas Almeida aus der Erzdiözese Bombay und Mitglied der Nichtregierungsorganisation „Watchdog Foundation“ gegenüber Fides. Nach dem am 12. März festgestellten Schadensfall fordern die Gläubigen erneut die Installierung von Überwachungskameras an besonders sensiblen Orten in der Stadt. In diesem Zusammenhang betont Almeida: „Wir haben eine Reihe ähnlicher Vorfälle in Mumbai erlebt, insbesondere in den Gebieten Santa Cruz, Juhu und Bandra, die im westlichen Teil der Stadt liegen. Diese Handlungen verletzen das religiöse Empfinden der christlichen Gemeinschaft, weshalb die Behörden aktiv werden müssen“. „Die Regierung des Bundesstaates Maharastra hat die Aufgabe, alle Bürger, egal welcher Religion sie angehören, und ihre Gotteshäuser zu schützen“, so auch die Katholikin Vivian D’Souza.
In den ersten 45 Tagen des Jahres 2022 wurden in verschiedenen Teilen Indiens bereits 53 Gewalttaten gegen Christen registriert, berichtet der ökumenischen Organisation „United Christian Forum“ (UCF) mit Sitz in Neu-Delhi, die eine „besorgniserregende Zunahme von Gewalttaten gegen Christen“ feststellt. Die UCF hat eine spezielle Telefon-Hotline eingerichtet, die Meldungen entgegennimmt und Christen in Schwierigkeiten hilft, sowohl im Umgang mit den Behörden als auch bei der Rechtsberatung. Im Jahr 2021 gingen dort 505 Meldungen ein. (Quelle: Fidesdienst)
In einem Schreiben an die zuständigen Behörden fordert katholische Kirche in Hanoi das „Volkskomitee“ der Provinz Hoa Binh auf, die Religionsfreiheit und die pastoralen Aktivitäten der katholischen Gläubigen in der Provinz zu garantieren. Das Schreiben von Pfarrer Alphonso Pham Hung, dem Leiter des Pastoralbüros der Erzdiözese Hanoi, unterzeichnet. Das Schreiben bezieht sich auf den Vorfall, der sich am Sonntag, den 20. Februar 2022 ereignete, während Erzbischof Joseph Vu Van Thien, von Hanoi die Messe in der Pfarrkirche der Stadt Vu Ban, im Bezirk Lac Son, in der Provinz Hoa Binh, die im nordwestlichen Teil Vietnams liegt, feierte und zwei Personen die Kirche betraten und am Mikrofon von der Kanzel die Gottesdienstbesucher aufforderten, sich zu entfernen. Bei den beiden Beamten handelte es sich um den Sekretär der Kommunistischen Partei der Stadt Vu Ban, Pham Hong Duc, und den Vizepräsident des Volkskomitees derselben Stadt, Pham Van Chien.
„Es handelte sich um einen respektlosen Akt“, heißt es in dem Schreiben der Erzdiözese Hanoi, „einen Machtmissbrauch, der das Recht auf Religionsfreiheit, das Recht auf religiöse Praxis von Bischöfen, Priestern und Laien ernsthaft verletzt. Darüber hinaus ist es eine Beleidigung des heiligen Ritus der Eucharistie, der heiligsten und wichtigsten liturgischen Handlung für den Glauben der Katholiken. Dies ist in einem Land, in dem Rechtsstaatlichkeit herrscht, nicht hinnehmbar. Die Geste hat bei den Teilnehmern der Messe sowie bei all jenen, die die Bilder im Internet und in den sozialen Medien gesehen haben, Empörung und Schmerz ausgelöst“.
Das Schreiben wurde an alle Gläubigen der Erzdiözese verteilt und Erzbischof Joseph Vu Van Thien bat darum, dass „alle beten und dass die Probleme bei der Ausübung unseres Glaubens in der Provinz Hoa Binh bald gelöst werden“.
Hoa Binh ist eine Gebirgsprovinz im Nordwesten Vietnams mit einer Fläche von 4.595,2 km2 und einer Gesamtbevölkerung von 854.000 Menschen, die sechs ethnischen Gruppen angehören: Muong, Kinh (Viet), Thai, Dao, Tay und Mong. Nach den Statistiken von 2019 leben in der Provinz etwa 21.000 Katholiken, die zum Teil im Gebiet der Diözese Hung Hoa und zum Teil in dem der Erzdiözese Ha Noi leben. Zu den 11 Pfarreien der Erzdiözese Ha Noi gehört auch die Pfarrei Vu Ban mit 450 Gemeindemitgliederm, die von Pfarrer Francis Xavier Tran Van Liem seelsorgerisch betreut werden. (Quelle: Fidesdienst)
Die mangelnde Gewährleistung von „Grundrechten religiöser Minderheiten in Pakistan ist besorgniserregend, wie sich im Bereich der Blasphemievorwürfe, bei religiösen Konversionen, bei der Umsetzung von Arbeitsnormen und im Bildungssektor zeigt“, heißt es in einem Bericht des Zentrums für soziale Gerechtigkeit (Center for Social Justice, CSJ), der die soziale, politische und religiöse Situation der nicht-muslimischen Gruppen in der pakistanischen Gesellschaft untersucht. In dem Bericht umreißt der CSJ unter der Leitung des katholischen Laien Peter Jacob die die Situation im Jahr 2021 und konzentriert sich dabei auf vier wichtige Aspekte der Verstöße gegen die Religionsfreiheit in Pakistan: den Missbrauch der Blasphemiegesetze; die Zunahme von Zwangskonversionen; die umstrittene Zählung religiöser Minderheiten; die Probleme bei der Reform des Bildungssystems.
Was den ersten Punkt anbelangt, so stellt der Bericht fest, dass der Missbrauch des Blasphemiegesetzes auch im Jahr 2021 anhält. Mindestens 84 Personen wurden auf der Grundlage der so genannten „Blasphemieparagraphen“ angeklagt. Drei Menschen wurden in diesem Zusammenhang außergerichtlich ermordet, darunter der srilankische Staatsangehörige Priyanka Kumara, der in Sialkot durch Lynchjustiz ums Leben kam. Diese Zahlen beruhen auf Fällen, über die in den Medien berichtet wurde und die vom Zentrum für soziale Gerechtigkeit überprüft wurden. „Diese Daten sind jedoch aufgrund der begrenzten Mittel und der Häufigkeit der Vorfälle nicht erschöpfend, so dass die Zahl der Opfer wesentlich höher sein könnte“, berichtet das Zentrum.
Im Jahr 2021 wurden die meisten Fälle in Sheikhupura (13) verzeichnet, gefolgt von Lahore (11) und Kasur (10), allesamt Bezirke des Nord-Punjab. Insgesamt 80 % der Fälle wurden im Jahr 2021 in der Provinz Punjab verzeichnet. Die meisten Opfer von Blasphemie (45) gehören dem muslimischen Glauben an, gefolgt von Ahmadis (25), während sieben Fälle gegen Hindus und sieben gegen Christen vorgegangen wurde. „Es ist jedoch dabei zu bedenken, dass die christlichen und hinduistischen Minderheiten zusammen nur 3,5 % der Bevölkerung ausmachen. Und das Vorhandensein von Missbrauch, Drohungen und Gewalt hat schwerwiegende Auswirkungen auf das Leben dieser Gemeinschaften“, stellt der CSJ-Bericht fest. Die Organisation fordert in diesem Zusammenhang die Regierung auf, Gesetze zu verabschieden, die einen besonderen Schutz gegen den Missbrauch der Blasphemiegesetze bieten, und die Täter, die zu Unrecht der Blasphemie beschuldigt oder außergerichtlich getötet werden, strafrechtlic h zu verfolgen.
Der zweite Aspekt betrifft die Häufigkeit von Zwangskonversionen von Frauen und Mädchen. Obwohl die Regierung diesbezüglich eine „parlamentarische Ad-hoc-Kommission“ eingesetzt hat, stieg die Zahl der Vorfälle im Jahr 2021 auf mindestens 78 gemeldete Fälle (39 Fälle mit Hindu-Mädchen, 38 mit christlichen Mädchen oder Frauen und ein Sikh). Die meisten Fälle (40) wurden aus der Provinz Sindh gemeldet, gefolgt von 36 aus dem Punjab, während aus Khyber Pakhtunkhwa und Belucistan jeweils ein Fall gemeldet wurde.
Laut CSJ ist der Anstieg nicht zuletzt auch auf die Straffreiheit zurückzuführen, die die Wahrscheinlichkeit von Verbrechen gegen die schwächsten und verletzlichsten Menschen erhöht. „Angesichts der Untätigkeit der Regierung nutzen die Täter den Vorwand der religiösen Bekehrung, um Verbrechen wie die Entführung von Mädchen religiöser Minderheiten zu vertuschen“, stellt der CSJ fest.
Der dritte Punkt des Berichts, betrifft die umstrittene Volkszählung, die 2017 in Pakistan durchgeführt wurde und deren endgültige Ergebnisse erst im im Jahr 2021 bekannt gegeben wurden. Nach den Ergebnissen der Volkszählung sank der Anteil der religiösen Minderheiten an der Bevölkerung von 3,73 % im Jahr 1998 auf 3,52 % im Jahr 2017 (ein Rückgang von 0,21 % in 19 Jahren). Angesichts des allgemeinen Bevölkerungswachstums ist diese Entwicklung der religiösen Minderheiten erstaunlich asymmetrisch. Die christliche Bevölkerung ist den Angaben zufolge um 0,32 % zurückgegangen. Der CSJ fordert die Regierung auf, im April 2023 eine weitere Volkszählung durchzuführen, um eine ordnungsgemäße Vorbereitung mit einer angemessenen Sensibilisierungskampagne für die notwendige Registrierung zu ermöglichen. Man müsse, die „Kultur der Geheimhaltung“ bei der Datenverarbeitung überwinden, „um das Vertrauen in allen Teilen der Bevölkerung zu stärken“, heißt es in dem Bericht.
Im vierten und letzten Punkt erinnert der Bericht an den die Einführung eines einheitlichen staatlichen Lehrplans für die Klassenstufen 1 bis 5 für das Jahr 2021. „Der allgemeine pädagogische Ansatz hat das öffentliche Bildungswesen dem Religionsunterricht in den Madrassas (Koranschule) angenähert“, stellt der CSJ fest, wobei „der Inhalt des Unterrichts stark von Lektionen über die islamische Religion geprägt ist, die nicht zur religiösen Toleranz und zum sozialen Zusammenhalts beitragen“, prangert der CSJ an.
Die Schulbücher in den staatlichen Schulen verstoßen damit nach Ansicht der Autoren des Berichts gegen Artikel 22 der pakistanischen Verfassung, der garantiert: „Niemand, der eine Bildungseinrichtung besucht, darf verpflichtet werden, Religionsunterricht zu erhalten, an einer religiösen Zeremonie teilzunehmen oder einem religiösen Gottesdienst beizuwohnen, wenn sich dieser Unterricht, diese Zeremonie oder dieser Gottesdienst auf eine andere Religion als die eigene bezieht“.
„Schüler religiöser Minderheiten erhalten während der Schulzeit keinen Unterricht in der eigenen Religion“, während vor dem Obersten Gerichtshof Pakistans mehrere Klagen zu diesem Thema anhängig seien, heißt es in dem Bericht, der die Behörden auffordert, Artikel 22 der pakistanischen Verfassung zu respektieren.
Der CSJ stellt abschließend dazu fest, dass das 2020 geänderte Gesetz über die Lehrpläne und Schulbücher in Punjab („Punjab Curriculum and Textbook Board Act“) die Ziele der „öffentlichen Bildung“ mit denen der „religiösen Bildung“ verwechsele und erinnert daran, dass das Schulministerium der Provinz Punjab die Einstellung von 70.000 Islamlehrern angekündigt hat, obwohl es einen großen Mangel an Lehrern für Mathematik, Naturwissenschaften und Sozialwissenschaften gibt. (Quelle: Fidesdienst)